80 km
Eigentlich
wollte ich mir Auschwitz als Zwischenstopp auf dem Weg nach Breslau
ansehen.
Hab
mich zum Glück um entschieden, denn man braucht für die beiden Lager schon
mindesten einen Tag.
Fahre
früh los und bin schon gegen 9 am Museum, um mir ein Ticket für den Tag zu
besorgen.
Um
der bis zu 2 Millionen Besucher pro Jahr in vor Corona Zeiten Herr zu werden hat
man ein System eingeführt, in dem Besucher in Gruppen durch die beiden Lager
geführt werden. Besuche als Einzelperson sind weiter möglich, werden aber
restriktiv gehandhabt. Mann kann sich z.B. online nur für Gruppen anmelden.
Warum
man das in Corona Zeiten beibehält ist mir schleierhaft. Wo ist die Botschaft,
wenn man bis zu 15 Leute zwingt, mit Maske und auf Abstand bis zu 3 Stunden
zusammenzustehen?
Erhalte
erst nach langer Diskussion ein Einzelticket mit dem ich ab 17 Uhr Auschwitz
und angeblich ab 15 Uhr Birkenau besichtigen kann.
Fahre
zum 2 km entfernten Birkenau und zeige mein Ticket und werde sofort rein gelassen.
Ich bin fast eine Stunde allein in dieser großen Anlage, bevor die ersten
geführten Gruppen eintreffen.
Um
ehrlich zu sein, das macht die Besichtigung noch beeindruckender.
Auch
um 5 am Nachmittag sind nur noch wenige Besucher in Auschwitz, einem deutlich kleineren Komplex als Birkenau, das erst später errichtet wurde. Das KZ sieht aus
wie eine Kaserne und ohne die Erläuterungen an den Stelen könnte man auf den
mittlerweile von Bäumen gesäumten Straßen bei untergehender Sonne glauben, man sei am falschen Ort.
Wobei es
schwer zu beschreiben ist, was einem während der Besichtigung der beiden Konzentrationslager durch den Kopf
geht und auch die Bilder können den Horror dieser Orte nicht vermitteln.
2025-02-10