Hochland nach Nebaj und Quetzaltenango (Guatemala)

Friday, May 04, 2018
Quetzaltenango, Quetzaltenango Department, Guatemala
Das Hochland von Guatemala
Unsere Reise führt uns weiter durch den Altiplano von Guatemala. Das Hochland reicht von Antigua bis zur mexikanischen Grenze. Wir merken dass die traditionellen Werte und Gebräuche hier am stärksten ausgeprägt sind und Maya-Dialekte mehr gesprochen werden als Spanisch. Über ein Dutzend unterschiedliche Ethnien siedeln in dieser Region - jede davon mit eigener Sprache und Kleidung. Die Frauen sind bekannt für ihren schönen purpurfarbenen, grünen, gelben geflochtenen Kopfschmuck mit dicken Quasten, ihre scharlachroten Wickelröcke und ihre Schultertücher mit Vogel und andern Tiermotiven. Wir haben auch die Möglichkeit bei einigen Maya-Ritualen als Zuschauer dabei zu sein. Erstaunt sind wir immer wieder mit welcher Inbrunst die Mayafrauen in katholischen Kirchen beten. 
Wir fahren durch viele Dörfer wie Coban, San Cristobal Verapaz und Nebaj (Cordilera de los Cuchumatanes) bis nach Quetzaltenango. Dabei beobachten wir oft die hart arbeitenden Frauen und Männer in steilen Hängen wie sie die Felder bewirtschaften. Vieles wird hier noch immer von Hand bestellt und geerntet - und welch grosses und feines Gemüse sie aus dem Boden ziehen - eine wahre Augenweide. Dadurch ist hier ein gewisser Wohlstand möglich.
In diesen weiten Berglandschaften zu leben ist seit jeher Segen und Fluch zugleich. 
Die Spanier hatten grosse Probleme das Gebiet zu erobern und als sie es schafften liessen sie ihren Unmut an der indigenen Bevölkerung aus. Während des Bürgerkriegs waren hier Massaker und Verschleppungen an der Tagesordnung und es wurden mehr als zwei Dutzend Dörfer zerstört. Laut Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen sind zwischen 1978 und 1983 rund 25'000 Ixil vom Militär im Zuge des Krieges gegen die Guerilleros entweder getötet oder vertrieben worden. Viele Einheimische können grauenhafte Geschichten erzählen. Wir meinen viele der Gesichter der älteren Bevölkerung ist noch heute vom Schmerz des einst Erlebten gezeichnet.





















Quetzaltenango und Umgebung
Selbst für Einheimische ist der Name zu kompliziert und wird deshalb liebevoll Xela genannt. Wir fühlen uns wohl in dieser noch authentischen Stadt und stellen fest dass sie einen Aufschwung erlebt. Überall sind Baustellen und es scheint es gibt Arbeit für viele. Für uns ist sie auch Ausgangspunkt für einige interessante Ausflüge.
Erst geht es hoch zum Kraterrand des Volcan de Chicabal (2900 m) um danach zur Laguna hinab zu steigen. Schon von weitem hören wir Gesänge und den Prediger. Unten angekommen erwartet uns eine sehr mystische neblige Stimmung. Der Lagunenrand ist geschmückt mit einem Blumenmeer und die Anwesenden sind tief versunken in ihrer Spiritualität. Auch uns ergreift und berührt diese Stimmung beim entlang gehen am Wasser.
Die Fahrt durch die Landwirtschaftszonen zur Las Fuentas Georginas eine Thermalquelle ist sehr abwechslungsreich. Wir entspannen uns hier im heissen Wasser in schöner Umgebung.
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