Der (beinahe) letzte Ritt

Wednesday, November 27, 2024
Finca Fuente de Vida, Estelí, Nicaragua
In der Früh brechen wir nach Miraflores auf, ein Nationalpark in 1500 m Höhe. Es sind nur 20 km und brauchen dafür, um es gleich vorweg zu nehmen, 1 h und 40 min. Die Straße ( eigentlich eine völlig falsche Bezeichnung) ist wirklich eine Katastrophe. Ohne 4*4 eigentlich nicht vorstellbar hier fahren zu können. Da haben wir also sogar Glück gehabt, weil unser ursprünglicher Wagen war kein 4*4.
Wir schrauben uns in die Höhe und kommen in eine Art Almgebiet. Unser Fahrer hat uns schon gestern gewarnt: muy frio - es soll richtig kalt werden.
Wir übernachten in einer Finca, die in einem prächtigen Garten liegt. Wir werden mit einem leckeren Mittagessen empfangen und dann beginnt unsere Tour. Wir reiten 3,5 h mit einem Guide. Der scheint ein wenig überrascht, dass wir nicht reiten können. Aber links ziehen und rechts ziehen ist schnell erklärt. Und gerade die Zügel anziehen soll bremsen. Ernst hat sich vorausschauend schon vorab abgemeldet: i steig auf ka Pferd!
Wir reiten ein Stück auf der Schotterstraße dahin, relativ harmlos, Kontrolle ist trotzdem was anderes. Dann geht's aber ins Gelände, über Stock und Stein, durch Sumpf. Die Steine werden immer grober und eines ist klar: runter fallen wäre fatal. Meine Genussreisekameraden erzählen, dass man ja auch normalerweise einen Helm trägt. Allerdings habe in Nicaragua noch keinen einzigen Reiter mit Helm gesehen.
Wir reiten durch lichten Wald, dessen Bäume durch Schmarotzerpflanzen wie in einem Märchen wirkt. 
Es wird immer wichtiger das Pferd auch unter Kontrolle zu haben. Meines dreht mehrmals einfach um oder geht zu nahe an einem Stacheldraht entlang oder säuft ewig Wasser.
Es kommt dann ein Stück, wo es wirklich zum Fürchten wird. Es geht steil hinauf, zwischen großen Felsen, dass das Pferd teilweise hüpfen muss.
Aber dann kommen wir zu einem tollen Aussichtpunkt mit Ausblick ins Tal. Der Abstieg ist dann aber noch wilder, richtig hohe Felsstufen, wo das Pferd verweigert. Der Guide reicht uns seine Peitsche aber ich will ja nicht , dass das Pferd da mit mir plötzlich runter hupft. Wir steigen ab und führen die Pferde an der Leine runter. 
Wir sind eigentlich ganz froh, als wir wieder bei der Finca sind und dass nix passiert ist. Ein tolles Abenteuer war es natürlich schon.
Es gibt bei uns kein Bier, aber ca. 1km weiter. Da wir eh jetzt stundenlang gesessen sind tut uns ein wenig Auslauf gut.
Ein bissl Kartln, ein wirklich gutes vegetarisches Abendessen und dann freuen wir uns aufs Bett, weil es echt saukalt geworden ist.
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Comments

Christa
2024-11-29

Was macht der Muskelkater?

Linde
2024-12-01

Cowgirl mit drei Cowboys unterwegs zu Pferde! Ein Cowboy hütet die Ranch.

Linde
2024-12-01

Die Natur dort in den Bergen ist so überwältigend. In mir dämmert es, warum bin ich da nicht dabei?

2025-02-10

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