Ich glaub, ich steh im Bambuswald

Monday, March 25, 2013
Kyōto, Präfektur Kyōto, Japan
Wie kommen meine Touristen-Lemming-Kommentare eigentlich rüber...?
Böse gemeint sind sie jedenfalls nicht, soll jeder auf seine Art glücklich werden . Nur dass ich es schwerlich verstehe, wie die Leute dies schaffen. Oder konsumieren sie die Sehenswürdigkeiten einfach wie das Fernsehprogramm, selbst eine Kamera in der Hand habend, um sich später daheim die Wiederholung anzuschauen? Einfach die Top-Tipps des Reiseführers abhaken (oder dem Schirm des Reiseleiters folgen...) und sich per Massenabfertigung die für die Massen präparierten Orte anschauen?

Meine Welt ist das nicht.
Was mich heute noch am meisten interessierte, war der Bambuswald von Arashiyama, ein Vorort von Kyoto. Extra früh los, fast allein dort... und doch alles für die Massen präpariert. Das ganze Dorfzentrum ein Vergnügungspark: Auf dem Weg zum Wald konnte man auch am Morgen schon Souvenirs, Handtaschen und Fressalien kaufen. Shop an Shop. Und im Wald brausten dann drei Damen mit dem Taxi an. Aussteigen, 200 Meter gehen, und weiter.

Exklusivität war allerdings käuflich: Für acht Euro ging um diese Zeit fast niemand in den Garten, den sich der Samurai-Schauspieler Okochi-Sanso vor 80 Jahren anlegte.
In einem Monat blüht hier sicher auch was, doch es war schön, einfach mal eine Stunde rumzuschlendern, einem Vogel zuzuhören, auf die Stadt zu blicken und am Ende noch den Inklusiv-Grüntee zu trinken. Wobei ich mir nicht sicher war, ob man den grünen Schleim drinlässt.... ganz schöner Magenboxer.

Mit einer Art historischen Straßenbahn im Regelverkehr wieder runter in die Stadt. Kreuz und quer gebummelt. Gemüse-/Obstsaft gekauft, um das vitaminlose Essen auszugleichen. Den Rest der Reise geplant/gebucht. Und Kyoto den Lemmingen überlassen.

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2025-02-09

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