Wilderness Railway

Monday, December 28, 2015
Queenstown, Tasmania, Australia
Kia Ora,

den ersten Tag in Strahan habe ich genutzt um die Wilderness Railway zu fahren, eine 40km lange Strecke von Strahan nach Queenstown. Im 19 Jahrhundert gab es an der Westkueste einen kleinen Goldrausch, es gab aber nicht viel Gold. Was man dafuer fand war Kupfer, Berge voller Kupfer. Allerdings mitten im Nirgendland mit keinem Weg die Rohstoffe irgendwohin zu bringen. Versuche eine Eisenbahntrasse zu finden waren nicht von Erfolg gekroent, bis man schliesslich das Cheney-Protokoll anwendete ("Policy defines facts"). Von der Muendung des King River (die Eisenbahn fuehrte zunaechst nicht bis Strahan) flussaufwaerts und dann den Queen River entlang nach Queenstown. Auf dem Weg gibt es allerdings die King River Schlucht, wo man keine Eisenbahntrasse bauen kann, also musste man ueber einen Berg bauen, die beiden Anstiege auf den Berg sind die staerkste und zweitstaerkste Steigung einer Eisenbahntrasse auf der Suedhalbkugel. Damit da ein Zug hinaufkommt kauften die Tasmanier blind eine neue Technologie aus Deutschland, wo der Schweizer Roman Abt gerade die Harzbahn baute. Die Zahnradtechnik haben sie dann auch verwendet und erstaunlicherweise funktionierte sie und 1893 fuhr der erste Zug. 1963 wurde die Zugverbindung eingestellt, es gab inzwischen Strassen.

2002 wurde die Zugverbindung wieder aufgenommen, nun als Touristenattraktion. Ist ein voller Tag, 4h nach Queenstown, 1h in Queenstown und 4h Rueckfahrt. Der Zug ist nicht der schnellste. Drei der fuenf Lokomotiven sind in Betrieb (eine ist Hobarts Transportmuseum und die fuenfte in einem Steinbruch begraben), die aelteste ist inzwischen 119 Jahre alt und faehrt immer noch (aber vermutlich mit wenig Originalteilen:-)).

Der Kupferabbau hat den Queen River verseucht, es wird geschaetzt, dass es noch 1000 Jahre dauern wird bis der Queen River wieder so sauber wird wie er vor dem Beginn des Kupferabbaus war. Fuer die Kosten kommt der Steuerzahler auf, die Bergbaugesellschaft die durch den Kupfer reich wurde ist abgewickelt und der heutige Lizenznehmer fuer den Abbau hat keine Verpflichtungen fuer historische Schaeden (allerdings ist der heutige Abbau natuerlich kontrollierter und man darf nichts mehr in den Fluss pumpen).

Gruss
Ralf

https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Lyell_Mining_and_Railway_Company

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