Sagrada and Gaudi

Tuesday, July 12, 2016
Barcelona, Catalonia, Spain and Canary Islands
Hola,

heute war mal wieder Besichtigungstag in Barcelona. Zunaechst ging es zur Sagrada Kathedrale, Gaudi's bekanntestes Bauwerk, Spaniens meistbesichtigtes Touristenziel und immer noch im Bau (2024 soll es fertig werden zum 100ten Todestag, eher unwahrscheinlich). Hatte das Ticket im Internet vorgebucht, empfiehlt sich fuer fast alles in Barcelona, aber man ist dann relativ eingeschraenkt in seiner Besichtigung, da man dann man zu einem bestimmten Zeitpunkt bucht. Die Kathedrale ist ganz nett, aber kein Welthighlight (und das ist der Grund, warum Barcelona es nie nach ganz oben in meiner Liste an Zielen geschafft hat). Habe auch einen Turm besichtigt, aber das ist das Geld nicht wert. Da gibt es bessere Ausblickspunkte in Barcelona.

Next Stop das Recinte Modernista de Sant Pau, UNESCO Weltkulturerbe und von Domenech i Montaner als Krankenhaus erbaut. Sein Ziel, die Architektur soll der Gesundung helfen. Und es ist auch eine sehr schoene, positive Architektur. Heute ist es als Krankenhaus geschlossen, ein neues, quadratrisches, praktisches, haessliches und wie jedes andere Krankenhaus der Welt abweisendes Gebaeude ist direkt neben errichtet worden. Es gibt ein paar Bueros von UN Organisationen (zB Habitat) und man kann es fuer Geld besichtigen.

Weiter ging es zum Park Guel, von Gaudi errichteter Park der ein Millionaersvorort werden sollte. Ein finanzieller Misserfolg und nur wenige Gebaeude wurden errichtet. Den Park kann man ohne weiteres so besuchen, aber der zentrale Teil hat Beschraenkungen (400 Besucher pro halbe Stunde). Fuer den Tag gab es keine Tickets mehr, habe mich also mit Blick von aussen begnuegt.

Die Casa Vincens, mein naechster Stop, war Gaudi's erstes Bauwerk. Wird im Moment renoviert.

La Pedrera war mein naechster Stop, nur 40min Anstehen fuer ein Ticket. UNESCO Weltkulturerbe und eines der bekanntesten Werke von Gaudi. Hier hat er ein grosses Wohnhaus im besten Stadtviertel Barcelona's errichtet, mit Tiefgarage, zwei Aufzuegen (Anfang des 20 Jahrhunderts war das eine Sensation) und allem anderen Schnickschnack denn man zu der Zeit haben konnte. Plus: Keine geraden Linien. Fuer eine Weile hatte das Gebaeude einen schlechten Ruf weil es so haesslich war, aber das schlug schnell um (Mieter waren nicht schwer zu finden mit den technischen Errungenschaften die das Gebaeude hatte). Heute gehoert das Gebaeude einer Stiftung, es gibt aber noch Mieter in einigen der 16 Wohnungen, die dank Mietpreisbindung so um die 500 Euro fuer ihre 200 qm Wohnung bezahlen. Der Mietvertrag ist nicht vererbar, wenn die jetztigen Mieter sterben, wird das Gebaeude unbewohnt werden.

Casa Batllo, das Knochenhaus, wenig ueberraschend auch UNESCO Weltkulturerbe, war der naechste Stop, hier auch 40min Wartezeit. Dies ist kein Originalbau sondern eine Renovierung eines existierenden Gebaeudes durch Gaudi. Ist aber nicht wiederzuerkennen. Die Renovierung war der Grund dass Gaudi den Auftrag fuer La Pedrera bekommen hat.

Damit war dann Schluss mit Gaudi, nun ja fast, siehe weiter unten. Bin zum Montjuic und habe dort das Museu Nacional d'Art de Catalunya besichtigt. Ein ziemlich grosser Prachtbau mit einer Menge an Sehenswuerdigkeiten. Anfang des 20 Jahrhunderts wurden aus alten verwahrlosten Kirchen in Nordkatalonien die Fresken sowie Einrichtungsgegenstaende gerettet. Die romanische Abteilung gilt als weltweit bedeutendste Sammlung fruehmittelalterlicher Kunst (aus dem 11 und 12 Jahrhundert). Es gibt auch gotische Fresken (13-14 Jahrhundert), einen Teil der Gemaeldesammlung der Thyssens und moderne Kunst (ein Picasso, aber sonst ziemlich unbekannte katalanische Kuenstler, nicht nur Gemaelde sondern auch Werbeplakate und Moebel (eine ganze Sammlung an Tueren...)).

Bin durch die Gaerten und mit der Seilbahn hinauf zum Kastell gefahren, aus dem 17 Jahrhundert erbaut nachdem die Castellaner (d.h. Madrid) die Thronnachfolge mit Hilfe der Franzosen gegen die Katalonier (d.h. Barcelona) die auf der Seite der Oesterreicher (Habsburger) waren gewonnen hatten und was das Ende der Unabhaengigkeit Kataloniens bedeutete.

Am Abend dann noch eine Nachtfuehrung durch La Peredrera mit einer Sound & Lightshow auf dem Dach ueber den Daechern Barcelonas.

Erneut ein anstrengender Tag. Insbesondere die Museumssammlung ist erschlagend (und sie zeigen nur 20% ihrer Schaetze, wer nicht genug hat kann eine Fuehrung durch das Lagerhaus buchen...).

Gruss
Ralf
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