Das Große Artesische Becken in Australien ist der größte unterirdische Aquifere weltweit und erstreckt sich über 1.711.000 Quadratkilometer. Dies entspricht ungefähr 23 Prozent der Fläche des australischen Kontinents. In der Touristeninformationvon Cunnamulla wird ein beeindruckendes Video gezeigt, bei dem in einer Stunde die Entstehung des Artesischen Beckens,der Beginn der Ausbeutung dieses bedeutensten Lebensmittels der Welt im letzten Jahrhundert und die Folgen aufgezeigt werden. Die heutige Situation gleicht einem Rasenspränger, in dem inzwischen hunderte von Löcher gebohrt wurden.
Der Durck an den ursprünglich offenen Stellen hat so nachgelassen, dass die 40.000 Jahre alten Quellen der Aboriginals versiegen, auf der anderen Seite fließen jede Minute Millionen von Litern Wasser ungenutzt in die Landschaft. Die Menge des vorhandenen Wassers hat schon signifikant abgenommen, aber zum Glück haben sie alle beteiligten australischen Staaten geeinigt bis Ende nächsten Jahres das wild sprudelnde Nass nur noch kontrolliert fließen zu lassen. Bei der Touristeninformation kann man in einem Zeittunnel 200 Millionen Jahre bis zur Entstehung des Artesischen Beckens zurück gehen.
Nach dieser interessanten Schulstunde haben wir die verbleibenden 10 Minuten genutzt, um noch einige Attraktionen von Cunnamulla zu sehen und zu fotografieren.
Im letzten Jahrhundert schrieb Stan Coster den Country Song „The Cunnamulla Fella“, der etwas verändert durch Slim Dusty Unsterblichkeit erlangte.
Die kleine, 1500 Einwohner große Outbackgemeinde Cunnamulla wollte diesem Song ein Denkmal setzen und beauftragte eine internationales Auswahlkommission mit der Realisierung. Den Zuschlag erhielt ein Künstler aus Texas, der ursprünglich Heliflieger im Northern Teritory war. Die Statur ist im Maßstab 2,5:1 und wurde in drei Teilen gefertigt und dann nach Australien geschafft. Nachdem der Fella 2006 aufgestellt wurde, hatte jeder Einwohner etwas zu meckern. Einer sagt, der Hut entspricht nicht der Kleidung der Zeit, ein anderer wollte einen Hund an der Seite sehen, einig waren sich alle nur darüber: Der Fella ist unheimlich schön!
Direkt hinter dem Denkmal befindet sich das Gebäude der Kreisregierung.
Um die Ecke kann man das älteste Gebäude von Cunnamalla sehen. Das Post Office gibt einen Einblick weit zurück in das letzte Jahrhundert und die damals vorherrschende Bauweise.
Einen Block weiter ist ein denkmalgeschützter Brunnen zu finden, der an die Einwohner erinnert, die in Kriegen gefallen sind. Das waren über die Jahre mehr als 500 Personen. Ganz schön viel für so eine kleine Stadt.
Der Bahnhof ist einer von zwei im ursprünglich erhaltenen Zustand in Queensland. Einer steht in Normanton, der sieht schön aus, der in Cunnumulla sieht scheiße aus, wie Pieta es ausdrückte.
Es gibt ein neues Krankenhaus, ein Altenheim, eine katholische Schule und eine staatliche Schule, die 12 Jahrgänge anbietet in der Stadt.
Der Campingplatz ist recht zentral gelegen, alles nicht mehr ganz neu, aber sauber und ordentlich. Eine Cabin kostet 90 AUD für 2 Personen, die größeren für eine Familie 110 AUD.
Nicht weit außerhalb von Cunnamulla liegt das Anwesen Adgingbong, dass von Roderick (genannt Geizo) Taylor betrieben wird. Es handelt sich umt eine riesige Schaffarm, wo wir eigentlich noch einmal sehen sollten, wie Schafe geschoren werden. Leider war die Schafschur schon einen Tag vorher vorbei. Was früher nicht selten 6 Wochen dauerte, ist heutzutage meist in 6 Tagen erledigt. Das Regierungsprogramm für die regulierte Nutzung des artesischen Wassers hat Geizo schon umgesetzt. 700.000 AUD hat das insgesamt gekostet und davon sind 200.000 AUD von ihm zu zahlen gewesen.
Charlotte Plains ist mit 54 km von Cunumulla aus etwas weiter entfernt. Charlotte Plains nennt sich im Untertitel "Outback Magic".
Wenn man dort ankommt, hat man erst einmal den Eindruck, dass hier nichts magic ist, alles wirkt unordentlich, verstaubt und schmutzig. Das Zauberhafte erschließt sich dann aber in den nächsten Stunden. Robyn, die 68 Jahre alte Eigentümerin, schmeißt den ganzen Laden mit Tom, der einzigen Hilfskraft, alleine, nachdem ihr Ehemann vor 2 Jahren verstorben ist. Robyn schreckt vor keiner Arbeit zurück und wenn es mal wieder gilt, zusammen mit Tom 1.600 Schafe an einem Tag zusammenzutreiben und zu impfen, dann ist sie voll in ihrem Element, auch wenn die nicht mehr ganz jungen Knochen nur schwer gehorchen wollen. Der Laden umfaßt immerhin 8.000 Schafe, 1.000 Rinder und etliche Pferde und ist halb so groß wie Singapore.
Wenn es darum geht, Gäste zu bewirten, ist Robyn eine gute Gastgeberin. Das Essen ist schmackhaft und traditionell. Eine kleine Anekdote gibt es dann auch immer noch als Zugabe.
Liebevoll werden die Tiere von Robyn behandelt und aufgezogen. Ein blindes Kalb bekommt eine überdimensionale Nuckelflasche. Eine kleine Ziege gehört schon fast zur Familie und der Hund ist auf einer Schaffarm sowieso nicht wegzudenken.
Von den Fröschen gibt es in der Gegend unzählige verschiedene Arte. Die Larven können in einer Trockenperiode 10 Jahre ohne Wasser überleben.
Die Hauptattraktion auf Charlotte Plains ist aber das Bohrloch aus dem noch unaufhaltsam Wasser aus dem Artesischen Becken strömt. Bei Austritt hat das Wasser eine Temperatur von 71 Grad C. Nach Untersuchungen von offizieller Stelle ist das kostbare Nass hier qualitativ Trinkwasser, auch wenn es 200 Millionen Jahre alt ist.
Die Mineralien in dem Wasser wirken bei vielen Krankheiten gesundheitsfördernd. Auch Robyn sucht in dem Wasser Entspannung von der harten Arbeit des Tages.
Für uns ist es dagegen eher ein Spass, hier ins Wasser zu gehen oder aber auch in einer der bereitgestellten Badewannen zu sitzen. Wie in Australien üblich, gibt es beim Highlight des Tages auch immer einen Schluck Wein oder ein Bier, meist auch noch ein paar Nippes. Das gehört zur australischen Kultur.
Artesian Time Tunnel and Charlotte Plains Farmstay
Monday, April 22, 2013
Cunnamulla, Queensland, Australia
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