... da war doch noch nicht Schluss

Tuesday, October 30, 2018
Guadalajara, Jalisco, Mexico
Doch noch nicht ganz Schluss
Nach 250 Kilometer auf unserem Rückweg nach Mazatlan blockieren aus dem Nichts alte Baumaschinen und Lastwagen die Strasse. Uns wird erklärt, dass die Carretera Costera seit einer Woche gesperrt ist infolge von mehreren Überfällen mit Schusswechsel. So bleibt uns keine andere Wahl die gleiche lange Strecke zurück zu gehen. Deswegen ändern wir unseren Plan und fahren durch das westliche Hochland nach Guadalajara. So legen wir die längste Tagesetappe zurück, die wir je mit eigenem Auto gefahren sind und erreichen unser Ziel nach 15 Fahrtstunden abends um 22 Uhr.
Im Nachhinein gibt es nichts zu bereuen denn die Stadt mit der Umgebung ist bezaubernd und faszinierend.
Hinter Mexiko City ist Guadalajara auf 1550 m die zweitgrösste Stadt von Mexiko. Die wunderschöne Altstadt mit den beiden Highlights der Kathedrale und dem Instituto Cultural de Cabanas (Weltkulturerbe der Unesco) bietet uns ein krönender und doch ungewollter Abschluss der Reise.
Viele von den typischen mexikanischen Klischees haben ihre Wurzeln hier: Mariachi-Musik, breite Sombreros, der mexikanische Huttanz und die charreadas (Rodeos).
Wir besuchen die weltberühmte Basilica de Zapopan nur unweit vom Zentrum. Dieses Bauwerk erinnert doch sehr stark an die Notre Dame in Paris. Die Kirche beherbergt eine Jungfrauenstatue die das ganze Jahr über von Pilgern besucht wird. Das Besondere ist, dass die Jungfrau jedes Jahr ein neues Auto für diese Prozession erhält, doch der Motor wird niemals angeworfen (er soll „jungfräulich“ bleiben). Stattdessen wird das Auto von Männern mit Seilen gezogen.
Während unseren restlichen drei Tagen hier in Mexiko besuchen wir das reizende Städtchen Tlaquepaque, ein typisches pueblo magico (magisches Dorf). Die Plaza Jardin Hildago ist grün und mit Blumen bewachsen. Schmucke Läden bieten das einheimische Kunsthandwerk feil. So viel Schönes ist hier ausgestellt und wir können uns kaum satt sehen. Dazu säumen einladende Bars und Restaurants die Fussgängerzone mit den vielen kunstvollen Figuren. Während unserem Mittagessen in einem Patio betreten Mariachi Musiker in ihrer traditionellen Tracht das Lokal, stellen sich im Kreis um eine festliche Gesellschaft und spielen ein fantastisches Konzert. Die Musik mit den Gesängen berührt uns sehr, wirklich wunderschön.
Anderntags müssen wir früh los, um das 550 km entfernte Mazatlan zu erreichen. Hier geben wir das Miet-Auto zurück und treten unsere Heimreise an.
Auch diese letzte Etappe ist nicht ganz reibungslos verlaufen. Einerseits hat ein Hurrikan die Autobahn so stark beschädigt, dass sie gesperrt war und andererseits hat ein Unfall mit Lastwagen die Strasse blockiert und wir stehen Stunden im Stau. Nichts desto trotz erreichen wir Mazatlan noch rechtzeitig.
Die Rückreise, leicht von Hindernissen geprägt spiegelt ganz gut unser Befinden über das Heimkommen. So richtig wollen wir einfach nicht nach Hause. Sehr bald wird sich zeigen wie es dann sein wird.....
Über Mexiko City, Cancun und Frankfurt geht’s nun wirklich zurück in die Heimat.
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