Uxmal Ruinen-Merida-Verblichene Schönheit (Mexiko)

Saturday, August 25, 2018
Mérida, Yucatan, Mexico
Uxmal
Auf dem Weg nach Merida besuchen wir zum letzten Mal eine Maya Ausgrabungsstätte. Uxmal bedeutet drei Mal gebaut, wobei sich hier sogar fünf Bauschichten finden. Dass in diesem trockenen Gebiet eine relativ grosse Bevölkerung leben konnte, zeugt einmal mehr von den technischen Fähigkeiten der Maya: sie legten eine Reihe von Wasserbecken und mit Kalkmörtel verputzten Zisternen an und hatten so auch in der Trockenzeit Wasser. Uxmal wurde erstmals gegen 600 nach Christus besiedelt und verrät in seiner Architektur Einflüsse aus dem mexikanischen Hochland.
Die Stätte wirkt wiederum sehr eindrücklich auf uns. Gleichzeitig merken wir, dass eine gewisse Ruinenmüdigkeit in uns aufkommt.

Heisses Merida
Seit der Eroberung der Spanier ist Merida das kulturelle Zentrum der Halbinsel. Mit ihren engen Strassen, grossen zentralen Plätzen und den besten Museen der Region ist die Stadt fest in der Kolonialgeschichte verwurzelt. Die Stadt ist touristisch, gross und extrem sehenswert. Die Menschen die hier leben wissen genau, dass ihre Stadt wunderschön ist.
Laut Reiseführer und Wetter-App ist gerade Regenzeit im Süden von Mexiko. Doch bis auf einen kurzen Schauer, der jeden Tag ganz pünktlich um 17 Uhr einsetzt, merken wir davon gar nichts. In Merida ist es schon morgens um zehn Uhr richtig heiß. Und im Lauf des Tages steigt das Thermometer auf tropisch heiße und schwüle 42 Grad an. Gar nicht so leicht, sich bei dieser Hitze die Stadt anzuschauen.
Ansonsten gehen wir die Tage hier ziemlich langsam an. Wir genießen unser Hotel und nach dem Frühstück lassen wir uns ganz ohne Plan einfach durch die Straßen rund um die Plaza treiben: Und so richtig zum Leben erwacht die Stadt eh erst am Abend. Bei immer noch 25 Grad lässt es sich dann ganz gut aushalten. Ein folkloristischer Abend besuchen wir auf einer Plaza wo uns ihre Kultur mit Musik, Tanz und Gesang vorgeführt wird.
Besonders interessant ist der Paseo de Montejo. Dieser breite Boulevard nach dem Vorbild des Paseo de la Reforma in Mexiko City ist mit schönen Herrenhäuser die reiche Familien Ende des 19. Jahrhunderts errichteten beidseitig gesäumt. Sie zeigen gut den architektonischen und gesellschaftlichen Einfluss von Europa. Wir sind sehr begeistert vom Gran Museo del Mundo Maya welches mehr als 1000 gut erhaltene Artefakten ausstellt.

Verblichene Schönheit
Tortillas, Tequila und Haciendas – das sind drei Schlagworte, die uns wohl allen einfallen, wenn wir an Mexiko denken. Vor Ort „überprüfen“ wir gerade die Klischees mit folgendem Ergebnis: Tortillas essen wir nur ab und zu, statt Tequila trinken wir lieber Cerveza oder Vino, und die eine oder andere Hacienda ist tatsächlich einen Besuch wert.
Rund um Merida gibt es so viele ehemalige Sisalplantagen, dass es sogar eine „Route der Haciendas“ gibt. Mit unserem Mietwagen steuern wir einige der ehemaligen Landgüter an. Manche sind verfallen, und der Zutritt ist verboten. Andere sind zu Luxushotels umgebaut worden, und der Zutritt ist nur für Gäste gestattet…
Zum Glück hat die Receptionistin uns einen Tipp gegeben welche Hacienda wir unkompliziert besuchen können: die Haciendas Ochil und Yaxcopoil, die südlich von Merida liegen haben sich bis heute ihren Charme erhalten. Seit 1821 als Mexiko die Unabhängigkeit von Spanien erlangte schuf die neue mexikanische Regierung in Yucatan grosse Plantagen für den Anbau von Tabak, Zuckerrohr und Henequén.  (Agaven, aus denen Fasern für Seile gewonnen wurden).
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