Torre de Iznaga und Altstadt von Trinidad

Sunday, May 31, 2015
Trinidad, Cuba
Das Valle de los Ingenios erstreckt sich östlich der kubanischen Stadt Trinidad. 1988 wurde es vom Welterbe-Komitee der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Insgesamt 65 einzelne historische Städten wie Zuckermühlen, Kolonialhäuser und Sklavenunterkünfte wurden dabei berücksichtigt.

Eine bedeutende Attraktion ist der Torre de Iznaga im Zentrum des Tales, auch als Sklaventurm bekannt. Er diente der Beaufsichtigung der Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern. Der siebenstöckige und 50 Meter hohe Glockenturm wurde von der Pflanzerfamilie Iznaga im Jahr 1816 erbaut.Die Sklaven wurden von der Turmglocke zur Arbeit gerufen und sie wurden auch von hier aus überwacht. Unruhe und Ansammlungen der Sklaven, die in Aufstände münden könnten, sollten so von den Aufssehern früh bemerkt werden. Heute gilt der Turm als Mahnmal. Man kann den Turm besteigen und einen weiten Ausblick über das Tal "Valle de los Ingenios" genießen.






































































































Kurz vor Trinidad führt eine Straße bergauf zu einem Mirador. Von hier aus hat man nicht nur einen fantastischen Blick über die Landschaft bis zum Meer und auf der anderen Seite auf die Berge, hier gibt es auch einen Hain mit einer Palmenart, die nur in dieser Gegend vorkommt.






Trinidad ist eine Stadt in der Provinz Sancti Spíritus an der zentralen Südküste Kubas. In dem Municipio leben 74.739 Menschen auf einer Fläche von 1.166,74 km².

Trinidad wurde 1514 von dem spanischen Eroberer Diego Velázquez de Cuéllar unter dem Namen „Villa De la Santísima Trinidad“ gegründet. Es war nach Baracoa und Bayamo die dritte spanische Siedlungsgründung. 1519 starteten die Konquistadoren unter Hernán Cortés von Trinidad zu ihren Eroberungszügen nach Mexiko. In Trinidad hatte man zunächst gehofft, in den nahe gelegenen Flüssen Gold zu finden. Als sich die Pläne jedoch als unrealistisch erwiesen hatten, lebte man bis in das 18. Jahrhundert hinein hauptsächlich vom Schmuggel.

Seinen Aufstieg zu einer wohlhabenden Stadt verdankt Trinidad dem Zucker und dem damit verbundenen Sklavenhandel. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Trinidad eine der bedeutendsten Zuckermetropolen Kubas. Daneben wurden erfolgreich Tabakanbau und Viehzucht betrieben, sodass sich zwischen 1780 und 1830 die Bevölkerung vervierfachte. Den
Aufschwung von Trinidad zur drittgrößten Stadt Kubas konnten auch dreimalige Plünderungen durch Piraten nicht stoppen. Zu den größten Zuckerrohrplantagen entwickelte sich das Valle de los Ingenios, wo Pflanzerfamilie Iznaga 1830 mit dem Bau von Zuckermühlen begann. 1846 erreichte die Zuckerproduktion mit 7700 Tonnen ihren Höchststand. Zu Beginn seiner zweiten Südamerika-Expedition hielt sich Alexander von Humboldt 1801 für kurze Zeit in Trinidad auf.
Als mit dem verstärkten Anbau der Zuckerrübe in Europa Ende des 19. Jahrhunderts die Zuckerproduktion aus Zuckerrohr drastisch zurückging, endete die Blütephase der Stadt.

Trinidad verlor seine Vormachtstellung in der Region an das benachbarte Cienfuegos, das durch die Erschließung neuer Verkehrswege und den Ausbau seines Hafens seinerseits einen Aufschwung erlebte. Trinidad versank in die Bedeutungslosigkeit, konnte aber sein mittelalterliches Straßenbild und teilweise auch die Prachtbauten rund um den Plaza Major erhalten.

Erst in den 1950er Jahren erlebte Trinidad wieder einen Aufschwung durch die neue Straßenverbindungen nach Cienfuegos und Sancti Spíritus. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre war die wenige Kilometer nördlich der Stadt gelegene Sierra de Escambray Rückzugsgebiet konterrevolutionärer Gruppen. Seit 1988 ist die Stadt gemeinsam mit den 20 km außerhalb liegenden Zuckerrohrplantagen von Valle de los Ingenios Weltkulturerbe der UNESCO.

Eine der größten Touristenattraktionen ist die Plaza Mayor, deren Flair noch heute an die Kolonialzeit erinnert. Alle bedeutenden Museen sind rund um diesen Platz zu finden, etwa das Museo Romántico im ehemaligen Palacio Brunet und das Architekturmuseum. Das koloniale Zentrum mit etwa 600 m Durchmesser ist zum großen Teil erhalten, die meisten Häuser werden bewohnt. Der gesamte Bereich ist heute eine Fußgängerzone. Durch das schwer begehbare Kopfsteinpflaster fühlten wir uns ein Jahr zurückversetzt, als wir durch Antigua in Guatemalla gelaufen sind.












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