Bergstämme-Teeplantage-Opium-Gold. Dreieck-Laos

Monday, May 23, 2016
Ban Sop Ruak, Thailand
Wir blieben 2 Tage im Hotel und mussten mal keinen Koffer vor die Tür stellen. Nach dem (wie jeden Tag) zeitigen Frühstück fuhren wir kurze Zeit mit dem Bus und stiegen dann in offene Pick ups um. Es ging durch traumhafte Berglandschaften in 1.000 m Höhe zuerst zu einem der 5 Bergstämme in Nordthailand, den ursprünglich aus dem tibetischen Hochland stammenden Akha. Dieser Stamm wanderte einst von Tibet nach Yunnan (Südchina) ein. Ein Teil von ihnen zog weiter in den Norden von Birma und Laos. In Thailand siedelten die ersten Akha Mitte des 19. Jahrhunderts an. Heute leben ca. 50.000 von ihnen in über 300 Dörfern u.a. in den Provinzen Chiang Rai und Chinang Mai. Der Stamm der Akha gilt unter Thailands Bergvölkern als einer der ärmsten.

Als unverwechselbares Erkennungsmerkmal der ursprünglich aus Tibet stammenden Akha gilt
der aufwändige Kopfschmuck aus Silbermünzen, Perlenschnüren, Bommeln und Federn,
den die Akha-Frauen stolz als Teil ihrer traditionellen Bekleidung tragen . Die übrige Kleidung besteht aus Jacke, Brusttuch, Rock, Schärpe und Gamaschen in schwarz und indigoblau. Die Akha waschen sich nicht allzu oft, Tina sagte, 1-2mal im Jahr reicht! Wir sollten ihnen Kleinigkeiten mitbringen, z.B. Duschgel oder Seife, das könnte u.U. aber auch als Beleidigung aufgefasst werden. Insgesamt sind die Waschungen aber aufgrund der Touristen-Mitbringsel unter der Jugend häufiger geworden.

Die Akha sind kleine Leute, nur ca. 1,50 m groß. Die Frauen arbeiten, die Männer faulenzen - sagt Tina. Die Akha sind Bauern und bauen Trockenreis, Weizen und Bohnen an und züchten Wasserbüffel und Schweine. In abgelegenen Dörfern bauen sie auch noch Opium an. Die Akha glauben, dass ihre Dörfer von Geistern bewohnt werden. Deshalb bilden ihre Eingänge Zeremonialtore, durch die Menschen und Geistern gleichermaßen Zutritt haben. Diese Bergvölker lebten früher, teilweise heute noch, vom und mit Opium. Das Bekämpfen der Opium-Sucht ist für die thailändische Regierung eine primäre Aufgabe .

Heute leben rund 55.000 Akha in Thailand, die hauptsächlich vom Wanderfeldbau leben. Dabei zählen Mais, Getreide oder Früchte zu den wichtigsten Anbausorten. Die frühere Einnahmequelle Opium wurde in den letzten Jahren durch den Anbau von Kaffee und Tee ersetzt.

Wir haben eine Vorzeigedorf besucht und als Gegenleistung für das Betreten der privaten Heiligtümer der Einwohner sah man sich genötigt, selbst angefertigte Ketten und Bänder zu kaufen. Wehe, man hat mal eine gekauft .... zum Schluss hatte ich zahlreiche Ketten. Na gut, zum Verschenken zu Hause. Die Ketten waren aus Gewürzen und Bethelnüssen gefädelt. Die Akha hatten rotschwarze Zähne vom vielen Bethelnuss-Kauen. Die Bethelnuss versetzt in entsprechender Menge auch in einen Rauschzustand. Die Akha haben noch Schamanen als Ärzte/Bürgermeister/Richter usw., faszinierend.

Ein weiteres Volk sind z.B. die Karen (rote und weiße). Zu den weißen Karen zählen die Padaung, deren Frauen lange Hälse haben, Long Neck . Und zwar haben sie sich ursprünglich durch Halsringe vor Tigerbissen geschützt. Ein Ring kam zum anderen, inzwischen dienen die Ringe zum Schmuck und können nicht mehr abgenommen werden. Bereits in der Kindheit werden den jungen Mädchen im Zuge eines traditionellen Schönheitsrituals schwere Metallringe um den zarten Hals gelegt, die bis zu ihrem 16. Lebensjahr jährlich um einen Ring erweitert werden und zwischen 5 und 25 Kilogramm wiegen.

Einmal befestigt, muss die Langhals-Frau das Metallstück lebenslang ertragen. Durch das Gewicht des Metall-Teils werden der Halsknochen und die oberen Rippen derart hinuntergedrückt, dass der ganze Oberkörper deformiert wird. Würde es entfernt werden, führt dies unweigerlich zu einem Bruch des Halses und mangels Muskulatur zum Erstickungstod.
Trotz der Schmerzen und des offensichtlichen Unbehagens, diese goldene Last mit sich rumzuschleppen, wollen die stolzen Frauen die Tradition des Paduang-Stammes weiterführen. Es ist aber ein Märchen, dass die Metallringe den Hals der Trägerin verlängern . Vielmehr handelt es sich hier um eine optische Täuschung.

Bergvölker sind staatenlos.

Weiter ging es mit Rast an einer Ananas-Plantage auf die Chouifong-Tee-Plantage in der Nähe von Maechan im Hochgebirge. Hier wird auf 1.000 Hektar vor allem grüner Tee angebaut. Zum Verweilen gibt es dort noch eine Gaststätte mit vielen Leckereien aus grünem Tee: Dessert, Eis, Kuchen, Erfrischungsgetränke, Schokolade usw.

Danach ging es nach Mae Sai, in die nördlichste Stadt Thailands. Sie liegt direkt an der Grenze zu Myanmar und ist durch eine Brücke mit der burmesischen Stadt Tachilek verbunden. Wir könnten zwar 1 km weit nach Myanmar, aber nicht ohne Visum. Dies würde zu lange dauern. Wir haben also nur den Grenzübergang besucht und ein paar Obststände.

Danach fuhren wir zum Goldenen Dreieck, einem der früher bedeutendsten Opium-/Heroin-Umschlagstellen der Welt . Hier treffen die Grenzen von Myanmar, Laos und Thailand aufeinander.

Wir besuchten aber als erstes in Chiang Saen bzw. Sop Ruak (Stadtteil?) das Opium-Museum. Hier werden auf 2 Etagen zahlreiche Exponate wie Opiumpfeifen, Waagen und Gewichte des Schlafmohnanbaus gezeigt und der Opiumhandel und die Opiumkriege im Goldenen Dreieck beschrieben. Von 80 Mohnsorten eignen sich nur 2 Sorten für Opium. Opium kommt übrigens ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat erst im Laufe der Jahrtausende den Weg über Persien, Indien und China in das berüchtigte Goldene Dreieck gefunden. Durch die Einwanderung verschiedenster Stämme in den Norden kam auch das
Opium nach Thailand. Der Opiumanbau ist aber inzwischen dank des König Bhumibol verboten worden. Opium kommt eigentlich aus den Mittelmeerraum und wurde erst im Laufe der Jahrtausende über Persien, Indien und China in das Goldene Dreieck eingeführt. Das Museum wurde von der Mutter des Königs finanziertt.

Anschließend schlenderten wir zum Hafen in 5 min Entfernung und unternahmen eine Bootsfahrt auf dem Mekong, einmal rauf und einmal runter . Rauf geht es ins Hohheitsgebiet von Myanmar. Außer der Reihe, also zusätzlich zum vorgegebenen Reiseprogramm, hat uns Tina eine Einreise nach Laos ermöglicht. Wir mussten hierfür unsere Pässe mitbringen, die wurden eingesammelt und unterwegs in Myanmar und Laos gestempelt. Der Besuch in Laos war aber eigentlich nur ein Abladen vor den dortigen Verkaufsständen. Aber immerhin, ich war in Laos und habe jetzt Stempel von Laos und Myanmar in meinem Ausweis. In Laos konnte man in Baht bezahlen, deshalb Ansichtskarten kaufen, Marken dazu und fix aus Laos nach Hause schreiben. Die Karten werden viele Monate unterwegs sein, denn sie kommen auf löchrigen Landstraßen zunächst in die Hauptstadt und bei Monsun entsprechend später.

Wir haben dann noch Kobra-Reis-Schnaps und anderen Schlangenschnaps probieren dürfen. Sogar Skorpione werden in Schnaps eingelegt. Früher und sicher auch heute noch gilt Schlangen- und Skoprionschnaps als fernöstliche Medizin. Nach einer halben Stunde ging es zurück an thailändische Ufer, zurück ins Hotel nach Chiang Rai .

Am Abend stand ein Besuch des berühmten Nachtmarktes auf dem Programm. Dafür haben wir mit Tina gestern im Bus thailändisch geübt. War spaßig, aber außer Danke und Begrüßung aber ist nichts hängengeblieben.

Eine Kostprobe:

Ananas:   sapparrot
bezahlen:   gep taag
Chilli:   prik
Curry:   garii
Danke:   kob khun kah (weiblicher Danksager) / krab (männlicher)
Entschuldigung:   koh tot
Fisch:   pla
Gebratener Reis:   kao pat
Gebratenes Huhn mit Cashewkernen:   gei pat med mamuang
Gegrilltes Huhn:   gei yaang
Gemüse:   pak
guten Morgen/Tag/Nacht, auf Wiedersehen:   sawaddie kah (weiblich) / krab (männlich)
groß:   yai
heiß:   ron
Huhn:   gei
Indisches Hühnercurry:   gang garii
Kaffee:   kafae
kalt:   jen
klein:   lek
Knoblauch:   gratiam
Krabben:   gung
machts nichts / ist egal:   mai pen rai
Nein, ich will / möchte das nicht:   mau au / donggahn.
nicht scharf:   mai paet
Omelett:   kai yai sai
Orange:   som
Reis:   kao
Reissuppe:   kao tom
Rindfleisch:   Nua
Rindfleisch in Austernsoße:   nua pat namman hoy
Saft:     nam
Salz:   gluea
schön:   soey
Schwarzer Pfeffer:   prek tai
Schweinefleisch:   mu
sehr gut:   die mag
sehr teuer:   paeng mag
Spaß:   sanuk
Süß und Sauer:   preo wann
Tee:   scnaa
Toilette:   hong nam
Was kostet das / wie teuer?:   tau rai?
Wassermelone:   taeng mo
Zitrone:   manao
zu teuer:   paeg bai

Zahlen:
0 = sun
1 = nueng
2 = song
3 = sam
4 = sih
5 = hah
6 = hock
7 = dched
8 = baed
9 = gau
10 = sib
11 = sib nueg
12 = sib song usw .
20 = yi sib
30 = sam sib usw.
100 = nueng roi
150 = nueng roi hah sib
200 = song roi
275 = song roi dched sib hah
300 = sam roi
1000 = nueng pann
1500 = nueng pann hah roi
2000 = song pann
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2025-05-22

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