Mexiko-Stadt - Modernes und Antikes

Friday, March 21, 2008
Mexico City, Mexico
Irgendwann am Nachmittag wurden wir von einem vom Reisebuero organisierten Kleinbus abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir wurden noch gefragt, ob uns alles gefallen haette und ob wir mit den Leistungen des Reisebueros zufrieden gewesen seien etc. Ich hatte schon am Morgen zu meiner Mutter gesagt, dass wir viel zu frueh zum Flughafen gebracht wuerden, und genauso kam es dann auch raus: Der Check-in und das Bezahlen der Ausreisetaxe (26 US-Dollars) gingen superschnell und danach mussten wir rund drei Stunden Zeit totschlagen. Wir liefen auf dem Flughafen auf und ab, kauften noch das eine oder andere Souvenir und irgendwann ging unser Flug mit Lacsa los. Unser Ziel: die mexikanische Hauptstadt MEXIKO CITY. Da wir erst spaetabends in die Metropole reinflogen, war die ganze Stadt in ein Lichtermeer gehuellt. Der sehr nette Taxifahrer gab uns dann bereits einen sehr positiven ersten Eindruck.

Mexiko-Stadt liegt in der Mitte des Landes und ist das wirtschaftliche Zentrum Mexikos. Die Stadt gehört zu keinem Bundesstaat, sondern bildet einen Hauptstadtbezirk (Distrito Federal bzw D.F.), wie z.B. auch Brasília. Sie liegt auf einer Hoehe von rund 2'300 Metern über dem Meeresspiegel und in der Naehe von aktiven Vulkanen. Im Ballungsraum leben ueber 20 Millionen Menschen, damit ist Mexiko-Stadt eine der groessten Metropolregionen der Erde. --> Unser Guide lachte und konnte es kaum glauben, als wir ihm sagten, dass in der ganzen Schweiz 7.5 Millionen Leute leben... :-)

Am naechsten Tag (Karfreitag) gab es zuerst mal ein Fruehstueck vom Riesen-Buffet im Hotel. Der Spass kostete nur 150 Pesos pro Person (ca. CHF 15.-) und lohnte sich definitiv! Esswaren vom Feinsten, reichaltige Auswahl und alles frisch zubereitet. 1A! Unser Hotel lag mitten im fast 700 jahre alten "Centro Histórico". Wohlgenaehrt liefen wir dann vom Hotel zwei Blocks weit und waren bereits beim Hauptplatz der Stadt, dem "Zócalo". Ganz in der Naehe gab's den "Palacio Nacional" (Amtssitz des Praesidenten) und die "Catedral Metropolitana" zu sehen. Weil Karfreitag war und Ostern vor der Tuere stand, war die Stadt bis zum Bersten voll. Wir bekamen aus diesem Grund z.B. den "Templo Mayor" (Hauptpyramide der damaligen aztekischen Hauptstadt, 1978 per Zufall entdeckt) leider nur von aussen zu sehen. Vor scheinbar allen Sehenswuerdigkeiten der Stadt standen riesige Schlangen. Zu Fuss erkundeten wir das Zentrum und sahen u.a. Folgendes:
- Casa de los Azulejos (Haus mit einer schoenen gekachelten Fassade)
- "Torre Latinoamericana" (182 Meter hoher Büroturm)
- Palacio de las Bellas Artes (Theater & Ballett mit schoener Architektur, aus Carrara-Marmor)
- Parque de la Alameda (historischer Park, direkt neben Bellas Artes)

Wir liefen dann die "Avenida Reforma" runter, eine breite Prachtsstrasse mit Buesten, Monumenten, Hotels etc. Durch eine Querstrasse gelangten wir zur Metrostation, von wo wir mit der Metro nach Chapultepec fuhren.
(Die Fahrt war superbillig - nur 2 Pesos pro Person!! Offensichtlich die guenstigsten Tickets der Welt.). Chapultepec ist ein riesiger Park mit Schloss und mit vielen Verkaufsstaenden und gilt inoffiziell als groesster Wald innerhalb einer Stadt. Dort befindet sich auch das weltberuehmte Anthropologisches Museum, das wir besuchen wollten. Wir hatten dann aber kein Kleingeld, um den Rucksack zu verstauen (--> es duerfen keine Taschen etc. mit reingenommen werden). Da schon viele andere Leute auf der Suche nach einer Wechselmoeglichkeit waren, entschieden wir uns, einen Abgang zu machen. Ich war dann etwas sauer, weil ich mich darauf gefreut hatte... Mit der Metro ging's zurueck ins Zentrum und ins Hotel. In einem Guide fanden wir die Adresse eines Restaurants, das dann aber vor Ort nicht aufzufinden war. Es war scheinbar unser Glueckstag. :-) Danach gingen wir zu Fuss auf die Suche und assen schliesslich im "Evita", einem argentinischen Restaurant. Es war (auch fuer Schweizer Begriffe) teuer, dafuer gab's aber riesige und koestliche Fleischstuecke. Dann mit dem Taxi zurueck ins Hotel.

Am Samstag (22.3.) wurden wir um 09:00 im Hotel abgeholt, wechselten aber nach kurzer Fahrt bereits wieder das Fahrzeug und stiegen in einen Reisecar. Da aber irgendwo 6 Leute vergessen wurden, gab's dann einen laengeren Stop bei "Tlatelolco" (bzw. Plaza de las Tres Culturas: Moderne, Kolonialzeit und vorspanische Zeit. Von aussen sieht man die Ruinen des Marktplatzes und der zentralen Tempelanlagen.) Nachdem die Vergessenen eingetroffen waren, ging's weiter zur "Basilica de Nuestra Senora de Guadalupe", eine wichtige Kathedrale, wo wir einen laengeren Stop einlegten. Als wir uns spaeter beim Car wieder einfanden, wurde eine Gruppe von Leuten vermisst. Dies bedeutete Warten und eine massive Verspaetung. Die Reiseleiter, zwei sehr rundliche und lustige Mexikaner nahmen's aber recht locker. Irgendwann tauchten die Leute auf und wurden mit sarkastischem Applaus bedacht - wir Schweizer fanden's aber eher nicht so amuesant, he he. Dann Weiterfahrt in die Naehe unseres Ausflugziels. Dort erfuhren wir den Herstellungsprozess des beliebten Agavenschnapses "Pulque" und durften auch davon trinken. ;-) Auch die Herstellung von Masken und anderen Skulpturen wurde da gezeigt. Man konnte den Handwerkern direkt zusehen. Ich war begeistert und kaufte mir eine Maya-Maske. Die prächtige Maske besteht aus Obsidian (vulkanisches Gesteinsglas) und vielen verschiedenen Halbedelsteinen.
Dann endlich! Wir kamen bei den imposanten Ruinen von Teotihuacán an, ca. 45 km nordwestlich von Mexiko-Stadt. Dort gibt's mehrere Pyramiden, Palastanlagen und "Strassen" zu sehen, die zwischen 50 und 300 nach Christus errichtet wurden! Wir stiegen auf die Mondpyramide und schlenderten die "Strasse der Toten" runter. Nach Besuch des Parks fuhren wir los, hielten aber nach kurzer Zeit bereits wieder fuers "Mittagessen" (notabene um 16:20). Langsam aber sicher sah ich mein Fussballspiel schwinden... :-(  
   
Dann die Rueckfahrt in die Stadt, wo wir erst um 19:15 ankamen, viel zu spaet fuers Spiel im Azteken-Stadion.
Im Hotel erwartete uns bereits die Verkaeuferin der Maske. Wir regelten die Zahlungs- und Versand-Details und gingen dann ins "Starbucks", das sich im Hotel befindet. Unseren Kaffee nahmen wir aufs Zimmer und ich schaute mir das verpasste Spiel halt am Fernsehen an. (Der Ex-GC-Spieler Richard Nuñez von América spielte gegen den Ex-Basler Jimmy Gimenez von Toluca.)


Mein Fazit von Mexiko-Stadt und Umgebung ist sehr positiv, vor allem im Vergleich zu dem, was ich erwartet hatte. Man hoert ja sonst immer von Smog und Verbrechen. Diese Riesenstadt hat auf der anderen Seite aber wahnsinnig viel zu bieten und ist wirklich ansehnlicher als erwartet. Moderne Wolkenkratzer wechseln sich ab mit Kolonialpalaesten, Kirchen und Paerken. Definitiv ein Besuch wert.
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2025-05-23

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