Brasília - alte Freunde und viel Regen

Tuesday, February 05, 2008
Brasilia, Brazil
Am Nachmittag des 4.2.08 - der Karneval war in Salvador noch in vollem Gange - ging´s mit TAM weiter in die brasilianische Hauptstadt, nach BRASÍLIA.

Brasília liegt im "Distrito Federal" (Bundesdistrikt) und gehoert zur Region Zentralwesten. Sie befindet sich auf einem Hochplateau in rund 1100 Meter ueber Meer. Die Stadt wurde Mitte der 50er Jahre aus dem Boden gestampft und 1960 als neue Hauptstadt eingeweiht (vorher war´s Rio de Janeiro). Das eigentliche und ursrpuenglich geplante Stadtzentrum wird "Plano Piloto" genannt weil es der Form eines Flugzeugs entspricht . Der Plano Piloto besteht aus drei Teilen: dem Cockpit bzw. dem Rumpf, dem Nord- und dem Sued-Fluegel. Brasília ist die meiste Zeit sehr gruen, nur in den Monaten Juli bis September, waehrend der Trockenzeit, ist alles sehr duerr.

(Um eine Vorstellung bezueglich der Distanzen in Brasilien zu erhalten, kann man die Reisezeit mit dem Bus betrachten: Um aus Brasília in die "gar nicht so weit" entfernten Staedte Rio und São Paulo zu gelangen, benoetigt man etwa 16 bis 18 Stunden.)

Am Flughafen wurde ich von einigen Kollegen meiner Kollegin Marília abgeholt und nachdem ich mein Gepaeck abgeladen und kurz geduscht hatte, ging´s direkt weiter zu einem kleinen Fest bei Kollegen von Marília. Sie selber war bereits dort und mit Vorbereitungen beschaeftigt. Es gab Pizza (zum selben machen, inkl. Teig ausrollen, was gar nicht so einfach ist, he he) und Wein. Mmhh, sehr fein! Ausserdem konnte ich mich u.a. praechtig mit dem Hausherrn ueber Fussball unterhalten (er kannte sogar den FC Basel von der Champions League-Zeit her!!). Das war ein wirklich netter Abend.

Am naechsten Tag schliefen wir alle aus und nahmen es recht gemuetlich, denn es war der letzte arbeitsfreie Tag wegen des Karnevals. Am Nachmittag gingen wir nochmals bei den Gastgebern des Vorabends vorbei und machten danach noch ein paar Einkaeufe. Das regnerische Wetter liess auch nicht viel mehr zu. Den Abend liessen wir dann mit einem Nachtessen zuhause ausklingen.

Auch am folgenden Tag (6.2.08) wechselte sich der Regen leider mit dem Sonnenschein ab. Meine Gastgeberinnen und ich trafen uns am Mittag mit meiner Ex-Freundin und ihrem jetzigen Ehemann (die gerade auf Besuch bei ihren Eltern waren) zum Mittagessen im "Carpe Diem". Am Nachmittag ging ich dann ins Shopping Center "Pátio Brasil" um in einem Internetcafè meine e-mails abzurufen und einen Kinofilm anzuschauen (hatte wieder mal Lust). Danach traf ich Claudiene, eine alte Bekannte aus meinen frueheren Brasília-Besuchen, mit der ich bis heute Kontakt habe. (Sie ist Professorin fuer Psychologie an einer Uni in Brasília.) Sie holte mich im Shopping Center ab und wir gingen in die Bar "Armazém do Ferreira". Diese liegt im "Asa Norte" (Nordfluegel der Stadt). Wir tranken Bier und sprachen ueber unsere Erlebnisse - wir hatten uns ja einige Jahre nicht mehr gesehen. Wir bestellten dann auch noch etwas Kleines zu Essen - kleine Schweinswuerste - und tranken einen Caipirinha.

Am Donnerstag Morgen (7. Februar) wachte ich mit Magenproblemen auf. Ich spuerte, dass irgendetwas nicht ok war und tippte auf die Wuerste vom Vorabend, bzw. irgendein Gewuerz, das mir zugesetzt hatte. Am Mittag kamen dann Marília und Priscila nach Hause und wir assen gemeinsam zu Mittag. Den Rest des Tages blieb ich zuhause, wo ich TV schaute und im Internet surfte. Da das Wetter aber weiterhin recht regnerisch war, stoerte mich das nicht mal gross. Ich nahm brav meine mitgebrachte Medizin und wartete auf bessere Zeiten.

Am Freitag (8.2.08) waren die Magenprobleme leider noch immer da. Es war nicht richtig schlimm, trotzdem liess ich den geplanten Ausflug in den Stadtpark ausfallen. Dort hatte ich wie frueher oft joggen oder ein Fahrrad mieten wollen. Stattdessen machte ich am Nachmittag einen laengeren Spaziergang im Suedfluegel der Stadt und besuchte das "Praliné", eine Schweizer Confiserie bzw. eine Art Café. Im Jahr 2001 hatte ich das Café zum ersten Mal besucht und dabei mit den Gruendern, einem Schweizer Ehepaar (aus der Ostschweiz), gesprochen. Dieses Mal waren sie leider nicht vor Ort. Am Abend hatte ich wieder mit Claudiene abgemacht, um ins Kino zu gehen. Wir sahen den neuen (und blutigen) Streifen mit Johnny Depp. Danach gab´s noch einen Schlummertrunk in der "Bar Brasília".

Am naechsten Tag wurde dann das Wetter endlich besser. Erst wusch ich zuhause einige Kleider. Am Nachmittag hatte ich mit Seony, einem der besten Kollegen meiner Ex-Freundin abgemacht. Wir hatten als Treffpunkt ein Shopping Center ausserhalb des Zentrums vereinbart, das "ParkShopping". Um dort hinzukommen, musste ich die U-Bahn (Metrô) nehmen. Diese ist noch relativ neu und hat noch nicht sehr viele Stationen, weshalb ich eine ziemlich Distanz laufen musste. Ich verlief mich dann auch noch, da es an der Adresse, die ich erhalten hatte, gar keine Station hatte... Irgendwann schaffte ich es dann doch noch. :-) Wir trafen uns im Shopping und Seony hatte seinen neuen Freund dabei. Wir assen etwas Kleines, quatschten und spazierten ein wenig im Shopping Center herum. Am Abend war ich wieder mit Claudiene unterwegs, u.a. in einer netten kleinen Bar. Ohne sie haette ich wirklich viel weniger erlebt.

Am Sonntag (10.2.08) war ich bei der Familie meiner Ex zum Essen eingeladen. Sie wohnen in Taguatinga, einer Stadt ausserhalb Brasílias, die aber noch zum Bundesdistrikt gehoert. Es war also wieder die Metrô angesagt und dieses Mal fand ich die Station natuerlich ohne Probleme, he he. Es war cool, wieder mal bei ihnen zu Besuch zu sein und es gab wie frueher auch dieses Mal Reis und Bohnen (gehoert uebrigens zur taeglichen Standardkost der Brasilianer, gefolgt von Fleisch, Fisch oder anderem). Mmmhh! Und sie erinnerten sich an meine Vorliebe fuer "Guaraná", DEM Erfrischungsgetränk in Brasilien. (Guaraná ist auch der Name einer Lianenart aus dem Amazonasgebiet. Ihre Fruechte haben einen sehr hohe Koffeingehalt und wirken entsprechend stimulierend, wobei der Effekt - wie z.B. bei Red Bull - meiner Meinung nacht nicht so stark spuerbar ist.) Nach dem Essen gab´s - wie immer - ein von Maria hausgemachtes Dessert, dieses Mal Pudding. Wir quatschten und witzelten eine Weile und danach schauten wir Fussball (der Klassiker Santos gegen Corinthians). Am Abend war bereits wieder Packen angesagt...
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