Wir machten den Check-in bei Sansa Airlines im kleinsten Flughafen-Terminal, das ich je gesehen hatte. :-) Kurze Zeit spaeter hoben wir ab Richtung Sueden in einer "Cessna 208 Caravan", einem einmotorigen Flugzeug mit ca. 10 Sitzplaetzen. Wir sassen direkt hinter den beiden Piloten und hatten direkten Blick auf alles im offenen Cockpit, was interessant war. Nach einem angenehmen Flug kamen wir in Puerto Jimenez, auf der Halbinsel Osa, an. Die Stadt liegt am "Golfo Dulce", eine Bucht, die die Halbinsel vom Festland trennt. Es war dort sehr heiss und wir fluechteten rasch unter das schuetzende Dach des "Terminals". Da wir ca. 20 Minuten zu frueh abgeflogen waren (evtl. weil alle bereits eingecheckt hatten?) kamen wir entsprechend zu frueh an und mussten auf unseren Weitertransport per Auto warten. No problem. Zur Zeit der planmaessigen Ankunft kam dann aber auch niemand. Auch 30 Minuten spaeter kein Fahrer in Sicht... Im Buero der Airline durfte ich dann einen Anruf beim Reisebuero machen: Sie klaerten ab und rieten mir, ein Taxi zu nehmen. OK, kaum ins Taxi eingestiegen trat ein junger Typ ans Auto heran und fragte, ob wir nach Carate fahren wuerden. Schlussendlich stellte sich raus, dass er - unser Fahrer - eigentlich vor Ort gewesen war. Er hatte uns aber weder gerufen, noch war das Taxi angeschrieben und noch hatte er ein Schild dabei (...). Wir stiegen um und genossen eine holprige aber spannende Fahrt (rund 1.5 Std.) nach Carate, einem Kaff im Niemandsland. Dort wurden wir von ein aelteren Mann und einem Pferdewagen erwartet. Wir packten das Gepaeck auf den Wagen und liefen - bei Sonnenuntergang - ca. eine halbe Stunde der Beach entlang. Dies war schoen aber auch anstrengend, vor allem nach dem langen Reisetag.
Im Corcovado Tent Camp angekommen, empfing uns der Manager (ein Amerikaner) und fuehrte uns erst mal rum
. Danach zeigte er uns das Zelt (vgl. Tent Camp, he he), das fuer die naechsten paar Naechte unsere Bleibe sein sollte.
Gleich danach gab's Dinner: Das Camp pflegt einen familiaeren Stil, d.h. es hat zwei lange Tische und alle Gaeste setzen sich direkt nebeneinander. Die meisten der Gaeste waren aus den USA und England; entsprechend gingen die Gespraeche schon nach kurzer Zeit los. Ich hatte an diesem Abend u.a. eine Diskussion mit einem interessanten Typen aus den USA, der als Lehrer in Thailand gearbeitet und eine Zeit in China gelebt hatte. Nach dem Essen gingen wir ins Zelt, um uns einzurichten. Dies war allerdings nicht ganz einfach, denn es gibt in den Zelten keinen Strom, nur eine Kerze, d.h. man sieht nachts nur wenig. Was auch dazu beitraegt, dass man sich im Tent Camp der Natur wirklich nahe fuehlt.
Uebrigens: Die Anlage liegt auf einer grasigen Klippe direkt hinter dem Strand. Hinter dem Camp hat es bewaldete Huegel mit Wanderpfaden. Vor dem Camp hat's nur Palmen, Strand und Meer
. Die Zelte stehen auf Holzplattformen und bieten alle Meersicht. In zwei Gebäuden befinden sich die Toiletten/Duschen und im Hauptgebäude sind die Kueche und der "Ess-Saal" untergebracht. Ein weiteres Gebaeude dient als kleine Bar.
Am naechsten Tag (17.3.) war es am Morgen sehr laut von allerlei Tieren und den brechenden Wellen. (Unser Zelt lag ja nur ca. 30 Meter vom Meer entfernt.) Wir standen um 06:30 auf und es war bereits sehr hell. Am Fruehstueckstisch waren - wie ueblich - die englisch-sprechenden Gaeste sehr kommunikativ, wir Schweizer waren da eher zurueckhaltend, tauten dann aber auch ein wenig auf. Ich schnappte mir nach dem Essen ein "Boogieboard" (eine Art kurzes Surfbrett, auf dem man liegend surft) und wagte mich trotz roter Flagge - "Nicht ins Meer gehen" - raus. (Ein anderer Gast hatte dies kurz vorher schon mit dem Surfbrett getan: Der Depp - aus Oesterreich - ging tatsaechlich mit einer Baseball-Muetze ins Wasser, die er dann prompt verlor... Ausserdem klappte es bei ihm mit dem Surfen nicht so recht
.) Das Wasser war herrlich warm. Ich blieb ein Weilchen drin, hatte ein paar gute Wellen und ging dann an Land, um ein wenig im Liegestuhl zu relaxen. Weil es extrem heiss war, suchten wir eine Brise, die wir im oberen Stock der Bar fanden - herrlich! Von dort oben sahen wir Falken und Papageien vorbeifliegen. Noch vor dem Lunch standen wir unter die Dusche. Am Nachmittag wanderten wir auf einem Pfad im Gelaende hinter dem Camp. Unterwegs bekamen wir auch eine riesige Heuschrecke zu sehen - ich schätze eine Länge von 20 cm! Die "Zapatero" und "Ajo" Trails waren dann sehr steil und - zusammen mit dem heissen Wetter - sehr ermuedend. Dafuer war es ein schoenes Erlebnis, auch wenn wir nicht viele Tiere sahen - dies war/ist ohne Guide z.T. sehr schwierig. Nach ca. 2.5 Stunden waren wir zurueck im Camp und ich versuchte mich nochmals mit dem Boogieboard: dieses Mal allerdings mit weniger Erfolg, weil fast Ebbe war. Danach waren Duschen und Haengematte angesagt. Beim Nachtessen sprachen wir u.a. mit dem Oesterreicher und seinem Freund, einem feingliedrigen Asiaten
. Mitten im Essen sprang mich eine kleine Eidechse an, da ich aber im ersten Moment dachte, es sei ein Insekt, schubste ich sie weg. Dabei waere das ja noch cool gewesen. Aber die Echse verschwand und liess sich nicht mehr einfangen. Da es im Camp sonst nicht mehr viel zu tun gab und wir hundemuede waren, gingen wir frueh ins Bett.
Am Dienstag wachten wir noch frueher als am Vortag auf, bereits um 06:00. Nach einem raschen Fruehstueck (das man taeglich auswaehlen konnte) ging`s Punkt 7 Uhr los auf die "half-day tour", eine geführte Wanderung mit dem Fuehrer Gabriel. Der Beach entlang (unter bereits heisser Sonne!) ging's zum Corcovado Nationalpark. Der Park ist ein Regenwald, der von Mangroven bewachsen ist und eine grosse Anzahl von Tier- und Pflanzenarten hat. 10 US-Dollars verschafften uns Eintritt in den Park und nach 2.5 km Marsch durch den Wald gelangten wir zum "Rio Madrigal", einem kleinen Fluss, der aus dem Regenwald ins Meer fliesst. Eine Frau der Gruppe blieb an dieser Stelle zurueck, da sie schon vorher Muehe mit Gelaende, Temperatur und Tempo hatte
. Ueber den Fluss gab es zwingend nasse Fuesse, obwohl ich beim "Steinhopsen" mein Bestes gab. :-) Nachdem wir bis zum Fluss wenig Tiere gesehen hatten, ging`s jetzt Schlag auf Schlag: wir sahen kreischende Aras im Flug, einen Coati (Nasenbaer), mehrere Klammeraffen, einen Specht, viele Einsiedlerkrebse etc. Es war wirklich sehr heiss und wir schwitzten tierisch. Nach drei Stunden Laufen kehrten wir um und nach 4.5 Stunden waren wir kurz vor Mittag zurueck im Camp. Nach dem Mittagessen ging ich erneut mit dem Boogieboard raus, dieses Mal waren die Wellen aber zu stark, weshalb ich nach ein paar Minuten das Wasser wieder verliess, um mich zu sonnen und ein wenig Spanisch zu bueffeln. Am Abend gingen wir vor dem Nachtessen in die Bar und sprachen mit verschiedenen Gaesten ueber die Erlebnisse des Tages, die weiteren Reiseziele etc.
Corcovado - Einsame Straende und Natur pur
Sunday, March 16, 2008
Corcovado National Park, Costa Rica
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