Banjarmasin und Pangkalan Bun (Indonesien)

Tuesday, September 20, 2016
Kalimantan, Borneo, Indonesia
Kalimantan früher Borneo
Trotz grosser Waldzerstörung ist der indonesische Teil von Borneo (73%) grösster Lebensraum der Orang Utans und ist Heimat der Dayak Völker. Das Strassennetz ist sehr schlecht und auf dieser Insel bewegen wir uns vor allem per Flugzeug und Boote, die grössten Transportmittel der Insel. Wir konzentrierten uns hier auf Banjarmasin und den Nationalpark Tanjung Puting bei Pankgalan Bun. Auf Kalimantan gibt es vielfältige Naturräume mit seltenen Pflanzen und Tierarten.
Wir besuchten die Hauptstadt Banjarmasin, welche mit zahlreichen Kanäle und Flussarme wie ein Labyrinth durchzogen ist. Den ganzen Tag herrscht hier reger Verkehr. Die freundliche Stadt mit wenigen Besuchern zählt über 600'000 Einwohner. Die Orang Banjar sind wohlhabend, streng muslimisch und sehr gastfreundlich.
Die Stadt scheint nur aus Märkten zu bestehen - Handel ist Hauptbeschäftigung hier.
Bekannt sind hier die schwimmenden Märkte. Frühmorgens vor Sonnenaufgang beginnt die Fahrt zu den quirligen, farbigen Märkten. Allein die Fahrt dorthin lohnt sich mit all den Anwohnern des Flusses, Dieser Markt ist fantastisch zum beobachten. Grosses Gewusel mit den farbig beladenen (Obst und Gemüse) kleinen Booten.
Citywalk und Besichtigung des Basars und der sehr schönen Moschee mit Kupferdach - prächtiger Bau.
Franziska hatte dann Mal genug vom Laufen in beissender Hitze. So erholte ich mich am sehr schönen Swimmingpool in unserem wunderbaren Swisshotel. Ich brachte die Fotos auf Vorderfrau und brauchte Mal Zeit all das Schöne zu verdauen. Übrigens hier setzte ich mich dann Mal auseinander mit diesem Reiseblog. Die Handhabung war nicht ganz einfach aber inzwischen easy going geworden. Also ihr seht wir sind nicht ganz in der Gegenwart mit den Berichten- aber das wird schon noch.
Thomas hatte noch nicht genug und wollte die Diamantfelder besichtigen. Mit Bus und Colt (kleiner Minibus) gings nach Ujung Maring und mit Motorradtaxi zu den Feldern.
Eindrücklich wie da gegraben und mit sehr lauten Wasserpumpen nach Diamanten gesucht wird. Ein harter Job für die Diamantsucher. Allein die Hitze ist beinahe unerträglich (und wenn das ein Dachdecker sagt, dann ist es wirklich heiss). Es gibt hier auch immer wieder tödliche Unfälle. Die umgegrabene Landschaft sieht aus wie die Oberfläche des Mondes. Thomas hat sich ein funkelnder Stein erstanden, zwar kein Diamant und trotzdem schön.
Am Abend war es nicht ganz einfach etwas für unsere hungrigen Mägen in der Stadt zu finden. Vieles war geschlossen da war wohl irgendein Feiertag.
Am nächsten Tag grosse Flussfahrt durch zum Teil sehr enge Kanäle. Die Menschen hier am Fluss lebend kommen mit wenig aus. Die Holzhütten auf Pfählen gebaut mit Wellblechdächern bieten wenig Komfort. Alles ist sehr eng zusammen gebaut. Die Fahrt führt uns weiter am grossen Hafen vorbei zur Flussinsel Bakut. Da beobachten wir die Nasenaffen. Die Affen sind sehr agil und springen riesige Distanzen von Ast zu Ast - herrlich diese Tiere zu beobachten. Die Insel wird nicht mehr unterhalten. Kein Pfad mehr da, nur noch ein zusammenbrechender Steg und abgenutzte Schilder lassen erahnen, dass dies Mal eine Touristenattraktion gewesen war.
Müde und zufrieden gehts zurück ins Hotel - wenigstens ein Teil von uns - der andere Teil hat noch war gesehen am Flussufer, das unbedingt beobachtet werden will. Da wird gepfählt - über 15 m lange Betonpfähle werden mit schweren Maschinen ins Flussufer gerammt. Die Enden sind mit Stahlringen versehen. So können die Pfähle zusammengeschweisst werden und bis 50 m ins Erdreich geschlagen werden. Dies faszinierte Thomas sehr. Sowieso wir haben viele Baustellen besichtigt wie auf allen unseren Asienreisen, die Fotos davon sind zahlreich.
Anderntags gehts mit Flug nach Pangkalan Bun zum Nationalpark Tanjung Puting. Genau da fällt uns ein, dass wir nicht oft übers Wetter gesprochen haben. Dies ganz einfach weil es fast immer heiss und trocken war. Nicht so hier - kaum angekommen in Pangkalan Bun waren wir auf dem Weg die Stadt zu besichtigen - und da erlebten wir zum ersten Mal so richtig den indonesischen Regen. Wir standen über 2 Stunden in einem Unterstand und warteten bis die Bindfäden weniger wurden. Also wir erreichten unser zu Hause durchnässt ohne etwas gesehen zu haben von der Stadt.
Der Tanjung Puting Nationalpark ist eine sumpfige Halbinsel und wurde 1982 zum Nationalpark erklärt. Die Sümpfe und Wälder beheimaten neben rund 6000 Orang Utans auch Nasenaffen, Malaienbären und Nebelparder. Das Unesco-Biosphärenreservat war die erste Auswilderungsstation für die Waldmenschen in Indonesien.
Mit einem langsam dahintuckernden Hausboot (Klotok) erkundeten wir dieses Gebiet während 4 Tagen. Die freundliche Crew bestand aus dem Kapitän, Mechaniker, Guide und der Köchin. Geschlafen haben wir auf Deck mit Moskitonetz und Dschungelgeräuschen. War das herrlich - diese Ruhe auf dem Schiff die wunderschön gesäumten Ufer in allen Grüntönen, das braune bis schwarze Wasser einfach ein unvergessliches herrliches Erlebnis.
Gesehen haben wir viele Orang Utans, Nasenaffen, Krokodile, Kingfisher, Hornbill, Lisert, Rotaffen, Feuerfliegen und viel Dschungel.
Ara, unser Guide ist sehr angenehm und ruhig, gibt jedoch bereitwillig Auskunft über alles, wenn er gefragt wird. Aus Farnroot stellte er kunstvolle Armbänder her für uns. Wir besuchten ein Dschungeldorf, wo die Leute sehr einfach am Fluss leben. Beim Nachtdschungelwalk sahen wir Taranteln, Skorpione und diverse Spinnen. 
Zurück in Kaumai haben uns Lisa und ihr Mann (die Bootsbesitzer) abgeholt und zu unserem Hotel zurück gefahren. Wir besichtigten noch den ehemaligen Königspalast. Da probte ein Schlaginstrumentorchester für das bevorstehende Fest in der Stadt. Unglaublich wie präzise die gespielt haben.
Wie könnte es auch anders sein erneut überraschte uns ein heftiger Regen hier und wir mussten kräftig nach jemandem suchen, der uns nach Hause brachte, denn hier gibts keine Taxis...
Da endete unsere Kalimantanreise und wir flogen anderntags weiter über Semarang und Surabaja nach Lombok.
Hat uns ausgezeichnet gefallen wurden reich beschenkt und sind ganz glücklich. 
Wir melden uns dann wieder von Lombok!
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2025-05-22

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