Los Antiguos - Puerto Montt - Isola Chiloe (Chile)

Tuesday, May 02, 2017
Puerto Montt, Los Lagos, Chile
Fahrt nach Chile – Coyhaique
Nick offerierte uns eine Mitfahrgelegenheit nach Coyhaique, da er dort Einkäufe zu erledigen hatte.
Frühmorgens überquerten wir die argentinisch chilenische Grenze. Eine wunderschöne Fahrt mit Sonne, Regen, Wind und Schnee entlang des Lago Buenos Aires auf der abenteuerlichen Carretera Austral führte uns durch spektakuläre Landschaften. Die Carretera Austral, eine einsame Urwaldstrasse wurde erst vor wenigen Jahren durch dieses unwegsame Gelände getrieben. Sie führt durch tausendjährige Nebelwälder mit reissenden Flüssen vorbei an stillen Pazifikfjorden und vielarmigen Seen. Oft sind die steilen Abgründe und senkrechten Felswände Furcht erregend. Auf dieser Strecke ist wahrlich der Weg das ZIEL. Grosses Kompliment an Nick dass er uns sicher nach Coyhaique brachte.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Nick bei einem gemeinsamen Frühstück.


La Junta – Chaiten Vulkan und Alerces – Puerto Montt
Per Bus gings weiter über Junta, wo wir in einer gemütlichen Pension mit Mammas Küche die Nacht verbrachten. Frühmorgens reisten wir dann per Bus nach Chaiten.
Hier blieben wir einige Tage stecken, da kein Bus oder auch kein Schiff uns weiter brachte nach Puerto Montt.
Diese Zeit nutzen wir den Vulkan Chaiten bei schönstem Wetter zu besteigen. Der Aufstieg war kurz aber heftig steil. Belohnt wurden wir am Kraterrand mit fantastischem Ausblick.
Anderntags gings in den patagonischen Regenwald, der sich stark vom tropischen Regenwald unterscheidet. Thomas wollte unbedingt die bis zu 3000 Jahre alten Lärchen (Alerces) bestaunen. Das Durchstreifen des dichten Waldes auf engen Pfaden über Hängebrücken vorbei an Wasserfällen war genial. Am meisten beeindruckte uns die mit Flechten bewachsenen Giganten die sich hoch zum Himmel streckten.
Endlich klappte es mit der Weiterreise. Mit Fähre und Bus erreichten wir nach langer Fahrt Puerto Montt. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die Überfahrt und sahen wunderschöne, gebirgige Landschaften.
Ostern – alles war geschlossen – die menschenleere Stadt gehörte uns alleine und wir hatten echt Mühe ein offenes Restaurant zu finden. Puerto Montt ist keine schöne Stadt und lohnt nicht lange zu verweilen. Der Aussichtspunkt auf der dazugehörigen Nachbarinsel ist der Aufstieg wert.
Hier mieteten wir erstmals ein Auto in Südamerika.
Isola Chiloe - Muelle de los Almos
Die Autofähre brachte uns auf die Isola Chiloe. Meist ist es hier windig, regnerisch und kalt. Das schlechte Wetter pausierte während unseres Aufenthaltes von 4 Tagen und wir hatten nur Sonnenschein. Hier geht's sehr entspannt und ruhig zu und her. Die Leute sind bedächtig und ausserordentlich herzlich. Alles dreht sich ums Wetter die Einheimischen hoffen auf günstige Winde und dass der Fischfang und die Kartoffelernte gut ausfallen.
Ancud und Castro sind zwei hübsche Städtchen mit farbigen Häusern die am Wasser auf Stelzen gebaut sind. Die Plaza mit seiner hübschen gelben Kirche in Castro mit den gemütlichen, einfachen Restaurants, das viele Grün hat uns sehr gefallen.
Einsame Spaziergänge entlang der Kieselstrände im Westen der Insel waren speziell schön. Hier konnten wir viele Delphine bei ihrem Spiel von ganz nah beobachten. An einem Aussichtspunkt hoch über dem Meer kreisten Albatrosse lange Zeit über unseren Köpfen. Überhaupt bestechen die Küsten durch besondere Schönheit. Die Wanderung zur Muelle de los Almos wird uns für immer in Erinnerung bleiben.
Rückblickend in Puerto Montt hatten wir den Eindruck, dass auf dieser kleinen Insel die Welt noch in Ordnung scheint und wir fühlten uns sehr wohl dort.  
Der Süden Chiles (zwischen Patagonien und der Mitte Chiles)
Weiter gings nach Pucon wo wir seit langem sehr schlechtes Wetter antrafen. So beschlossen wir weiter nördlich zu gehen und zu einem späteren Zeitpunkt zurück zu kehren.
Diese Reise war nicht nur abenteuerlich sondern auch speziell schön. Mit unserem kleinen Cityauto fuhren wir grösstenteils auf löchriger „Schotter Wellblechpiste" rauf und runter entlang des Llaima Vulkans. Obwohl das Wetter nicht schlecht war hier, versteckte sich der Vulkan immer wieder hinter Wolken. Nichts desto trotz war die Fahrt nach Curacautin durch die vulkanische Mondlandschaft, entlang des Sees Lago Conguillo und Lagunen für uns Neuland und traumhaft schön.
Der einzige Wehrmutstropfen war, dass heute infolge der chilenischen Volkszählung niemand arbeitete und deshalb war kein Restaurant oder Geschäft geöffnet – Cerrado, Cerrado, Cerrado! Also Ohne Znacht ins Bett.
Im Skigebiet Malalcahuello mieteten wir ein hübsches Cabanas mit Feuerofen und viel Romantik. Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche genossen wir sehr. Thomas liebte es frühmorgens das Häuschen für uns einzuheizen.
Der Ausflug zum Vulkan Lonquimay war einzigartig. Zuerst führte der Weg über ein breites Lavafeld. Der anschliessende Aufstieg war steil und anstrengend, der Weg sehr schmal und abfallend, was auch kleine Ängste und Tränen bei Franziska auslöste. Nieselregen und heftige Winde haben zu einer speziellen Atmosphäre beigetragen. Belohnt wurden wir mit spektakulärem Krater und tollem Regenbogen und ich war so überglücklich die Ängste beim Aufstieg überwunden zu haben.
Die Wanderung zur Laguna verde im Nationalpark anderntags war ähnlich steil und führte uns durch die berühmten Araukarienwälder. Das Wahrzeichen dieser Gegend ist der nur hier wachsende Araukarienbaum. Dieser Baum mit seiner charakteristischen Regenschirmform und seinen spitzigen Nadeln kann bis zu 1000 Jahre alt werden und seine Schönheit wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Seen, schneebedeckte Vulkane, jahrtausendalte Wälder, grüne Ebenen und Flüsse vereinen sich in perfekter Harmonie zu einer Landschaft von einzigartiger Schönheit. Diese Gegend nennt sich Araukarien und ist ein Muss für jeden Chilebesucher.
Wieder zurück in Pucon warten wir noch immer auf besseres Wetter, da wir den meist aktiven Vulkan Villarrica bestaunen und besteigen wollen.
Glücklicherweise haben wir eine schöne Pension gefunden mit äusserst netter Führung. Die Wartezeit verbringen wir mit Spaziergängen am See durch Regen Shoppen Käfele lesen und bloggen. Beeindruckend war der Besuch des Thermalbades Geometrica, das durch heisse Quellen gespiesen wird.
Die Automiete verlängerten wir bereits zum zweiten Mal.
Endlich schönes Wetter! Frühmorgens um 5 Uhr ging’s los für Thomas. Nachdem die Guides unsere Gruppe gut ausrüsteten mit Bergschuhen, Steigeisen, Eispickel, Helm, Gasmaske und Rucksack wurden wir mit dem Kleinbus zum Ausgangspunkt auf 1400 Meter gefahren. Hier begann der schwierige Aufstieg zum aktiven Vulkan Villarrica. Die Wanderung führte über Vulkanasche und Gletscher auf den 2800 Meter liegenden Kraterrand, den wir nach 5 Stunden erreichten. Trotz starkem Rauch und viel Wind erhaschte ich einen guten und kurzen Blick in den Abgrund mit der glühenden Lava. Glücklicherweise konnten wir den Abstieg zu einem grossen Teil auf dem Hosenboden über den Schnee runter gleiten. Müde aber glücklich wieder heil zurückgekehrt zu sein genoss ich hungrig wie ein Bär das gemeinsame Nachtessen mit meiner Liebsten.
Während Thomas sich abrackerte fuhr Franziska mit dem Auto über holprige Vulkanaschestrasste zur Basis des Vulkans und ich genoss dort die Sonne das Laufen die Wälder und die wunderbare Fernsicht. Zurück in Pucon schlenderte ich entlang der Seepromenade wo ich mir einen guten italienischen Kaffee gönnte. Einfach herrlich hier zu sitzen, zu sein und die Leute bei ihrem Tun zu beobachten!
Auf der „Ruta de los Siete Lagos“ in Chile machten wir einen Abstecher zum Nationalpark Huilo Huilo wo wir das berühmte Hotel Montana Magic besichtigten. Ein Traumhotel leider nicht in unserer Preisklasse.
Da wir auf unserem weiteren Weg über Schotterstrassen plötzlich vor einer nicht passierbaren Blockade standen, mussten wir den langen Weg zurückkehren und erreichten unser Tagesziel bei weitem nicht. So übernachteten wir zwangsläufig in der hässlichen Stadt Osorno einen.
Ausgeruht fuhren wir am nächsten Morgen weiter durch schöne Gegenden entlang des Lago LLanquihue zum deutschen Einwanderungsdorf Frutilar. Hier erkennst du sofort die deutsche Wertarbeit. Die Häuser sind solide und sehr schön gebaut. Das ganze Dorf ist sauber, Häuser und Gärten sind geschmückt mit viel Blumen. Der deutsche Einschlag ist unverkennbar. Vor Kaffeehäuser hängen Schilder die „Kaffee und Kuchen“ anpreisen. Sogar Gartenzwerge entdeckten wir! Das in den See hinaus gebaute moderne Theater ist wirklich sehenswert. Rund um Frutilar beeindruckten uns die grossen Landwirtschaftsbetriebe mit angrenzenden riesigen Weiden und Äcker.
So jetzt war es wirklich an der Zeit das Auto zurück zu bringen in Puerto Montt und endlich weiter zu reisen. Zugegeben wir sind nicht die schnellsten beim Reisen geniessen es jedoch umso mehr! Wir beschlossen einen grösseren Sprung zu machen und kauften zwei Tickets für den Nachtbus nach Santiago de Chile! Das abschliessende Nachtessen am Fischerhafen war delikat und sogar die grossen Seelöwen verabschiedeten uns aus Puerto Montt.
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2025-05-22

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