Cartagena mit Umgebung, (Kolumbien)

Sunday, December 17, 2017
Cartagena, Bolivar, Colombia
Cartagena – die Schöne
Die fünftgrösste Metropole Kolumbiens mit 1,2 Millionen EinwohnerInnen ist älter und schöner als alle ihre Schwestern. Sie ist stets heiss, sinnlich, romantisch, geheimnisvoll, schminkt sich in kräftigen Farben und sie liebt das ausgelassene Feiern ebenso wie den Atem des Meeres und die magische Stille karibischer Nächte. Sie weiss was sie will: Geld, Luxus, Glamour, Schönheit, Macht und Freiheit. Keine andere kolumbianische Stadt empfängt mehr Gäste wie das legendäre Cartagena de Indias, die Perle der Karibik, UNESCO Weltkulturerbe seit 1984.
Hier finden internationale Gipfeltreffen statt und die gut betuchten Kolumbianer kaufen da ihre Apartments mit Blick auf die See und im Hafen schwimmen deren Yachten. Beim Betrachten dieses enormen Luxus kommen uns unweigerlich Gedanken auf mit wie viel Drogengeld wohl dies alles finanziert ist.
In den engen Altstadtgassen riecht es feucht, nach tropischen Früchten und Salzwasser. Jeder Stein erzählt eine Geschichte. Am Abend klappern Pferdekutschen mit flackernden Kerzen in den Laternen durch die engen Gassen. Der historische Kern ist eingeschlossen von einer begehbaren Festungsmauer mit guter Aussicht über Stadt und Umgebung.
Cartagena ist weltweit bekannt auch durch das literarische Werk von Garcia Marquez mit dem Buch und dessen Verfilmung „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“.
Ein Besuch der charmanten und sicheren Stadt ist für jeden Kolumbienreisender unabdingbare Pflicht.
Zurück in Cartagena entscheiden Nadja und Valentin sich etwas mehr Luxus zu gönnen und checken in schönem Hotel in La Boquilla ein. Das kleine Fischerdorf befindet sich 8 km nordöstlich von Cartagena auf einer Schwemmlandnase zwischen dem Ozean auf der einen und der Cienaga de Tesca auf der anderen Seite. Die wunderschöne Anlage mit Pool liegt direkt am breiten Strand El Paraiso.
Wir logieren vorerst innerhalb der Stadtmauern in San Diego, ziehen um in das hübsche Quartier Getsemani wo Nadja und Valentin wieder zu uns stossen und wir die letzten drei Tage zusammen verbringen.
San Diego ist ruhig und gemütlich, die Häuser weniger prunkvoll dafür aber sehr charmant und von den Balkons hängen üppige Bougainvilleen.
Wir lassen uns durch die engen Gassen von Cartagena treiben, bestaunen die alten, wunderschönen Gebäude, Kathedrale etc. und erholen uns jeweils an den schattigen Plazas mit den hübschen Kaffees und Restaurants von der erbarmungslosen Hitze mit kühlen Getränken.
Das Quartier Getsemani hat ein ganz eigenes Flair und wirkt wie eine eigene Stadt. Hier gibt’s zahlreiche Geschäfte, ein Mix aus moderner und kolonialer Architektur. Im Zentrum steht das ehemalige Kloster „Convento de San Francisco“ aus dem 16. Jahrhundert und seinem von knorrigen Bäumen beschatteten Innenhof. Einige Nebenstrassen von Getsemani sind beinahe dörflich geprägt, einige komplett verfallen und einsam. Interessant ist der Plaza Trinidad mit seinem pulsierenden Publikum. Hier gibt’s Konzerte, wird getanzt und es herrscht eine ausgelassene Stimmung am Abend.
Wo immer wir sitzen kommen sofort die unzähligen Strassenhändler (Thomas nennt sie Bauchladenhändler) mit Hüten, Kubazigarren, Schmuck, Zigaretten etc. und bieten ihre Ware als "promocion" an.
Tagsüber gehen unsere Wege oft auseinander. Franziska will die Zeit mit Nadja und Valentin nutzen. Ich besuche sie täglich im schönen Hotel und wir geniessen unser Zusammensein so sehr. Bei Gesprächen, Geplauder, Schwimmen und Lesen vergeht die Zeit viel zu schnell und wie im Fluge. Nach so langer Trennung ist es ein Riesengeschenk die beiden bei mir zu haben.
Thomas der Hitzebeständige durchstreift sämtliche Stadtteile und legt dabei viele viele Kilometer zurück!
Die Aussenquartiere mit den wunderschönen Herrschaftshäusern sind sehr sehenswert. Der aus tropischen Edelhölzern errichtete Präsidentenpalast ist heute ein Museum und ein Besuch wert. Spannend ist auch das Castillo de San Felipe de Barajas. Dieses 40 Meter hoch aufragende monumentale spanische Kastell östlich der Altstadt umschliesst den Hügel San Lazaro. Es ist das grösste Fort, das die Spanier während ihrer Jahrhunderte währenden Herrschaft je errichteten auf dem amerikanischen Kontinent. Durch labyrinthartige Gänge gelangt man auf mehrere Plattformen bis hin zum höchsten Punkt des Forts. Von hier ist der Blick über die Stadt exquisit.
Der 150 Meter hohe bewaldete Hügel „Cerro La Popa“ ist die grösste Erhebung im Küstentiefland. Von hier habe ich den besten Ausblick über Cartagena und die umgebenen Lagunen. Auf dem Heimweg von diesem Ausflug besuche ich wohl den verrücktesten Markt den ich je gesehen habe. Der Mercado Bazurto ist chaotisch, überwältigend, stinkig, riesig und gleichzeitig exotisch.
Die südlich der Altstadt zwischen der geschützten Bahia de Cartagena und der offenen See ausstreckende Halbinsel „Bocagrande“ ist bedeckt von schlanken Wolkenkratzer, Apartmentblocks, Hotels, Glaspalästen, schicken Designerläden und Restaurants. Miami lässt grüssen! Am Strand spaziere ich Kilometer weit und geniesse eine Strandmassage.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Vulkans „de Lodo el Totumo“. Eine schmale Stiege führt hinauf bis an den Kraterrand. Von hier überblicke ich die weite Lagunenlandschaft mit ihren Mangroveninseln. Der Krater misst bloss 5 Meter im Durchmesser und ist gefüllt mit warmem Schlamm aus feinsten Partikeln. Das Schlammbad bietet Haut- und Rheumakranken anscheinend wunderbare Linderung. Da der Schlot 500 Meter ins Erdinnere reicht spüre auch ich keinen Boden mehr unter den Füssen. Jedoch treibe ich wie ein Korken an der Oberfläche. Lokale Masseure reiben den Schlamm porentief in die Haut ein. Nach 30 Minuten steige ich grau wie ein Teufel aus dem Bad, laufe zur Süsswasserlagune wo ich gründlich gereinigt werde von einer Frau.
Ein Besuch bei der Familie verbinde ich mit einem Strandjogging und spüre, dass es schon höllisch heiss ist.
Sehr schön sitzen wir bei Sonnenuntergang auf der Stadtmauer im berühmten „Cafe del mar“ die karibische Brise im Gesicht und blicken auf die Skyline von Bocagrande. Ein herrlicher Ort um einen Apero zu schlürfen.
Es ist Weihnachtszeit und die ganze Stadt wunderbar geschmückt und beleuchtet. Hier lässt es sich sehr gut aushalten und wir sind völlig begeistert von dieser wunderschönen Stadt Cartagena.



































Herrlicher Tagesausflug mit Bus und Schiff
Bringt uns zu verschiedenen Vorleger Inseln von Cartagena. Viele sind nichts ausser schmale Sandbänke auf denen ein einzelnes Haus und wenige Palmen Platz finden. Die meisten Eilande sind Privateigentum Prominenter aus Politik, Wirtschaft und Fernsehen.
Warme Meeresströmungen haben die einst so prächtigen Korallenbänke grossenteils absterben lassen. Dennoch wurde das ganze Meeresgebiet und einige Inseln zum Naturschutzgebiet erklärt.
So finden wir bei unserem Schnorchelgang tote Korallen vor mit jedoch farbigen grossen Fischschwärmen. Die schönen mit Palmen gesäumten Strände und Holzhütten mit Schilfdächer auf der Isla Rosario und Isla Baru sind ein Genuss und vermitteln doch sehr das karibische Flair wie wir uns das vorstellen. Ein würdiger Abschlusstag!
Wie sagt man: „Alles Schöne hat auch ein Ende“. Wir verabschieden uns kurz vor Weihnachten von Nadja und Valentin am Flughafen Cartagena. Die beiden freuen sich wieder auf Leben A und die Mamma ist grad eben sehr traurig.
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2025-05-22

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