Peru
Der Flug über die Anden via Santiago de Chile ist äusserst spektakulär
und wir landen am 21. August 2017 in der Hauptstadt Lima.
Die Vielfalt Perus ist
einmalig. Knochentrockene Wüste und fischreicher Pazifik im Westen,
schneebedeckte Berggipfel im Hochland der Anden sowie tropischer Regenwald im
Osten. Das drittgrösste Land Südamerikas, dreieinhalb Mal so gross wie
Deutschland grenzt im Süden an Chile, im Südosten an Bolivien, im Osten an
Brasilien sowie im Norden an Kolumbien und Ecuador.
Die Artenvielfalt in Peru ist gigantisch. 1700 Vogelarten, 431
Säugetierarten, 364 Reptilien und Amphibienarten und unzählige Insekten sind
hier beheimatet. Auch der Fischreichtum im Pazifik Flüssen und Seen ist
unermesslich.
Das Land ist gesegnet mit einer grossen Fruchtbarkeit. Landwirtschaft
ist möglich bis in grosse Höhen. Selbst auf 4000m werden Quinoa (Inkareis) und viele
Sorten Kartoffel angebaut. Die Märkte sind voll mit riesigem Angebot an
Früchten und Gemüse. Ein beträchtlicher Anteil der peruanischen Wirtschaft ist
der Anbau von Kaffee und Kokablätter.
Peru sitzt auf einer grossen Schatztruhe die mit Gold, Silber, Lithium,
Zink, Kupfer, Erdöl und Gas gefüllt ist. Auch besitzt Peru den weltweit
viertgrössten Bestand an tropischem Regenwald.
Trotz diesem Reichtum leben in Peru 40 bis 50% an oder unter der
Armutsgrenze. Ein grosser Teil von ihnen sind Indigenas.
Erschreckend ist, dass noch immer 224'000 ha jährlich an Regenwald
abgeholzt wird. Neben dem Heisshunger der ersten Welt auf Edelholzarten wie
Mahagoni und Zedern zwingt die Armut viele Menschen mangels Alternativen zum
Abholzen denn nur so können sie ihren Lebensmittel- und Brennstoffbedarf decken.
Nachdenklich stimmt uns die Tatsache, dass nur wenige Menschen von diesen
reichen Bodenschätzen profitieren. Wenn wir uns mit Einheimischen darüber
unterhalten hören wir immer das Wort Korruption!?
Schwer zu verstehen, dass grosse Teile von wunderschöner Natur,
Strassenränder, Seen und ausgetrocknete Flussbetten mit Abfall aller Art
verschmutzt ist. Dies gibt ein trostloses Bild ab und erstaunlicherweise stört
es die Einheimischen nicht.
Neben Bolivien hat Peru den grössten Anteil (47%) an indigener Bevölkerung
- die Quechuas und die Aymaras. Nach wie vor sind ihre alten, geheimnisvollen
Traditionen und Bräuche trotz Christentum sehr lebendig. Wer an Inkas denkt,
sagt Peru. Die genaue Herkunft der Inkas ist unbekannt. Tatsache ist, dass das
Inkareich das weltgrössste Imperium war und von Cusco aus regiert wurde. Innere
Spannungen, Kämpfe und die gleichzeitige Invasion der Spanier durch Pizarro
1533 liessen auch dieses Reich untergehen. Pizarro gründet Lima im Jahre 1535
das zur Hauptstadt des neuen spanischen Kolonialreiches wird. Nach fast 300
Jahren spanischer Herrschaft erreichte Peru am 28. Juli 1821 wieder die
Unabhängigkeit.
Lima - die Wüstenstadt am Pazifik
Lima, die 9 Millionenstadt ist nach Kairo die grösste Wüstenstadt der
Welt und gleichzeitig wichtigstes Industrie-und Handelszentrum von Peru. Im
Stadtviertel Miraflores finden wir eine schöne Unterkunft. Dieser Stadtteil mit
den vielen Geschäften, sehr guten Restaurants und Hotels ist sicher und lebendig.
Die Promenade mit den prächtigen Häusern und Parks lädt zum Flanieren ein.
Wau unser erster Besuch aus der Schweiz nach 13 Monaten reisen – wir
freuen uns riesig darüber und empfangen unsere Freundin Carina am 24. August am
Flughafen in Lima.
Leider können wir nicht in diesem schmucken Hotel bleiben und haben
trotz Anstrengung nichts Gleichwertiges gefunden.
Nun sind wir neugierig auf Lima und den Süden Perus.
Die einst blühende Kolonialstadt kämpft heute mit einer Vielzahl von
Umweltproblemen: Ausuferndem Strassenverkehr, Luftverschmutzung, ungeklärten
Abwässern und übel riechenden Müllbergen. Die sozialen Probleme sind nicht
weniger bedenklich: Kriminalität, Prostitution, Drogen und eine stark wachsende
Schattenwirtschaft.
Trotzdem ist die Stadt allemal einen Besuch wert. Seit 1991 die UNESCO
das Altstadtzentrum mit seinen ungefähr 600 denkmalgeschützten Gebäuden und
rund 300 holzgeschnitzten Balkonen zum Kulturerbe der Menschheit erklärt hat
werden Kolonialhäuser restauriert, Fussgängerzonen eingerichtet und Teile des Verkehrs
umgeleitet. Auch gilt Lima als gastronomische Hauptstadt Südamerikas und wir
essen hier hervorragend.
Wir erkunden zu Fuss Miraflores, Barranco und die sehenswerten
pyramidenartige Ausgrabungen von Huaca Pucllana mit dem dazugehörigen Museum.
Von der wunderschönen Plaza Mayor mit der Kathedrale, dem
Regierungspalast und dem Rathaus starten wir unseren Streifzug durch das
Historische Zentrum. Keine andere Stadt in Südamerika bietet eine solche
Vielfalt an Museen. Natürlich fehlt auch in Lima der Zentralmarkt nicht.
Wir fühlen uns wohl in Lima, die Stadt gefällt uns sehr und sind
gespannt auf Arequipa unser nächstes Ziel.
2025-05-22