Der lange Weg zur Sonne!

Monday, September 02, 2013
Gunung Batur, Bali, Indonesia
Mitten in der Nacht (1 Uhr) müssen wir aufstehen, denn das Shuttle kommt um diese Uhrzeit um uns zum Vulkan zu fahren. Manch einer bekommt von dieser Fahrt nicht viel mit, denn er wird wieder vom gesunden Schlaf übermannt. So steigt Georg ins Auto ein und, ohne dass er viel mitbekommt, wacht er beim Vulkan wieder auf. Und bemerkt schnell den Unterschied: es ist kalt! Da wir peinlicherweise weder Taschenlampe noch Pullover mitgebracht haben, lernen wir schnell unseren Guide kennen mit dem wir (samt geborgter Lampen) ins Dunkel aufbrechen um den Vulkan zu bezwingen.

Es stellt sich heraus, dass unser Guide etwas unmotiviert ist, und so müssen wir ihn immer wieder daran erinnern, dass er uns doch bis zum Gipfel begleiten soll, und nicht schon bei der erstbesten Aussichtsplattform mit uns auf die Sonne warten möge . Erst nach eindringlichen Einwirken erklärt er sich dazu bereit.

Die aufkommende Dämmerung und die letzte Kälte der Nacht machen den Aufstieg von nun an nicht einfacher, zumal auch der Weg nun steiler wird und der Boden lockerer. Doch nach einer weiteren Dreiviertelstunde ist es soweit: wir haben es zum Gipfel geschafft. Noch ist es dunkel (bis auf einen Silberstreif am Horizont) und kalt, doch der Tee der "Gipfelküche" (ein Holzverschlag mit Gaskocher) wärmt das Herz. Und kühlt das Börsel...

Doch als die Sonne hinter dem Horizont aufsteigt, es über dem Meer und neben der Insel Lombok immer heller wird und uns zudem ein grandioses Wolkenschauspiel geliefert wird, ist sämtliche Anstrengung und etwaiger Ärger so schnell verflogen, wie die Kälte aus unseren Gliedern mit den ersten Sonnenstrahlen entweicht. Wir sitzen und schauen. Und staunen. Und so manch einem Tourist entfährt das ein oder andere "Ahhhh" oder "Ohhhh"... Und so manch einem "Koala" entfährt ein Buh ...

Der Weg hinunter ist auch bei Tageslicht anstrengend, doch wenigstens sehen wir, wo wir hintreten müssen und können dieses Mal den Großen Krater bewußt umgehen (nach einem Blick hinein), ohne die Angst haben zu müssen, versehentlich hinein zu stürzen. Die Erleichterung ist groß, als wir die flachere Passage erreichen und wir quasi nur noch zum Auto zurück spazieren müssen. Und doch wünschen wir uns ab und zu eines der Mopeds, die die Berg"straßen" hinauf und hinunter fahren um Futter für Kühe zu transportieren...

Stattdessen gehen wir talwärts und lassen uns anschließend von unserem Fahrer in ein SPA transportieren. Ein SPA am Ufer des Vulkansees, mit einem Infinity-Pool (der einen Blick über den See bietet), mehr-als-körperwarmem Wasser und der Möglichkeit für günstige Massagen. Kathi und Georg kommen diesem Angebot gleich nach und lassen sich eine Stunde kneten. Den überanstrengten Muskeln zuliebe...

Und weil schwimmen so hungrig macht (oder suhlen im warmen Wasser) lassen wir uns anschließend zu einem Restaurant mit Vulkan- und Seeblick bringen, wo wir bei einem All-you-can-eat-Buffet und einem Bintang die Route auf den Berg noch einmal revue-passieren lassen können, bevor es wieder (durch den zunehmenden Abendverkehr) zurück nach Legian geht. Und wieder können manche ihrer Müdigkeit nicht Herr bzw. Frau werden und müssen ein Schläfchen um Stau einlegen...
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