Per Mini-Bas geht es von den Pulau Pinang in die Cameron Highlands. Dazu werden wir von einem sehr nett aussehenden, älteren Herren mit Kappe vom Guesthouse abgeholt. Auf eine sehr fröhliche Art erzählt er uns, wie sehr er uns nicht "100%" geben wird am Weg in die Highlands, wie gut wir bei ihm aufgehoben sind und welche Erfahrung er im Chauffeurshandwerk hat. Was wir nicht wissen ist, dass dieser Kerl nicht nur Benzin im Blut sondern auch einen gewaltigen Sprung in der Schüssel hat, denn sobald wir aus Georgetown draussen sind, tut dieser Mann alles, um Autos vor ihm mit Blinksignalen zu verjagen, andere Fahrer zu beschimpfen und überhaupt jede (auch noch so enge) Kurve auf den gewundenen Bergstraßen mit qietschenden Reifen zu durchfahren. Zu allem Überfluss liefert sich der Wahnsinnige auch noch ein Rennen mit einem zweiten Minibus. Erst als wir Insassen eine (durch die relativ aufgelöste Katharina gestartete) Revolte beginnen, lässt sich der Herr Chauffeur dazu herab langsamer zu fahren. Sehr langsam. Als ob er uns ärgern wollte. Uns ist es egal, wir genießen das Tempo und freuen uns, dass wir lebend in den Cameron Highlands ankommen.

Dort angekommen brauchen wir einige Zeit, bis wir eine angenehme Unterkunft finden . Nicht nur, dass durch die Reisezeit in Europa und Amerika sehr viele Touristen in der Gegend sind (viel Deutsch auf den Straßen), es kommt auch bald "Hari Raya" (das Ende von Ramadan), und so sind viele Pensionen uns Gästehäuser ausgebucht und belegt. Man möchte es bei der schieren Anzahl der dortigen Hotels kaum glauben.

Wir futtern uns schon am ersten Abend durch den Essensmarkt und so können wir gut Kraft sammeln für die anstrengenden Wanderungen die uns bevorstehen. Am ersten Tag machen wir uns auf den Weg, den Gunung Berembun zu besteigen. Der Weg hinauf ist recht steil und (wegen des Regens der letzten Tage) recht schlammig und rutschig, doch nach knappen zwei Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Als wir die Aussicht über die Highlands genießen wollen sehen wir ... ... Nebel! Leider ist der Gipfel gerade so hoch, wie heute die Wolken stehen. Also essen wir unsere Proviant-Früchte und gehen durch den Wald (und später Gemüsegärten) wieder zurück nach Tanah Rata.

Schon am nächsten Tag versuchen wir wieder unser Glück, diesmal auf dem Gunung Brinchang . Schon von Anfang an ist das Wetter freundlicher, der Weg jedoch ebenfalls ziemlich fordernd. Durch Schlamm, über Wurzel und Werk geht es stetig-steil hinauf zur Aussichtswarte am Gipfel. Und diesmal sehen wir weit. Die Cameron Highlands breiten sich vor uns aus, von einem leichten Wolkenschleier bedeckt. Dahinter hebt sich stahlblauer Himmerl vom "grünen Meer" ab.

Der Weg hinunter führt uns durch Teeplantagen und auch auf Kurzbesuch in eine (von Touristen überrannte) Teefabrik. Wir drehen schnell wieder um und haben das Glück in einem Auto von international-asiatischen Touristen ein Stück mitgenommen zu werden.

Und weil wir so fleißig wandern waren, gönnen wir uns zum Abendessen den "Burger King", einen Burger in dem nicht nur Käse, Ei, Salat und Ketchup zu finden sind, sondern auch ein halbes Hendl. Da Katharina's Magen damit vollkommen überfordert ist, "muss" Georg 1 3/4 davon aufessen und verdient damit glatt zwei gratis Eis als Nachspeise.

Plump und voll rollen wir zurück zu Twin Pines und genießen noch ein letzte Nacht in der relativen Kühle der Cameron Highlands, bevor es am nächsten Tag wieder in die Hitze des Tieflandes und des Dschungels, nach Gua Musang, weiter geht. Wir wollen den berühmten "Jungle Train" besteigen...