Urwald wie er sein sollte!

Monday, July 22, 2013
Kampong Sumbiling, Brunei
Von BSB aus buchen wir (ein Stockwerk tiefer) eine Tour in den Dschungel. Genauer: in den Ulu Temburong National Park im östlichen, abgekapselten Landesteil Bruneis. Wir bereiten uns darauf vor, zwei Nächte im Zelt zu schlafen, nahe am nächtlichen Waldgeschehen dran. Vor allem für Katharina braucht es etwas Überwindung ihre Zustimmung zu dieser Unternehmung zu geben.

Wir schlafen noch ein Nacht, verbringen noch einen gemütlichen Halbtag in der Stadt, am Flussufer des Sungai Brunei sitzend beobachten wir die wuselnden Boote . Und leider auch den vorbei treibenden Müllteppich. Um zwei Uhr nachmittags treffen wir uns mit der Dame aus dem Office von "Borneo Guide" die uns zwei Sitze in einem Speedboat verschafft um damit über Fluß, Meer und durch Mangrovenwälder nach Tamurong zu dampfen. In Bangar angekommen steigen wir noch in ein Auto um und fahren (in weit gemütlicherer Geschwindigkeit) ins "Sumbiling Eco Village", ein kleines "Resort" mitten um Urwald, neben einem kleinen Iban-Dorf und dem Sungai Temburong. Zu unserer (vor allem Katharina's erfreulicher Überraschung) bekommen wir ein Upgrae für ein Doppelzimmer, da die Zelte angeblich von einer Ameisenplage heimgesucht werden. Man hört den Stein von Katharina's Herzen direkt in den Fluß plumpsen...

Unser Programm startet mit einer Nachtwanderung, bei der wir allerhand (vor allem insektenförmiges) Getier zu sehen bekommen. Danach geht es in das kürzeste Langhaus des Landes, ein Haus in dem ein ganzer Iban-Familienclan untergebracht ist (Iban ist einer von mehreren "Ureinwohner"-Stämmen auf Borneo) . Oder ein ganzes Dorf, je nach Größe. Die Nacht ist die erste wirklich ruhige, die wir seit unserer Ankunft in Asien genießen können, außer dem Zirpen der Grillen und ab und zu dem Getrappel von Geckofüßen am Dach stört nichts unseren Schlaf.

So sind wir am nächsten Tag gut ausgeruht für den Besuch im Nationalpark und für den Canopy Walk oder "The Tower", wie sie ies nennen: eine recht wackelige Alurohr-Konstruktion mit vier Türmen, von denen man den umgebenden Regenwald sehen kann. Und NUR das. Sehr beeindruckend. Doch zuerst wollen ca. 1000 Stufen erklommen werden. Bei der Hitze ganz schön kräftezehrend.

Den Nachmittag verbringen wir mit der lokalen Familie beim "Rivertubing", eine sehr entspannden Aktivität zwischen schwimmen, treiben und raften. Georg entdeckt einen neuen Lieblingssport für sich.

Wieder fallen wir ins Bett und lassen uns durch nichts (nicht mal Ankunft von - netten - Nachbarn) stören ...

Der nächste Morgen beginnt mit einem Trek durch den Dschungel. In mehr als drei Stunden lernen wir von unseren beiden Guides sehr viel über Heil- und Nahrungspflanzen des Dschungels, Fallen stellen, trinken aus der "Water-Vine" (der berühmten wassergefüllten Liane) und essen (recht saure) Früchte des Regenwaldes. Den Abschluß bildet dann das klassische Iban-Gericht "Bamboo Chicken". Huhn und verschieden Gemüse werden in einem verschlossenen Bambusrohr über dem Feuer gegart und dann daraus serviert. Traditionell auf einem großen Blatt, wir kriegen es auf Tellern. Trotzdem lecker!

Danach müssen wir auch leider schon wieder aufbrechen. So geht es wieder mit dem Auto Richtung Speedboat und bald sind wir wieder in Bandar Seri Begawan wo wir uns gehörig den Dschungelschweiß von den Körpern waschen und die Kühle von Klimaanlagen genießen. Noch ein Nacht im Sultanat bevor es wieder mit dem Flugzeug zurück nach Malaysien geht. In die "Stadt der Katzen", Kuching...
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