Natuerlich hatte Aerolineas Argentinas auch an diesem Tag (die obligate?) Verspaetung, aber irgendwann am Nachmittag gelangte ich dann doch nach EL CALAFATE. Flugzeit ca. 1 Stunde und 10 Minuten.
El Calafate ist eine Kleinstadt im Südwesten Argentiniens, in der Provinz Santa Cruz
. Sie liegt am Lago Argentino und am Fusse der Anden. Die Stadt ist mittlerweile leider sehr touristisch, da sie Ausgangspunkt zum "Los Glaciares" Nationalpark ist. Dieser beinhaltet mehrere grosse Gletschter, darunter den bekannten "Perito Moreno", der letztmals vor rund zwei Jahren internationale Schlagzeilen machte, da riesige Teile des Gletschers in den Lago Argentino fielen. (Bei meinem Besuch blieb´s uebrigens bei kleineren Abbruechen, was aber auch schon eindruecklich war.)
Mit einem Kleinbus erreichte ich das Staedtchen und die vielen internationalen Gaeste wurden in ihren verschiedenen Hostels abgeladen. Meine Bleibe war das Bed & Breakfast "Casa de Grillos", bei einem aelteren Ehepaar, mit denen ich allerdings nie richtig warm wurde. Egal, ich war ja mehr oder weniger nur zum Schlafen und fuers Morgenessen dort.
Am ersten Nachmittag (11. Januar) erkundete ich das nahegelegene Zentrum der Stadt, die mir irgendwie vorkam wie eine Goldgraeberstadt in Colorado (weiss nicht, wie ich es sonst beschreiben koennte): Ueberall laufen Leute mit Rucksaecken und Trekking-Ausruestung rum, entsprechend viele Geschaefte hat es, wo man sich solchen Utensilien ausruesten kann
. Sobald man ein wenig aus dem Zentrum rauskommt sind die Strassen teilweise nicht mehr geteert. Irgendwie noch cool. :-)
Am selben Abend huschte ich noch in ein Reisebuero, um eine Tour zu den Gletschern zu buchen. Die grosse Tour, mit Besuch mehrerer Gletscher, war leider schon ausgebucht. Ich ergatterte dann aber ein Plaetzchen fuer einen Ausflug zum "Perito Moreno", der ein absolutes Muss ist, wenn man in der Naehe von El Calafate ist. (Kleine Randnotiz: In Argentinien muss fast immer mit Cash bezahlt werden - z.B. auch in diesem Reisebuero - was teilweise etwas muehsam ist, da man alle paar Tage hohe Betraege vom Geldautomaten abheben muss. Bei der Buchung im Reisebuero musste eine Gruppe Amerikaner neben mir rund 700 US-Dollar auf den Tisch blaettern. Kein Problem, das traegt man ja immer gerade auf sich, nicht wahr?...)
Am naechsten Tag (12.1.08) ging´s also auf zum Gletscher. Die Tour war cool und es waren auch nette Leute dabei - sowohl Argentinier wie auch Auslaender. Ich sprach u
.a. mit einer Deutschen, die vorher ein paar Monate in Cordoba (zweitgroesste Stadt Argentiniens) studiert hatte und nun das Land bereiste. Beim ersten Stopp gab´s eine fakultative Bootsfahrt zum "Gletscher-Fassade" hin. Es hiess zwar, dass man sich nur bis 300 m naehern wuerde, meinem Augenmass nach war das aber viel naeher als 300 m (cool!). Klick, klick, klick! Alle schossen Pics bis zum Abwinken. Sah auch echt eindruecklich aus. Wieder beim Kleinbus angelangt, ging´s weiter zur Aussichtsplattform, wo man auf langen Wegen hinunter zu verschiedenen Aussichtspunkten gelangt und immer wieder ein kleines Stueck Gletscher abbrechen sieht oder zumindest hoert (mit Getoese). Sehr eindruecklich!
Als ich vom Ausflug zurueck in die Stadt kam, staunte ich nicht schlecht, als ich beim Vorbeigehen am Restaurant (in dem ich am Vorabend gegessen hatte) die beiden Schweizerinnen "aus Ushuaia" auf der Couch sitzen sah! Sie luden mich spontan auf ein Glaeschen Wein ein. Eigentlich wollte ich ja noch irgendwo etwas essen gehen, aber wir sippten unseren Wein und diskutierten ueber unsere Reise-Erfahrungen und ueber Gott und die Welt. So endete auch dieser Tag. (Auch in El Calafate waren die Tage uebrigens extrem lang, vgl. Ushuaia. Es ist wirklich speziell, da es einem um 22:00 vorkommt, als waere es irgendie 17 oder 18 Uhr.)
Urspruenglich wollte ich auch am drauffolgenden Tag (13.1.08) eine groessere Tour unternehmen, dies ging aber nicht, da diese oft erst um 18:00 oder 19:00 zurueckkehren. Ich musste aber am Abend bereits wieder abreisebereit sein, da mein naechster Flug auf dem Programm stand. Als Ersatz buchte ich dann eine 4x4-Tour zum 25 km von der Stadt entfernten Berg "Cerro Frias", inmitten der patagonischen Steppe. Den Ausflug kann man uebrigens auch zu Pferde (oder zu Fuss) machen, doch dafuer schienen mir meine Reitkuenste und vor allem meine bisherigen Reit-Erlebnisse nicht geeignet. :-)
Die Fahrt im Jeep war wirklich cool. Es ging zwar sehr langsam vorwaerts, aber an ein schnelles Fahren war auf diesen "Strassen" auch nicht zu denken. Wir hielten an mehreren Aussichtspunkten, wo der Wind echt stark bliess. Auf der "Estancia Alice" (Estancia = Landgut) gab es dann ein typisches, argentinisches "parillada" (Barbecue) vom Feinsten. Ich hatte zudem das Glueck, dass mich Luciana beriet, bzw. sie fuer mich jeweils die besten Stuecke ergatterte. Luciana war erst ca. zwei Wochen vorher aus der Buenos Aires nach El Calafate gekommen, um "eine Aenderung im Leben" zu erfahren, wie sie mir sagte. Sie wollte hier als Tour-Guide bzw. im Reisebuero arbeiten, wofuer sie mit ihrem perfekten Englisch (Uni-Abschluss in Englisch) und ihrer netten Art auch problemlos geschaffen ist.
Kurz nach meiner Rueckkehr ins B&B holte mich dann auch schon das Taxi ab, das mich zum Flughafen bringen sollte. Adios, El Calafate...
El Calafate - Backpacker-Mekka nahe den Anden
Friday, January 11, 2008
El Calafate, Argentina
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2025-05-23