Im unseren Weg von Napier nach Wellington etwas aufzuteilen, beschlossen wir in Martinborough zu übernachten und von dort noch zum südlichen Kap der Nordinsel, dem Cape Palliser, zu fahren. Am East Cape hatten wir ein älteres Paar aus Napier getroffen, die schon an den Kaps im Norden, Osten, Süden und Westen der Nordinsel gewesen waren und uns die Fahrt hierher ebenfalls empfohlen hatten. Hierbei hatte die Frau auch extra darauf hingewiesen, dass es eine kleine Robbenkolonie kurz vor dem Leuchtturm gäbe und Marie sähe ja aus wie jemand, der sicher gerne Robben sehen würde. Da sie damit absolut richtig lag, fuhren wir also von Napier gemütlich über den Highway 2 nach Süden. Die Strecke ist mit 270km gar nicht so lang, aber auch hier kann man bei gemütlicher Fahrtweise mit einigen kleinen Abstechern und Pausen wieder einen Tag rumbringen.
Erster Zwischenstopp war ein gemütliches Café in einem der kleinen Orte auf der Route, wo es Bobotie gab, ein Gericht, das wir aus Südafrika kennen
. Sehr lecker und mal etwas anderes. Der zweite Halt war dann Pukaha, ein kleines Wildlife Center, mit Fokus auf Vögeln. Die besondere Attraktion hier ist mal wieder der Kiwi. Diesmal allerdings mit einem besonders seltenen weißen Kiwi. Manukura heißt die kleine Kiwidame und wie wir feststellen konnten, ist sie wirklich schneeweiß. Sie ist jedoch kein Albino, was auch noch einmal extra auf den Infotafeln erklärt wird. Stattdessen handelt es sich um eine seltene genetische Mutation, die zu Leuzismus führt. Der Unterschied ist, dass beim Leuzismus die farbbildenden Zellen vollständig fehlen, während sie beim Albinismus vorhanden aber defekt sind. (Da zahlen sich 6 Jahre Biologiestudium mal aus).
Neben der weißen Kiwi lebt hier auch noch ihr Lebenspartner, ein normaler brauner Kiwi mit in dem Noctarium. Die beiden waren auch wirklich sehr gut zu sehen und sehr aktiv. Am besten wurde es am Ende unseres Besuches, als das Weibchen das Männchen eine ganze Weile kreuz und quer durch die beiden Gehege und den Durchgang dazwischen jagte
. Hier konnten wir mal sehen, dass die kleinen runden Kiwis durchaus schnell laufen können, was auch noch super lustig aussieht, weil sie ziemlich große Sprünge machen und immer aussehen, al s ob sie gleich nach vorne umfallen.
Auch sonst war das Pukaha Center eine sehr schöne Anlage. Die Volieren liegen recht weit auseinander in einem kleinen Waldgebiet. Somit kann man den Besuch auch mit einem schönen Spaziergang verbinden. Neben den Kiwis war der zweite Höhepunkt die Fütterung der Kakas. Diese Papageien sind ebenfalls in vielen Regionen stark reduziert. In Pukaha versucht man jedoch im Rahmen eines Aufzuchtprogramms junge Vögel wieder in die Wildnis zu entlassen. Um die Auswilderung zu unterstützen werden die ausgewilderten Vögel einmal täglich zusätzlich gefüttert. Hierbei kommen die Vögel von selbst aus der Umgebung zum Futterplatz und bewegen sich dort völlig frei. Da die Kakas von sich aus sehr neugierig und unterhaltsam sind, gibt es hier eine tolle Show, ohne dass die Tierpfleger groß etwas tun müsste
.
Nachdem sich der Tag dem Ende neigte, ging es danach schnell nach Martinborough weiter, einem weiteren kleinen beschaulichen Ort, der auch wieder vor Allem für Wein bekannt ist. Da wir aber noch von Napier genug Vorräte hatten, ging es diesmal auf kein Weingut. Der Ort selbst ist sehr überschaubar und zu Fuß in 30 Minuten vollständig erkundet. Da wir im Voraus nichts gebucht hatten, fuhren wir spontan zum einzigen Motel in Martinborough, das einigermaßen günstig erschien. Der sehr nette Besitzer freute sich sehr, dass noch jemand so spontan vorbeikam und allein das Zimmeranschauen dauerte schon über 20 Minuten, da er uns gleich noch alles Wissenswerte über den Ort und die Region erzählte. Unter anderem, dass das Stadtzentrum in Form des Union Jack (Britische Flagge) angelegt ist. Außerdem hieß der Stadtgründer mit Nachnamen Martin, daher der Name Martinborough. Weiterhin erfuhren wir zum Beispiel, dass der Stadtgründer, als er seine Pläne zum Bau des Ortes bei den Behörden vorlegte, ziemlich wütend wurde, da kurz zuvor die Baugesetze geändert worden waren
. Hierdurch mussten Straßen nun deutlich breiter sein, um bei Bränden einen genügend großen Abstand zu den gegenüberliegenden Häusern zu gewährleisten und damit die Ausbreitung des Feuers einzugrenzen. Das sorgte natürlich für Probleme bei den Plänen und außerdem führte es zum Verlust von wertvollem Bauland, da nun mehr Platz für die nicht weiter nutzbaren Straßen freigehalten werden musste. Auf jeden Fall war es sehr nett, was uns auch über das sehr einfache Zimmer hinwegsehen ließ. Es war ja nur für eine Nacht und wir hatten auch keine großen Ansprüche mehr außer einer Dusche und einem Bett.
Bei der Schlüsselabgabe am nächsten Morgen unterhielten wir uns dann noch einmal über eine halbe Stunde, bis wir irgendwann doch loskamen. Der Weg zum Kap ist hier etwas einfacher als im Osten, da es weniger Gravelroad gibt. Trotzdem zog sich die Strecke ganz schön hin, aber der tolle Ausblick vom Leuchtturm war es absolut wert. Da wir von der Frau am Ostkap ja auch von der Robbenkolonie wussten, hielten wir die ganze Zeit gespannt Ausschau nach Robben und wären am Ende doch fast vorbeigefahren
. Die Tiere liegen nur in einem kleinen Abschnitt des Ufers, teilweise auf und zwischen den Steinen und teilweise im Gras. Die Anzahl der Robben ist sehr überschaubar, aber dafür konnte man bis auf wenige Meter herangehen. Die einzige NoGo-Zone ist der Bereich zwischen einer Robbe und dem Wasser. Wenn dieser abgeschnitten ist werden die Tiere unberechenbar, da dies ihr Fluchtweg ist.
Nach dem Kap ging es noch zum einzigen Bar-Restaurant in der Region, dass an diesem Sonntagmittag ein beliebtes Muttertagsausflugsziel zu sein schien. Viele Familien mit Kindern schienen hier eine Pause für ein Glas Bier oder Wein und einen Snack (vorzugsweise Fish'n Chips) einzulegen. Bei herrlichem Sonnenschein schlossen wir uns gerne an.
Danach ging es dann weiter Richtung Wellington, der Hauptstadt Neuseelands und mit 200.000 Einwohnern die erste richtig große Stadt seit Auckland am Anfang unserer Neuseelandtour.
Martinborough und Cape Palliser
Saturday, May 09, 2015
Martinborough, North Island, New Zealand
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