Koh Pu und Koh Jum - Einsame Insel

Friday, April 17, 2015
Koh Pu, Krabi, Thailand
Die Insel Koh Pu und Koh Jum ist eine Insel mit zwei Namen. Der nördliche Teil heißt Ko Pu, der südliche Koh Jum. Die kleine Insel ist touristisch eher weniger erschlossen. Die Fähre hält nicht an Land, stattdessen wird man von kleinen Longtailbooten an den Stops auf dem Meer abgeholt. Es gibt drei kleine Orte, wobei selbst die größte Stadt Ban Koh Jum kaum mehr als eine Ansiedlung ist.
 
Hier gibt es vor allem Ruhe und Entspannung, was wir nach den Songkrantagen in Chiang Mai auch gebraucht haben . Die Anfahrt mit der Fähre war gemütlich und auf dem offenen Meer vor der Küste hielt das Boot dann einfach an. Eine Gruppe von kleinen Longtailbooten näherte sich routiniert und wir konnten auch gleich unser „Taxi“ ausmachen. Erst wurden die Rucksäcke übergeben und dann heißt es im richtigen Moment, wenn die Boote schön nebeneinander liegen, umzusteigen. Am Strand muss man dann im etwa knietiefen Wasser aus dem Boot hüpfen und ans Ufer laufen. So macht das Ankommen Spaß. Unsere Bungalow-Anlage, das Ting Rai Bay Resort liegt an einem steilen Hang, so dass wir nach dem Ankunft am Strand noch ein bißchen „Bergsteigen“ durften, zuerst zum Restaurant mit Rezeption und dann weiter zum Bungalow. Zum Glück wurden unsere Rucksäcke von den Hotelboys hochgeschleppt.Die Anlage ist wie die meisten auf Koh Jum schön aber einfach gehalten. Es gibt keine Klimaanlage und auch keine Fernseher oder Kühlschränke in den Zimmern. Dies liegt wohl vor allem auch daran, dass es erst seit Kurzem überall auf der Insel Strom gibt. Davor wurden viele Resorts zeitweise mit Generatoren versorgt . Gerade dadurch bleibt aber bisher der Massentourismus aus und laut Aussage der meisten Leute vor Ort, mit denen wir uns unterhalten haben, wollen auch alle, dass es so bleibt. Insbesondere die Betreiber der Bungalows und Restaurants haben gar kein Interesse daran, dass neue und mehr Bungalows oder auch Schwimmingpools gebaut bzw. eine große Straße und ein Fähranleger etc geschaffen werden und der Tourismus somit weiter um sich greift. Im Moment können alle ganz gut leben so wie es ist. Zu viel Änderungen würden daher eventuell nicht unbedingt alles besser machen.Die Insel und auch die Leute sind vor allem entspannt. Es gibt nicht viel zu tun und dafür hat man viel Zeit. Wir haben uns also viel erholt, gebadet (wenn es möglich war), gemütlich an der Bar gesessen und uns einfach die Zeit vertrieben.

 Am ersten Tag mussten wir erstmal lernen, dass Ebbe und Flut einen massiven Unterschied am Strand und damit auch für das Schwimmen ausmachen. Bei Ebbe findet man einen Steinstrand vor, der durch viele Felsen und große Steine gekennzeichnet ist, über die man nur sehr schwer ins Wasser kommt . Bei Flut hat man einen sehr schmalen Sandstrand, der jedoch in ein wunderbares sandiges Meer übergeht. Der Hauptgrund für den Unterschied ist der starke Tidenhub und der sehr steile Strand. Dadurch sind die bei Ebbe den Strand prägenden Steine bei Flut mehr als 2m unter Wasser und stören kein bißchen beim Baden. Wir haben versucht Fotos von verschiedenen Zeitpunkten auszuwählen, so dass man einen Eindruck hiervon bekommt.

 Am zweiten Tag auf der Insel haben wir dann auch eine kleine Tour gemacht. Zuerst zu Fuß ins erste Dorf Ban Ting Ray. Hier gibt es eigentlich nichts, außer ein paar Häusern, einigen Mini-Supermärkten und einer „Tankstelle“. Die Überlegung in den Süden der Insel zu laufen verwarfen wir, da es schon Mittag war und die Sonne unerbittlich herunterbrannte und für Temperaturen jenseits von 30°C sorgte. An einem kleinen Supermarkt holten wir uns zuerst Getränke und wollten dann eigentlich ein „Taxi“ nehmen. Taxis sind hier vor allem in Form von Mopeds mit Seitenwagen unterwegs . Die Dame vom Supermarkt war auch sehr nett und bewegte das Taxi sofort aus dem Parkplatz. Allerdings war ihr Anliegen dabei nicht uns zu fahren, sondern uns gleich das ganze Taxi zum Selberfahren zu vermieten. Allerdings war uns das Fahren mit diesem Gefährt dann doch suspekt, so dass wir stattdessen nach dem Moped fragten, welches wir dann für 5€ mieten konnten. Ohne Führerschein, Pass oder sonstigen Nachweis. Nicht mal nach unserem Namen wurden wir gefragt, einfach Schlüssel übergeben und los. Naja, fast. Leider hing nämlich das Schloss zur Sitzklappe fest, unter der sich der Tank verbarg und da dieser laut Anzeige fast leer war wollten wir gerne noch auftanken. Nachdem zuerst die Besitzerin, dann wir beide und zwei herbeigerufene Helfer sich an dem Schloss versucht hatten, kam eine weitere nette junge Dame vorbei, die mit geübtem Handgriff den Deckel öffnete. Nach drei weiteren Versuchen haben wir es dann irgendwann auch kapiert gehabt. Die richtige Mischung aus Timing, Kraft, Geduld, Gewalt und Gefühl und schon ging es ganz einfach . Und so machten wir uns mit unserem Moped zu Erkundung der Insel auf. Zuerst die 6km bis in den Süden zur Inselhauptstadt, wo es leckeren Baracuda gab. Danach kauften wir uns noch eine Flasche Thai Whiskey und Ananas und nach etwa 20 Minuten hatten wir das gesamte Dorf erkundet und zweimal vollständig abgelaufen und gefahren. Danach ging es zurück gen Norden, der Weg war ja durch das einzige Stück betonierte Straße vorgegeben. Etwas nördlich von unserem Ausgangspunkt endete die Straße dann auch und ging in eine recht holprige Gravelroad über, was wir uns und dem Moped dann doch ersparten. Nachdem wir das Moped zurückgegeben hatten, mussten wir noch einmal 30 Minten zurück zum Bungalow laufen. Eigentlich kein Problem, da der holprige Feldweg mit vielen Steigungen jedoch in der Sonne lag und nicht mal das kleinste bißchen Wind ging, waren wir bei der Ankunft am Ziel völlig durchgeschwitzt. Da das Meer gerade mal wieder Ebbe hatte, war leider nur eine Dusche und kein erfrischendes Bad möglich.

 Ansonsten nutzten wir die Zeit zum Ausruhen, Blog und Tagebuch schreiben und um noch einmal die ersten sieben Wochen unserer Reise Revue passieren zu lassen . Zwischendurch schön im Meer baden und noch einmal Thaiessen genießen. Abends gab es entweder einen Drink bei Mr. Boy an der „Mini“-Bar oder auf der Terasse unseres Bungalows. Leider hatte ich (Martin) mir wohl bei Songkran in Chiang Mai durch das schmutzige Wasser eine ordentliche Ohrenentzündung eingefangen, die den letzten Abend etwas gestört hat. Der Versuch auf der Insel schnell zum Arzt zu gehen war leider ein Fehlschlag, da der einzige Arzt an dem Tag nicht da war und das „Krankenhaus“ schon geschlossen hatte. Das hat das Ende unseres Aufenthaltes leider etwas getrübt.Zum Abschluss am letzten Abend waren wir noch einmal im Nachbarresort Oonlee Bungalows. Die hatten zwar keinen so schönen Strand wie bei uns, dafür war die Bar etwas gemütlicher und das Restaurant etwas gehobener. So konnten wir unsere Zeit auf der Insel mit einer Flasche Cidre und leckerem Thaiessen mit französischer Note ausklingen lassen.Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Longtailboot aufs offene Meer und bei etwas mehr Wellengang als bei der Ankunft war das Umsteigen auf die Fähre auch etwas mehr Action. Drei Stunden später waren wir in Ao Nang, einem Strandort am Festland, wo wir unseren letzten Tag und Abend im Süden verbringen wollten.
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