Napier und Umgebung

Thursday, May 07, 2015
Napier, North Island, New Zealand
Die Stadt Napier ist insbesondere für ihren Art Deco Baustil bekannt, welcher jedoch einen traurigen Hintergrund hat. Die Stadt wurde 1931 von einem Erdbeben fast vollständig zerstört und danach unter strenger Orientierung am Art Deco Stil neu aufgebaut. Die umliegende Region Hawkes Bay ist eines der großen Weingebiete in Neuseeland, so dass wir schon auf dem Weg an vielen Weingütern vorbeifuhren.

Die Stadt selbst ist wirklich sehr schön und man kann viel Zeit damit verbringen gemütlich umherzulaufen, sich alles anzusehen, hier und dort einen Kaffee zu trinken und einfach die Seele baumeln zu lassen . In der Innenstadt gibt es auch einen verkehrsberuhigten Bereich, was wir bisher in vielen der kleineren Städte hier in Neuseeland vermisst hatten. Dadurch ist das Spazierengehen sehr viel angenehmer.

Für uns war es auf jeden Fall eine der schönsten Städte bisher. Auch sonst ist hier viel geboten. Im National-Aquarium gab es die Pinguin- und Hai-/Rochenfütterung zu sehen. Bei Letzterer gehen zwei Taucher ins Becken und aus dem Unterwassertunnel kann man dann dabei zusehen, wie die Haie und Rochen einzeln mit Fisch versorgt werden. Nur der hiesige Kiwi hatte keine Lust sich zu zeigen.

Von einem Aussichtspunkt auf einem Hügel/Berg am Stadtrand hat man einen tollen Blick über den Hafen, das Hinterland und die Bucht. In einem Betrieb, der Schafsfelle verarbeitet, konnten wir uns die Gerberei, Färberei und weiteren Verarbeitungsprozesse, wie das Vernähen von Fellen zu großen Teppichen, Bettauflegern, Kissen und Schuhen ansehen. Der erste Tag in der Stadt ging somit schnell vorüber .

Am späten Nachmittag ging es natürlich auch noch zu einer kleinen Tour zu den lokalen Weingütern beziehungsweise eigentlich nur zu einem Weingut, wo wir uns gleich richtig wohl fühlten und daher keinen Bedarf nach einer Fortsetzung der Tour hatten. Die Crab Farm Winery hat einen sehr netten Verkostungs- und Verkaufsraum, in dem wir gleich gefragt wurden, was wir den mögen und probieren möchten. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, gönnten wir uns nur eine kleine Probe, wurden aber sehr schnell fündig, was uns schmeckt und deckten uns für die Weiterreise noch mit etwas Wein ein. Beim Espresso im Anschluss entdeckten wir dann einen Flyer für das Freitagabendprogramm (am nächsten Tag). Livemusik, Kaminlagerfeuer und leckeres Essen und Wein. Kurzfristig beschlossen wir unseren Aufenthalt in Napier noch eine Nacht zu verlängern, um auch mal ein bisschen Abendprogramm zu erleben. Da wir bisher sehr viel in Gebieten unterwegs waren, in denen Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt, mussten wir leider feststellen, dass hier unter der Woche abends eigentlich nicht viel los ist . Daher muss man die Chance am Wochenende nutzen, wenn dann doch mal etwas Action angesagt ist. Durch die angeregte Unterhaltung mit der Bedienung über die Reservierung, Wein, Unterkunft und Sonstiges haben wir dann auch gleich mal vergessen für die Espresso zu bezahlen. Das bemerkten wir aber erst irgendwann spät abends, nachdem wir die Weinprobe daheim im Motel noch etwas fortgesetzt hatten. Sehr peinlich.

Da wir am Freitag früh (unserem zweiten Tag in Napier) unser Motel leider verlassen mussten, da das Zimmer für die kommende Nacht schon anderweitig vergeben war, nahmen wir uns kurzentschlossen eine kleine Hütte im Holiday Park direkt gegenüber vom CrabFarm Weingut, womit auch die Frage der abendlichen Heimfahrt geklärt war. Tagsüber fanden wir in der Umgebung mit Havelock Nord und Hastings noch zwei weitere nette Städte und auf dem Weg dorthin tolle Aussichtspunkte, eine Käserei und eine kleine, aber sehr feine Speiseeismanufaktur. Abends ging es dann zum Abendessen und Weintrinken noch einmal zur Winery . Der zusätzliche Abend hat sich voll gelohnt, der Musiker war sehr gut und das Essen und der Wein auch. Die Bedienung von der Weinprobe am Vortag erkannte uns auch gleich wieder und freute sich sehr, dass wir noch einmal vorbeigekommen waren. Auf unsere Frage nach dem Espresso vom Vortag winkte sie nur lässig ab. Nebenher sind wir noch mit einem neuseeländischen Pärchen ins Gespräch gekommen, die auch schon mal in Europa waren. Die Leute hier interessieren sich immer sehr dafür, wo man herkommt und wie man Neuseeland so findet. Und obwohl wir ja auf der Nordinsel sind, wird einem auch immer ganz besonders die Südinsel ans Herz gelegt, weil diese ganz anders und sehr schön ist. Vorfreude auf den nächsten Urlaub ist also garantiert. Trotzdem können wir auch nur immer wieder betonen, wie schön auch die Nordinsel ist und wie viel es hier zu sehen und zu machen gibt. Zum Abschied gab es dann sogar auch noch einen Drücker von unserer netten Bedienung.

Dank des guten Weins war von Kater oder Nachwehen am nächsten Morgens nichts zu spüren. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann weiter in Richtung Martinborough und dem Cape Palliser, unserem geplanten Zwischenstopp auf dem Weg nach Wellington.
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Comments

Omi
2015-05-12

Ihr Lieben! Gut zurück aus Norddeutschland bin ich nun in Gedanken schon wieder auf Reisen. Ich will endlich mein 1.Urenkelchen kennen lernen. Wahrscheinlich fahre ich noch diese Woche.
Eure Berichte und Bilder sind ja wieder toll. Ich finde es wunderschön, daß auch ich "Olle" Eure Reise auf diese Art und Weise mitmachen kann!
Ganz liebe Grüße rund um den Erdball Eure Omi

2025-05-23

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