Nach unserer letzten Nacht in Kambodscha in Siem Reap ging es früh morgens mit dem TukTuk zum Flughafen und von dort zuerst nach Pakse im Süden von Laos. Dort gab es einen 2 stündigen kurzen Zwischenstopp mit Einreise- und den üblichen Visaformalitäten, sowie Flugzeugwechsel und dann ging es weiter nach Vientiane. Nach reiflicher Überlegung hatten wir entschieden den Süden von Laos auszulassen, da unsere Zeit ja irgendwie doch begrenzt ist und auch wenn sieben Wochen viel erscheinen, ist es doch zu wenig um alles zu sehen. Bei den Flügen kam dann ein bißchen Südseefeeling auf, da Lao Airlines die gleichen Propellermaschinen einsetzt, wie wir sie auch in der Südsee für das Inselhopping hatten. Auf jedem Flug gab es einen kleinen Snack und einen Drink, dann wurde man ein bißchen durchgeschüttelt, da es recht dichte Wolken gab und schon war es wieder vorbei mit dem Fliegen.
In Vientiane angekommen macht sich der Unterschied zu anderen Hauptstädten und Großflughäfen der Region deutlich bemerkbar
. Bei der Landung in Bangkok merkt man schnell, dass es sich um einen der zentralen Hubs der Region handelt. In Vientiane hat man eher das Gefühl auf einem winzigen Provinzflughafen gelandet zu sein. Die Wege sind kurz und alles ist sehr klein und überschaubar. Wir fanden auch gleich ein Tuktuk und kamen ohne großen Stau oder dichten Verkehr in unserem Hotel an. Schon auf dieser kurzen Fahrt merkten wir die ersten Unterschiede zu Kambodscha. Der Verkehr ist wesentlich ruhiger und geordneter und es wird auch nicht ständig gehupt, also quasi gar nicht. Auch die unterschwellige Aggressivität scheint den meisten Fahrern hier abzugehen. Nur weil jemand ein großes Auto fährt, meint er nicht auch automatisch überall das Vorrecht zu haben und man nimmt hier nicht nur auf sich, sondern auch auf alle anderen Verkehrsteilnehmer Rücksicht. Dieser Eindruck von Entspannung sollte sich später in fast allen Bereichen bestätigen.
Unser Hotel war diesmal eher als OK zu bezeichnen. Ein einfaches kleines Zimmer, ein sehr kleines Bad und wie scheinbar in Laos üblich ein extrem hartes Bett
. Trotzdem war alles sauber und das Personal sehr freundlich und bemüht. Nur sprachlich war es manchmal etwas schwierig, da es immer nur ein oder zwei Leute maximal gab, die zumindest halbwegs englisch sprachen und wirklich verstanden, was man wollte. Am ersten Morgen wollten wir zum Beispiel Salz und Ketchup zu unserem Rührei. Es gab im Hotel kleine Plastikkörbe mit Salz, Pfeffer, Ketchup, Zucker etc, wie man sie sehr oft in Südostasien sieht und welche normalerweise auf jedem Tisch stehen oder einem mit dem Essen gebracht werden. Wir versuchten dann der jungen Bedienung mit vielen Handzeichen klar zu machen, dass wir einen solchen Korb wollten, unter Anderem in dem wir auf einen Nachbartisch deuteten, wo die Gäste schon aufgestanden waren. Das Ergebnis war, dass das Mädel sofort begann den Tisch abzuräumen und abzuwischen, scheinbar in der Annahme wir würden uns am dem schmutzigen Geschirr stören. Den Ketchup und das Salz haben wir uns dann selber geholt. Lustigerweise konnten wir 10 Minuten später ein ähnliches Schauspiel bei einem anderen Tisch beobachten
. Der junge Mann wollte nur Zucker zu seinem Kaffee, hierzu waren jedoch 3 Angestellte des Hotels nötig, bis endlich jemand verstand, was er wollte.
Ansonsten ließen wir es in den zwei Tagen in Vientiane sehr ruhig angehen. Hintergrund war vor allem, dass uns in Vientiane die denkbar besten und denkbar schlechtesten Nachrichten aus der Heimat erreichten. Am Tag unserer Ankunft in Laos starb mein (Martins) Vater nach langer Krankheit und nur einen Tag später wurde „unser" kleiner Neffe geboren. Wir trauern um Toni und hoffen, dass er nun Ruhe und Frieden findet. Und unser neustes Familienmitglied möchten wir ganz herzlich Willkommen heißen. Wir wünschen ihm den denkbar besten Start in dieses Leben und freuen uns darauf ihn im Juli auch endlich persönlich kennenzulernen.
Aufgrund der Umstände war ein bißchen Bummeln durch die Stadt, abends über den Nachtmarkt spazieren und eine „Radl(tor)tour“ mit Klapperrädern zum laotischen Arc de Triomph und der goldenen Stupa unsere einzigen Programmpunkte in Vientiane
. Die geliehenen Fahrräder waren viel zu klein und in freundlich gesagt miserablem Zustand. Immerhin haben sie nur 1,20€ am Tag gekostet. Dafür hatten die Felgen deutliche Achter, bremsen musste man eher mit den Füßen und es gab auch nur einen Gang. Aber für die 10km Tour war es irgendwie schon in Ordnung und auch ganz lustig und da der Verkehr wie schon erwähnt deutlich ruhiger und ziviler läuft als in Kambodscha machte das Radlfahren auch Spaß, abgesehen von den Fahrrädern selbst. Nach der kleinen Rundtour hatten wir dann aufgrund der Räder und der Mittagshitze auch genug und haben die Fahrräder wieder abgegeben.
Wie schon eingangs beschrieben, bestätigte sich unser Eindruck immer mehr, dass es hier deutlich entspannter und ruhiger zugeht als in anderen Ländern der Region. Die Leute sind sehr viel zurückhaltender und man kann auch einfach mal in Ruhe die Straße entlang oder über den Markt spazieren ohne ständig wegen einer Tuktukfahrt oder einer Tour zu den „Attraktionen“ der Stadt angequatscht zu werden. Diese Ruhe und Gelassenheit scheint sich auch auf die Touristen zu übertragen, so dass man selbst auch viel besser zur Ruhe kommt.
Am nächsten Tag stand dann auch schon wieder die Weiterreise nach Vang Vieng an. Gutgläubig hatten wir uns für den VIP Bus mit 3 Stunden Fahrzeit entschieden. Wie sich zeigen sollte, sind die Laoten auch hier sehr entspannt in der Auslegung der Angaben.
Vientiane - Die entspannteste Hauptstadt in SOA
Sunday, March 29, 2015
Vientiane, Laos
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2025-05-23