Anchorage

Saturday, June 08, 2013
Anchorage, Alaska, United States
Gestern hatte ich beim Autokauf noch ein Fakt vergessen. Weil die Luft in Alaska so sauber ist, gibt es seit einem Jahrzehnt keine Abgassonderuntersuchung für Fahrzeuge mehr. Die können hier Dreck in die Luft schleudern, soviel sie wollen, weil das bischen Luftverschmutzung sowieso nichts ausmacht. Vielleicht nicht sehr langfristig gedacht, wenn man daran denkt, dass man an keinem Ort in der Welt so viel von der Erderwärmung spüren und messen kann wie in Alaska.

Wir sind dann heute erst einmal losgefahren, um uns die Stadt anzusehen.

Der erste Stop war am Oscar Anderson House.


Dieses Haus wurde 1915 von dem Schweden Oscar Anderson gebaut. Er soll der 18. Bewohner der Zeltstadt gewesen sein, die hier mit mehreren tausend Menschen entstand, als die Eisenbahn gebaut wurde. Er wollte sich hier permanent niederlassen und hat dieses Haus errichtet, das nur 72 qm Wohnfläche auf 1,5 Stockwerken hat. Zu der Zeit der Errichtung herrschte in Anchorage absoluter Holzmangel, weil alles vorhandene Holz für den Eisenbahnbau benötigt wurde. 1974, nach seinem Tod, schenkte die Witwe das Haus der Stadt, wodurch es dann ein historisches Monument wurde. Leider war es heute geschlossen.

Am heutigen Tage fand in Anchorage ein Frauenlauf statt. Aber darunter soll man sich jetzt bitte kein Rennen und Wettkampf um Preise vorstellen, sondern eher ein gemütliches spazieren gehen mit Kind auf dem Arm und Sonnenschirm in der Hand. Manche Amerikanerin wäre bei einem richtigen Lauf wohl auch über ihrer Fülle zusammengebrochen.



Von dem Haus aus hat man auch einen schönen Blick über die Bay bis hin zum Mt. Mc Kinley, der mit 6.194m der höchste Berg Amerikas ist, höher noch als alle Berge in den Anden.




Dann ging es ins Zentrum der Stadt. Immer ist es eigentlich ganz nett, eine Tour in einer fremden Stadt mit einem Sight Seeing Bus mitzumachen oder etwas ähnliches, um einen ersten Überblick zu bekommen. Die hier angebotene Tram Tour war aber sehr enttäuschend und so sind da auch wenig Fotos entstanden.






Anschließend sind wir dann noch etwas herum gelaufen.

Das Wetter war ja hervorragend sommerlich und warm. In einer Seitenstraße probte eine Dudelsackkapelle für ihren jährlichen kulturellen Höhepunkt in ca. einer Woche. Die Deutschen sind in Alaska die stärkste Einwanderergruppe mit über 18 %, direkt danach folgen aber die Schotten, die immer noch ihre Tradition ausleben.


















Zwischendurch besuchten wir noch die Ulu Factory und haben ein traditionelles Messer der Inuit erstanden. Dieses Handwerkzeug wurde schon 1.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung benutzt, um Felle zu häuten oder Pflanzen zu zerkleinern. Einige alte Exemplare kann man in der Fabrik sehen.

Da wo man eigentlich Lachse springen sehen können soll, war nur eine schleimige Brühe von Wasser zu sehen und auch die Angler schienen nicht sehr erfolgreich zu sein.

Daher dann noch ein Abstecher zu den Alaska Wild Berry Products. Hier ist seit 1994 der weltgrößte Schokoladenbrunnen aufgebaut. Der Brunnen ist über 6 m hoch und benutzt 3400 lb. echter flüssiger Schokolade.

Der aus natürlichen Felsen hier errichtete Steinmensch entspricht einer jahrhunderte alter Tradition der Inuit in Alaska, Kanada und Grönland. Diese Gebilde waren über Generationen hinweg lebensnotwendig für die Ureinwohner, weil dadurch die Richtung zu Fanggründen und Unterkünften - gerade in den Wintermonaten - angezeigt wurden.

Die versprochenen Rentiere im angrenzenden Gehege gab es aber nicht. Der Park war geschlossen. Vielleicht erwacht das Leben in Alaska erst im Juli?!?!










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