Der Weg nach Seward - Exit Glacier

Sunday, June 16, 2013
Seward, Alaska, United States











Wir sind zeitig aufgebrochen, weil wir uns auf dem Weg nach Seward noch Kenai und ein Indianer Education Center ansehen wollten. Kurz wor Kenai sah ich dann ein paar Autos am Straßenrand stehen und erkannte auch schnell den Grund: Eine Elchkuh mit ihren zwei Kindern graste direkt neben der Straße.

 




Kurz vor der Stadt war ein Wildlife Overview angekündigt, aber der Fluss, an dem dieser sein sollte, war ausgetrocknet und so waren nur ein paar Möven zu sehen.



Die Stadt Kenai ist die größte Stadt der gleichnamigen Halbinsel und soll eine der besten erhaltenen historischen Gemeinden von Alaska sein. Wie sind dann die anderen? Wir fanden ein paar alte und neuere Häuser und eine Kirche die auf den Gräbern von russischen Einwanderern erbaut wurde. 1791 kamen russische Pelzhändler hierher und betrieben Handel mit den Denaina-Athabasken und gründeten die zweite russische Siedlung.1869, zwei Jahre nach dem Verkauf von Alaska and die USA, bauten diese hier eine Militärstation. Ab den 50er Jahren suchte man hier nach Öl.


 
 


Die Tourist Information in Soldotna hatte uns vor ein paar Tagen das dortige Nature Reserve empfohlen. War ja alles ganz schön anzusehen und die Lieblingspflanzen der Elche standen da auch in Reih und Glied, aber Tiere Fehlanzeige und Mücken zu hunderten.




Wieder in Cooper Landing sind wir diesmal auch in die K`Beq Heritage Site gegangen. Hier kann man an einem Modell sehen, wie die Dena'ina hier schon vor 600 Jahren gelebt haben. Die Führung war sehr interessant und führte zu den Ausgrabungen eines Hauses, wo früher eine Famile gelebt hat. Erklärt wurde, wie die Familien lebten, wer welche Rolle gespielt hat - natürlich hatten die Frauen das Sagen, auch wenn der Mann Oberhaupt der Familie war. Dieser Indianerstamm wußte die Gewalten der Natur für sich zu gewinnen und hat mit heißen Steinen ein Dampfbad eingerichtet, wie auch einen Eisschrank im Dauerfrostboden, um den Fischfang des Herbstes zu konservieren. Die Erziehung der Kinder ging nach festen Regeln. So wurde den Söhnen von den Onkeln beigebracht, wie man in der Natur überlebt, weil die Onkel strenger waren als die Väter. Inzest verhinderte man dadurch, dass die Männer anderer Familien die Mädchen heirateten und erst einmal als Dank für ein Jahr bei der Famile der neuen Frau leben und arbeiten mussten, dann wurde ein neuer Hausstand gegründet. Am Abend beim Lagerfeuer machten viele Geschichten die Runde. Jede hatte etwas mit den Pflanzen und Tieren, die für Nahrung, Obdach und Medizin genutzt wurden zu tun. In dieser weit vergangenen Zeit wurden vornehmlich Karibus gejagt, die Elche kamen erst viel später in die Region.

 
 
 

An der Abzweigung nach Seward befindet sich ein schöner See. 

 
 


Und dann schon fast in Seward angekommen einmal wieder ein Gletscher, der Exit Gacier. Dieser wird wie 40 ander der Gegend von dem Harding Icefield gespeist, das nach geologischen Untersuchungen über 10.000 Jahre alt ist und in der letzten Eiszeit entstand. Nirgends in Alaska kommt man so nahe und dazu noch unkompliziert an einen Gletscher ran. Erstaunlich und zugleich erschreckend ist die rasante Entwicklung der Wasserabschmelze in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten. Als ich geboren wurde, gab es da wo ich auf dem einen Bild stehe nur Eis. An anderer Stelle habe ich schon einmal geschrieben, dass man nirgends die Folgen der Erderwärmung so messen kann wie in Alaska.

   
 
 
 
 

Etwas weiter zurück rauscht der gewaltige Fluss mit dem Gletscherwasser vorbei. Man kann deutlich sehen, wie direkt daneben noch Schnee liegt. Wir befinden uns hier aber fast auf Meereshöhe und in der Stadt Seward waren heute über 30 Grad Celsius. Ist das Erderwärmung oder normal? Jeder fragt uns hier, ob wir das mögen oder lieber die Kälte, also scheint es nicht ganz normal zu sein.








Einmal wieder in ein Restaurant gehen wollten wir in Seward. Direkt "Downtown" liegt das Apollo, wo wir waren und der Ort macht den Eindruck einer richtig kleinen hübschen Stadt. Aber das schauen wir uns morgen näher an.

 
 
 


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