Fahrt durch Oregon und Stop in Pendelton

Thursday, July 25, 2013
Walla Walla, Washington, United States


Heute sind wir durch drei Staaten der USA gefahren. In Idaho ging es los, dann nach Oregon und unser Ziel lag schon in Washington. Wir hatten für die Nacht eine wirklich kostengünstige Unterkunft in der Hauptstadt von Idaho, Boise, aber ohne Frühstück. So trieb uns eigentlich mehr der Hunger in das kleine Städtchen Baker, abseits von der Autobahn in Oregon. Da fanden wir dann ein Bistro, das aussah, wie in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Preise waren auch so niedrig und die Portionen auf dem Teller waren groß wie für eine Bauarbeitertruppe.

 
   

Auf dem Weg aus der Stadt raus standen da vor einem Museum auf einmal viele Oldtimer rum. Dabei war auch eines der ersten Fahrzeuge, das in Arizona zugelassen wurde.







Nicht weit vor Pendelton fährt man dann aus den Bergen ins Tal. Davor gibt es noch einmal einen schönen Blick. Bei fast 40 Grad war es aber wieder einmal sehr diesig.




In Pendelton dann fragten wir in der Tourist Information nach einem Stadtplan. Da wurde uns gleich eine Untergrundführung angeboten, die in ein paar Minuten starten sollte. Untergrundtour? Ja, hier ist die ganze Stadt und weit darüber hinaus mit einem Tunnelsystem durchzogen. Diese Tunnel wurden von Chinesen angelegt, die nach dem 2. Opiumkrieg aus China mit Versprechungen, hier läge das Gold auf der Straße angelockt wurden. Sie ließen nach Ankunft in den USA meist ihre Frauen in den Hafenstädten und gingen gegen Osten. Hier fanden sie kein Gold aber Arbeit beim Aufbau der Eisenbahn. Der kleine Ort wuchs schnell auf 4.000 Einwohner und ein viertel davon waren Chinesen. Auf keinem der Bilder dieser Zeit ist auch nur ein Chinese zu sehen, dabei waren 90 % der Arbeiter Chinesen. Dann erklärte ein Edikt die Chinesen zu Freiwild und sie hielten sich danach bis 1942 illeal in den USA auf. Dadurch nahmen sie ihr Schicksal in die Hand und bauten unter der Stadt eine zweite Ebene, lebten ihr eigenes Leben ohne Frauen mit Wäscherei, Dienstleistungen und hatten sogar ein eigenes unterirdisches Gefängnis. Es gab sogar Tunnel, die weit aus der Stadt hinaus führten, zwei sogar unter den Fluss. Wenn sie ans Tageslicht kamen, drohte ihnen die Erschießung als Freiwild. Die Ironie ist aber, dass die wohlhabenden Bürger der Stadt, wie die deutschen Brüder der Fleischcompany das Tunnelsystem ebenso nutzten, um ihre Fleischreserven kühl zu halten. Es gab sogar eine Speiseeisproduktion unter der Erde. Zur Zeit der Prohibition, waren alle Bordelle, Spielclubs, Opiumhöhlen und Bars unter der Erde. Es gab ein ausgeklügeltes System, die illegalen Machenschaften zu verbergen. Von den einstigen Prismengläsern, die nur Licht hinein, aber nichts hinaus ließen, sind nach einem "Mißverständnis"
in den 90er Jahren leider nur noch zwei autentisch erhalten. Erst im Jahre 1942 nachdem die mit den USA im zweiten Weltkrieg verbündeten Chinesen für die Rückkehr von abgeschossenen Flugzeugführern gesorgt hatten, wurde von Roosevelt das Edikt aufgehoben und die Chinesen wieder für Menschen erklärt. Später wurde ein Versuch gestartet, eine Chinatown in dem Ort zu errichten. Die stand nicht einmal 6 Monate, dann brannte sie ab und das war es dann mit der Geschichte der Chinesen hier. Der rege Bordell Betrieb in der Stadt ging aber bis Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts weiter und auf der Underground Tour wird man auch in die danach oberirdisch betriebenen Bordelle geführt.


















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