Der Weg von Kampot nach Phnom Penh war relativ ereignislos. 1,5 Stunden für die ersten 125km über eine relativ gute Landstraße und dann noch einmal 1,5 Stunden für die restlichen 20km in die Stadt hinein. Das Verkehrschaos war wirklich übel, aber wie wir schnell festgestellt haben, scheint dies inzwischen immer so zu sein. Der Verkehr hat sich vervielfach in den letzten 7 Jahren. Es gibt viel mehr Autos und vor allem auch Roller. Dazu kommen unzählige TukTuks, die an jeder Straßenecke auf Kunden warten. Da die Rahmenbedingungen wie Straßen und Parkmöglichkeiten sich in den letzten 7 Jahren scheinbar deutlich langsamer entwickelt haben, quellen die Straßen nur so über. Die Autos und Mopeds müssen ja auch alle irgendwo parken und das bevorzugt am Straßenrand und auf den Bürgersteigen. Da die Autos hierbei relativ kreuz und quer abgestellt werden, verringert sich der Platz auf der Straße noch weiter was wiederum zu noch mehr Stau und Durcheinander führt. Das ganze wird dann noch durch zwei weitere Faktoren endgültig zu einem Desaster.
1
. Wer sich in Kambodscha ein Auto leisten kann greift bevorzugt zu den größten verfügbaren SUVs und Pick Up Trucks. Kleinwagen sieht man nur sehr selten und Mittelklassewagen sind meist Toyoto Cambris dievor allem als Langstreckentaxis dienen . Die riesigen „Schlachtschiffe" die auf den Straßen der Stadt in Massen unterwegs sind passen normal schon kaum auf eine Spur und in dem Verkehrschaos und beim Parken sind sie auch nur begrenzt praktisch.
2. Die meisten Verkehrsteilnehmer fahren noch wie früher als es viel weniger Verkehr gab und das bedeutet immer den kürzesten Weg zu suchen und Verkehrszeichen und Ampeln eher als optional zu betrachten. Unser TukTuk vom Bus zum Hotel ist gleich mal schön an einer großen Kreuzung in die Gegenfahrbahn abgebogen, da er sonst 500m weiter hätte fahren müssen um zu wenden. Und so verhalten sich noch sehr viele Fahrer. Einfach in jede Lücke drängeln, beim Abbiegen in zweiter oder sogar dritter Reihe nach vorne drängeln und bloß nicht auf die anderen achten oder ob das eigene Verhalten vielleicht gerade den gesamten restlichen Verkehr blockiert
. Der Leerraum der zwischen den Autos noch besteht wird zuerst von Tuktuks und der dann noch verbleibende Platz mit den Mopeds aufgefüllt. Diese drängeln sich auch einfach links, rechts und durch die Mitte vorbei. Teilweise ziemlich halsbrecherisch umkurven sie die Autos und Tuktuks wie bei einem Slalom. Das macht es als Fußgänger auch sehr schwer den Verkehr abzuschätzen, da ständig an jeder Ecke Motorräder auf- und wieder abtauchen.
Neben dem Verkehr fällt vor allem auf, dass viel gebaut wurde. Es gibt jetzt einige Hochhäuser und viele Gegenden scheinen dichter bebaut worden zu sein. Auf der Halbinsel gegenüber der Riverfront steht jetzt auch ein riesiges Hotel. Trotzdem sieht es an vielen Ecken, abgesehen von den vielen zusätzlichen Autos und Mopeds, noch immer sehr ähnlich aus wie früher.
Wir haben den ersten Tag dann mit einem Spaziergang zur Riverfront und dem Zentralmarkt verbracht. Einige der Bars und der Good Soup Laden, der sehr leckere Nudelsuppe serviert und der eigentlich gar nicht Good Soup heißt wie ich immer behauptet habe, sondern Special Pho Soup, sind immer noch da
. Der Zentralmarkt wurde renoviert ist aber immer noch das gleiche Chaos aus billig wirkendem Schmuckhandel im Zentralbereich, je einem Seitenarm für Technik, Klamotten, Sonstiges und Touristenkram (Souvenirs, Klammotten, Schals, Tücher, Taschen etc.) in den Außenbereichen drum herum. Nur wieder einmal von allem noch ein bisschen mehr als früher ohne aber irgendwas besser oder anders zu machen. Am Abend ging es dann in die Elephant Bar des Raffle Grand Hotels. Einer der stilvollsten Bars in Südostasien. Diese hat sich eigentlich nicht verändert und das wird hoffentlich auch so bleiben. Nach zwei leckeren Cocktails ging es dann nur noch zurück ins Hotel.
Unseren vollen Tag in Phnom Penh haben wir mit einer Tour zu den wichtigsten Punkten der Stadt verbracht. Ganz wichtig sind hierbei natürlich die Killing Fields und das Tuol Sleng Gefängnis. In Tuol Sleng wurden zur Zeit der Roten Khmer viele der „Feinde“ des Regimes gefoltert und gefangen gehalten bis sie schließlich auf den Killing Fields ermordet und in Massengräbern“ begraben“ wurden
. In ganz Kambodscha gibt es viele dieser Killing Fields, aber das in Phnom Penh ist eines der wichtigsten Dokumentationszentren über die Verbrechen der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979. Der Besuch an diesen beiden historischen Stätten ist ähnlich wie in Deutschland der Besuch in einem ehemaligen KZ. Nicht wirklich etwas auf das man sich freut aber sehr wichtig um das Land und seine Geschichte und die Menschen hier besser zu verstehen.
Erholt und etwas Zerstreuung gesucht haben wir dann auf dem Russenmarkt, dem O'Russei Market und bei einem Drink an der Riverfront. Abschließend ging es noch zum Wat Phnom, dem Hügel dem die Stadt ihren Namen verdankt.
Am Abend sind wir in eines der Irish Pubs an der Riverfront gefahren, um einen der wichtigsten irischen Nationalfeiertage, den St. Patricks Day (immer am 17. März), bei Live Musik einer nicht ganz so irischen Band mit einem leckeren grün gefärbten Bier zu feiern. Und so ging unsere Zeit in Phnom Penh auch schon wieder zu Ende. Siem Reap und die Tempel von Angkor werden die nächsten Punkte auf unserer Reise und sicher eines der absoluten Highlights sein.
Phnom Penh
Sunday, March 15, 2015
Phnom Penh, Cambodia
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