Fahrt nach Dawson City

Saturday, June 29, 2013
Dawson City, Yukon, Canada


Heute früh aufbrechen, um dann über die Top of th World fahren und rechtzeitig in Dawson City sein und da ein paar schöne Fotos von der alten Stadt machen, das war das heutige Tagesziel.

Früh sind wir los, aber es war so wolkig und diesig, dass wir nicht so richtig was vom Top of the World hatte.


 

Kurz vor Chicken endet die ausgebaute Straße und die Gravel Road beginnt.







Obwohl nur 10 Einwohner das ganze Jahr über hier leben, hat Chicken dennoch jede Menge zu bieten. Das liegt an seiner reichen Goldmining-Geschichte und seiner geographischer Lage in der Fortymile Region und dem Zugang zum Fortymile Wild & Scenic River. 1886 wurde erstmals in der Region Gold entdeckt und innerhalb der nächsten 10 Jahre ein größeres Goldvorkommen am Upper Chicken Creek ausgemacht. Sehr zügig entwickelte sich die Gegend danach zu einer Station für Goldmining-Aktivitäten im südlichen Abschnitt des Fortymile Mining District, wo bald mehr als 700 Goldgräber zwischen 1896 bis 1898 die Flüsse nach Gold durchsuchten.

Wie Chicken zu seinem Namen kam, wird übrigens wie folgt erzählt: Bei einer Ortsversammlung von hiesigen Goldgräbern sollen Vorschläge diskutiert worden sein. Der Vorschlag, den Ort 'Ptarmigan' zu nennen - da diese Schneehühner hier so zahlreich sind - wurde allgemein begrüßt. Als man aber feststellen musste, dass niemand so Recht wusste, wie man 'Ptarmigan' schreibt, einigte man sich einfach auf 'Chicken'.

Die folgenden 30 Meilen Gravel Road waren leicht zu fahren und es gab einige schöne Blicke in das Yukon Tal, soweit das bei dem Wetter möglich war.














































Einige Meilen vor der Grenze zu Canada wurde es dann so neblig, dass man die Hand nicht mehr vor den Augen sehen konnte. 

Jetzt waren es noch gut 100km bis Dawson City und die sollten eigentlich asphaltiert sein. Erst riss der Nebel etwas auf, aber wirklich schön war der Blick nicht.





Dann begann für fast 100 km die Hölle. Gie Straße wurde zur Gravel Road, es begann zu regnen und der Nebel wurde noch dichter. Also.... eine Gravel Road fahren ist eine Sache und für mich nichts neues, das kenne ich von Australien reichlich. Dann aber strömender Regen und so dichter Nebel, dass man nichts sehen konnte, das hatte ich noch nicht.

Endlich am Yukon angekommen ging es erst einmal mit der Fähre auf die andere Seite des Flusses.



Dawson City oder Dawson war 2006 mit 1.327 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Territorium Yukon in Canada. Seit Gründung des Territoriums 1898 war Dawson dessen Hauptstadt, bis die Regierung 1953 in das 535 km südlich gelegene Whitehorse umzog.

Dawson liegt am Ostufer des Yukon, an der Mündung des Klondike River, 240 km südlich des nördlichen Polarkreises.

Die Siedlung wurde 1896 zu Beginn des legendären Klondike-Goldrauschs gegründet und nach dem kanadischen Geologen George Mercer Dawson benannt, der die Region erforscht hatte.

Zu erreichen war Dawson nur über den White Pass oder den berüchtigten Chilkoot Trail und danach über einen langen und beschwerlichen Weg per Hundeschlitten oder Kanu, später per Schaufelraddampfer auf dem Yukon. 1898 hatten Boom und Einwohnerzahl mit über 40.000 Menschen ihren Höhepunkt erreicht. Es war die größte Stadt westlich von Winnipeg und nördlich von Seattle. Schon ein Jahr später hatten 8.000 Menschen die Stadt wieder verlassen, 1902 lebten nur noch 5.000 Einwohner dort.

Zahlreiche Häuser der Goldgräberstadt sind restauriert worden und wurden in einen historischen Bezirk eingegliedert, in dem genaue Bau- und Erhaltungsvorschriften gelten. Auch neue Gebäude müssen hier im historischen Stil gebaut werden.

Die Straßen in der Stadt sind alle nicht asphaltiert und so ging der Weg wieder durch die Matsche.









Die Angehörigen der Tr’ondek Hwech’in First Nation indianischen Gruppe leben in und um Dawson, daher wurden sie früher auch Dawson Indian Band oder nach der von ihnen gesprochenen Sprache Han genannt. Diese gehört zur Sprachfamilie des Athabaskischen. Als einziger Stamm des Yukon gehört die Gruppe um Dawson zu den Han, die auch in Alaska leben.

Die Tr’ondek Hwech’in führen sich auf Gruppen zurück, die sich rund 11.000 Jahre zurückverfolgen lassen. Die regionale Gruppe der Han setzte sich aus lokalen Gruppen zusammen, die um 1900 als David’s und Charley’s band bekannt waren, sowie der Dawson-Gruppe am Klondike. Nur letztere ist als Tr’ondek Hwech’in anzusprechen.

1895 brachten neue Goldfunde Eagle City hervor. Manche Tr’ondek arbeiteten als Träger, als Packer für die Boote oder beim Waschen des Goldes mit, doch erwarben nur wenige Indianer Claims.Mit dem Klondike-Goldrausch ab 1896 kamen über 100.000 Weiße in die Region. Auf der gegenüberliegenden Flussseite des Tr’ondek-Dorfes Tr'ochëk entstand Dawson, die mit Abstand größte Goldgräberstadt mit zeitweise über 40.000 Einwohnern. Im Frühjahr 1897 zogen die Han einige Kilometer flussabwärts nach Moosehide. Ihr damaliger Führer Chief Isaac fürchtete die negativen Folgen des Kontakts und machte selbst den Vorschlag zur Umsiedlung dorthin. Am 27. März 1900 richtete die Regierung ein Reservat in Moosehide ein.

Es begann danach dei übliche Phase der Unterdrückung indigener Kulturen durch die Weißen. Krankheiten würden eingeschleppt, Kinder aus "Mischehen" durch Missionare den Eltern entzogen, die Lebensgrundlage wurde ihnen durch die Dezimierung der Karibuherden entzogen und die Menschen wurden systematisch ausgebeutet und unterdrückt.

1961 nahmen die Yukoner Indianer erstmals an einer Wahl im Territorium teil. In den 70er Jahren entwickelten die wenigen noch lebenden Han-Sprecher zusammen mit Linguisten eine eigene Schrift. 1975 forderten sie Tr’ochëk als integralen Bestandteil ihrer Landforderungen. Im Juli 1995 beschloss der Stamm, seinen Namen von Dawson First Nation in Tr’ondëk Hwëch’in First Nation zu ändern.

Am 16. Juli 1998 kam es zu einem Vertragsabschluss mit Kanada und dem Territorium, der die Einrichtung eines mehr als 5000 km² umfassenden Territoriums vorsah. Zudem sollte für alle Zeit der Tombstone Territorial Park unter Schutz stehen. So entstand ein Schutzgebiet von 2.100 km². 2002 wurde Tr'ochëk als National Historic Site of Canada ausgewiesen. Auch die Han in Alaska können dem Vertrag beitreten. Durch Rückgabe und Ausstellung von Kulturgütern wird die Kultur der Han auch für Touristen zunehmend sichtbar.Das Kulturzentrum In Dawson ist dafür der beste Beweis und der dort gezeigte Film allemal sehenswert.



Vor unserem Bed and Breakfast haben wir unser Goldstück am Ende abgestellt. Eigentlich war es jetzt eher ein Dreckstück. Wir sahen nach der Schlammschlacht auch nicht besser aus.



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2025-05-22

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