In Tapachula warten wir am Morgen auf den Abflug. Es ist einer der kleinsten internationalen Flughäfen, den ich kenne, ich würde sogar sagen, den es gibt. Acht Flugbewegungen gibt es pro Tag, davon zwei internationale nach Guatemala. Die Maschinen fassen gerade einmal 45 Passagiere und die Flugzeit beträgt nur 30 Minuten.
Jetzt heißt es Abschied nehmen von Mexico, wo wir uns fünf Wochen und drei Tage aufgehalten haben. Noch vor einem Jahr waren wir sehr skeptisch, was das Reisen hier und die Sicherheit angeht. Das war alles unbegründet. Unsere zwei kleinen Zwischenfällchen habe ich ja dokumentiert, aber davon abgesehen haben wir nur hilfsbereite, sehr höfliche und absolut aufmerksame Menschen kennengelernt und gesehen. Die Mexicaner sind sehr sauber, immer wird irgendwas geputzt und irgendwo gefegt. Selbst alte und sehr arme Städte wirken absolut aufgeräumt. Leider scheint es wirklich ein Müllproblem zu geben, dass man oft an den Überlandstraßen und außerhalb der Dörfer sieht. Man setzt zwar voll auf Mülltrennung, aber dort sammelt sich dann alles, bis es angezündet wird. Vieles ist in Mexico nach der Tecila Krise besser geworden, aber dennoch leben noch 18 Prozent der Menschen in Armut. Aber in den USA erschien es uns schlimmer und auch Deutschland kann sich da gehörig schämen, wenn auch die Maßstäbe in diesen Ländern sicherlich höher sind. Die wirtschaftliche Entwicklung ist auf dem richtigen Weg, wie die vielen neuen Windparks und die immer stärker werdende Bedeutung des Tourismus belegen. Touristen kommen aber nur ins Land und halten sich auch außerhalb der sicheren großen internationalen Resorts auf - und das sollten sie tun, denn Mexico hat an Kultur und Landschaft viel mehr zu bieten -, wenn die Sicherheit garantiert ist. So viel Polizei, wie in den Städten unterwegs ist und so viel Kontrollen von Polizei und Militär es bei Überlandfahrten auch gibt, sie verbreiten eher ein Gefühl der Sicherheit, als dass sie verunsichern.
Wir haben gelernt, dass es sehr viele Klischees über Mexico gibt. Das fängt an mit dem Land der Kakteen und Agaven aus denen man Tequila macht, bis hin zu der herrschenden Kriminalität. Es gibt Kakteen in einem Teil des Landes, ein anderer Teil ist mit dichtem Dschungel besetzt, was sogar nicht mexicanisch erscheint. Tequila ist das Wasser Mexicos und dieses Klischee scheint fast noch zu stimmen, wenn auch die Rum basierenden Coctails ihren Siegeszug fortsetzen. Bezüglich Kriminalität gibt es sicherlich die Schlepperbanden, die aus der Armut in anderen Staaten viel Geld machen und dabei über Leichen gehen, auch gibt es die Drogenströme von Süd nach Nord, wenn man aber die auch in Berlin am Kottbusser Tor übliche Vorsicht walten läßt, dann kann man sich absolut sicher bewegen.
Über den Wolken sieht man deutlich wie sich der Bergzug von Mexico in Guatemala fortsetzt und dass Guatemala City in einem Talkessel liegt.
Guatemala ist ein Staat in Zentralamerika im Süden der Halbinsel Yucatán. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Das Land hat zwei Küsten, im Osten einen schmalen Zugang zum Golf von Honduras, einem Teil des Karibischen Meers, und im Südwesten die Pazifikküste.
Guatemala gehört zu den CA-4 Staaten, dass bedeutet, man reist nur einmal ein und kann sich dann in Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras frei bewegen. Das wollen wir nutzen.
Seit der Unabhängigkeit der Region von Spanien 1821 kam es zu mindestens 14 Integrationsversuchen.
Zwischen 1823 und 1838 bestand die Zentralamerikanische Konföderation als Staatenbund zwischen den Einzelstaaten, deren kulturell integrativer Nachklang sich heute etwa in den einheitlich blau-weiß-blauen Nationalfarben der Nachfolgestaaten erkennen lässt.
Seit den 1950er Jahren forcierten die Staaten mit Blick auf die Europäische Integration und die internationalen Vorbilder an Freihandelszonen und Zollunionen einen weiteren Integrationsprozess, um durch einen gemeinsamen Handel Abhängigkeiten vom Weltmarkt zu relativieren. Im Verlauf dieser Bemühungen wurde 1963 das Sekretariat für die wirtschaftliche Integration Zentralamerikas eingerichtet, das den Aufgabenbereich des im selben Jahr in Kraft tretenden Abkommens über die wirtschaftliche Integration abdecken sollte. Der Vertrag erschuf eine Freihandelszone für fast alle in dem Gebiet hergestellten Produkte. Das intraregionale Handelsvolumen wuchs von 6 Millionen US-Dollar 1963 auf 2,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 1999.Die Ende der 1970er Jahre auftretenden Bürgerkriege in Nicaragua, Guatelama und El Salvador brachten Rückschritte für die weitere Integration.
Letztendlich wurde das Central America-4 (CA-4) Border Control Agreement im Juni 2006 unterzeichnet. Es ermöglicht freie Bewegung über die Grenzen für die Bürger der Unterzeichnerstaaten ohne Restriktionen und Kontrollen, vergleichbar mit dem europäischen Schengen-Abkommen. Ausländer, die einmal in eines dieser Staaten eingereist sind, profitieren davon ebenso und ersparen sich lästige Kontrollen an den Grenzen.
In Guatemala herrschte ab 1960 ein Bürgerkrieg, der erst 1996 durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrages formell für beendet erklärt wurde. Bis in den Bürgerkrieg hinein war der ganze Staat auch von der allmächtigen Fruit Company der USA abhängig. Die Überbleibsel sieht man noch heute, wenn die Benzinmenge Galonen oder Pound als Verpackungsgewicht angegeben wird. Der Krieg hatte bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet und über eine Million Flüchtlinge geschaffen. Besonders durch General Efrain Ríos Montt bekam die Bekämpfung der indigenen Bevölkerung durch die Diktatur Züge eines Genozids. Ganze Landstriche wurden flächendeckend bombardiert.
Guatemala-Stadt ist die Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates Guatemala.
Die früheste Besiedlung durch die Maya erfolgte vor mehr als 2000 Jahren. Die Ruinen dieser Siedlung (Kaminaljuyú) können heute in einer Parkanlage im Stadtzentrum besichtigt werden. Während der spanischen Kolonialzeit entstand hier ab 1620 um ein Kloster (El Carmen) eine kleine Stadt. Nachdem die alte Hauptstadt Antigua Guatemala am 26. Juli 1773 einem Erdbeben zum Opfer fiel, wurde am 27. September 1775 Guatemala-Stadt als neue Hauptstadt des spanischen Kolonialgebietes in Mittelamerika gegründet.
Ende des 19. Jahrhunderts prägte klassizistische Architektur die Stadt, die damals nur etwa 70.000 Einwohner hatte. 1917, 1918 und vor allem 1976 zerstörten schwere Erdbeben weite Teile der Stadt. Nach dem Beben von 1976 kamen zahllose Flüchtlinge aus anderen Departamentos in die Hauptstadt, die im Zuge ihres modernen Wiederaufbaus eine Bevölkerungsexplosion erlebte, die auch die umliegenden Municipios mit einschloss.
Im Februar 2007 öffnete sich ein großes Loch im Boden im Nordosten von Guatemala-Stadt das drei Menschen tötete. Das Loch war 60 m tief und hatte einen Durchmesser von 30 m. Danach wurden 1000 Menschen umgesiedelt.Ein weiteres Loch entstand im Mai 2010 nach dem tropischen Sturm Agatha und verschluckte ein dreistöckiges Gebäude. Es ist noch nicht geklärt, ob es sich um Dolinen handelt, in dieser Region als Cenoten bezeichnet, als Folgen von Karst oder Pseudokarst. Auch mögliche Einflüsse des städtischen Kanalisationssystems werden untersucht.
Die Stadt liegt auf über 1.500 m Höhe und daher wird es auch in der Nacht recht frisch.
Wir sind hier gelandet, haben erst einmal mit dem Inhaber des Apartments, das wir bewohnen ein langes Gespräch über das Reisen in den CA-4 Staaten gehabt und alle Auslandswarnungen des auswärtigen Amtes sind wieder relativiert. Wir wissen, wo wir aufpassen müssen, aber dass an jeder Ecke jemand steht, der uns umbringen und berauben will, scheint auch hier nicht der Fall zu sein. Wir haben heute erst einmal einen Supermarkt aufgesucht und festgestellt, dass die Preise hier höher zu sein scheinen als in Mexico. Wir sind auf alle Fälle ganz zentral in einem Apartment eines jungen Mannes untergekommen, der in den USA studiert hat und Computerspiele entwickelt. Er überläßt uns sein Apartment und zieht zwischenzeitlich zu seinen Eltern oder geht einfach an die Beach, als wenn es gerade um die Ecke wäre. Damit wohnen wir nur eine Straße von der neu eingerichteten Fussgängerzone entfernt. Der Palacio de Correos auf den Bildern liegt direkt vor unserer Haustür und der Parque Central ist ca. 500 m entfernt.
Flug nach Guatemala City und kurzer Rundgang
Friday, February 21, 2014
Guatemala, Guatemala
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Comments

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Susanne Culcairn
2014-02-22
was mir immer wieder sehr gut gefällt, sind die Erläuterungenz den Orten und dass Ihr Euch viel Zeit lasst bei der Reise.
viel Spaß weiterhin
Susanne
bernd_koss
2014-02-22
Danke, in meinem Verteiler habe ich Dich nicht, oder? Wer und woher bist Du?