Laut Google sollten wir heute für 180 km über 7 Stunden brauchen. Dass Google da nicht auf dem neuesten Stand ist, haben wir schon in Bogota erfahren. Ein großer Teil der Straße soll inzwischen ausgebaut sein, hieß es. Wie weit der Ausbau aber schon fortgeschritten ist, hat uns dann doch erstaunt, das wußte offensichtlich keiner so genau. Auf der ganzen Strecke fehlte noch ein Stück von einmal 35 km, dann noch 5 km und der letzte Kilometer vor der Hauptstraße. Zwar waren zusätzlich ca. 20 km im Bau, aber bis dieser Teil fertig ist, kann es sich nur noch um ein paar Wochen handeln.
Die Teile mit Gravelroad hatten es aber in sich, ein Schlagloch am anderen und dann fing es auch noch an zu regnen. Dennoch haben wir so manche schöne Schlucht gesehen. Bei dem Regen gab es natülich auch prall gefüllte Flüsse und Wasserfälle ohne Ende. Am Schluss waren wir dann wieder am Rio de Magdalena, auf den wir schon in Honda getroffen sind.
In einem kleinen Ort auf dem Weg stand dann ein Bus, wie er für Kolumbien typisch ist. Farbenfroh, ohne Fenster und die Menschen hier transportieren alles damit. Diese Fahrzeuge kämpfen sich hier oft vollgepackt bis übers Dach mit Menschen drinnen und draußen dranhängend die Straßen hoch.
San Agustin ist ein Dorf in Kolumbien. Es liegt in der Nähe der Anden. Bekannt geworden ist es durch zahlreiche, mit einfachsten Werkzeugen hergestellte Felsskulpturen und mystische Figuren, die in der Zeit von 100 bis 1200 nach Christus durch die San-Agustín-Kultur geschaffen wurden.
Der Ort gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
Wie überall in den Städten von Kolumbien fährt auch in San Agustin ein Müllfahrzeug durch die Straßen und viele fleißige Menschen sammeln alle am Straßenrand stehenden Plastiktüten und sonstigen Abfälle ein. Wer seinen Müll vergessen hat rauszustellen, schmeißt ihn selber noch dazu in den Wagen.
In Cali hat man uns dazu gesagt, Colombia ist ein ganz junges Land, das Land mit dem zweitgrößten wirtschaftlichen Wachstum in Südamerika, das Land hat erst vor zehn Jahren begonnen zu existieren und versucht jetzt alles richtig zu machen, nachdem früher vieles falsch gelaufen ist. Vor 10 Jahren sah es im Land ganz anders und viel dreckiger aus.
Parque Arqueologico de San Agustin oder in Deutsch: Park der Steinernen Götter ist die Hauptattraktion der Stadt.
Vom Gipfel eines Hügels aus schaut die Statue geradeaus. Sie trägt den Mantel eines Jaguars und der mächtige Kopf der Raubkatze ruht auf dem ihrem. Und auf dem Jaguar ruht die Haut eines lächelnden Kaimans.
Diese Statue aus vulkanischem Gestein ist die Darstellung eines alten Eingeborenenrituals, bei dem sich junge Männer mit Tierledern bekleideten, um deren Kräfte aufzusaugen.
Die elegante, hervorragend gehauene Statue ist eine von Hunderten, die man im Staatlichen Archäologischen Park von San Agustín vorfindet, einen Ort, den die UNESCO als Größte Gruppe von religiösen Denkmälern und megalithischen Skulpturen Südamerikas bewertet. Diese großartigen Stücke sind das Überbleibsel einer ästhetisch fortgeschrittenen Kultur, die hier gelebt hat und vor 1.500 Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Archäologen schätzen, dass die Statuen zwischen 100 und 800 v.Chr. geschaffen wurden.
Viele der Statuen, die zwischen einem und sieben Meter hoch sind und mehr als eine Tonne wiegen können, drücken die Dualität des Lebens, zwischen Sonne und Mond, zwischen Tod und Geburt aus.
Es ist faszinierend, die Details der Skulpturen genau zu beobachten: Der lächelnde Dämon, der Adler mit penetrantem Blick, eine Schlange im Schnabel haltend, der Mann, der sich eine Eidechse aus dem Mund zieht.
Laut der Archäologen wurde, die psychedelische Natur der Reliquien durch den starken Konsum einer natürlichen, psychotropischen Droge hervorgerufen
Die Statuen wurden mit dem Auge eines Meisters gehauen. Bei genauerem Hinschauen kommen verschachtelte Details ans Licht: Die Augenränder im Gesicht sind zwei Adlerköpfe, die sich gegenseitig in die Augen schauen.
Viele der Stücke wurden als Beschützer erschaffen und für alle Ewigkeit in die Gräber der Eingeborenen, die im Staatlichen Archäologischen Park verstreut sind, aufgestellt. Man schätzt, dass man hier nur ein Drittel der Skulpturen sieht – der Rest liegt noch unter der Erde begraben.
Am Eingang des archeologischen Parks ist ein Museum errichtet worden, wo weitere Exponate zu sehen sind. Das Museum ist noch nicht alt und wird schon erweitert.
Wenn man sich in das Gästebuch am Eingang einträgt und dort pro Tag in der Regel keine 10 Personen stehen, kann man ahnen, welch touristisches Potential hier noch liegt. Vielleicht in 10 Jahren wird der jetzt noch als Austeigerort für einige Europäer bekannte Ort eine touristische Hochburg sein. Zu hoffen bleibt, das Kolumbien weiter den Weg des konsequenten Ausbaus der touristischen Infrastruktur, bei Achtung der natürlichen und personellen Resoursen in der Region geht.
Zwischendurch habe ich noch ein Leben gerettet. Ein Käfer lag auf dem Rücken und ich habe ihn umgedreht. Das Erstaunen war groß: Die Zeichnung auf seinem Rücken war unheimlich schön und mit filigranen Linien.
Fahrt über die Anden nach San Agustin
Wednesday, May 14, 2014
San Agustin, Colombia
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