Oder vielleicht auch eher künstlich erzeugt. Unsere kleinen Pflanzen wachsen fleißig weiter auf dem table de semis, der mit Neonlichtern beheizt und beleuchtet wird.
Im letzten Blog von Bréhat schrieb ich, dass wir die Tomaten repikiert haben, letzte Woche haben wir sie nun umgetopft, da sie schnell gewachsen sind (bis zu 20 cm schon!) und mehr Platz für Wurzeln und Blätter brauchen
. Wir haben schon mehr als die Hälfte geschafft (viel Arbeit mit sehr kalten Händen), aber nun geht uns langsam der Platz aus und wir müssen den zweiten table de semis, der in der Zwischenzeit reaktiviert wurde, erweitern, da wir sonst nicht alle unterbringen können und es im Gewächshaus noch zu kalt ist. Im Moment herrscht ein sehr strenger Nord-Ost-Wind, der sehr kalt und trocken ist, sodass wir alle Löcher in den Wänden stopfen musste, da es nachts sogar im beheizten Teil nicht wärmer als 5° C war...das mögen die Tomaten, und erst recht die Auberginen und Paprika, nicht so gerne. Vor dieser Periode konnte man schon wieder fast im T-Shirt draußen arbeiten...der Winter wollte uns wohl doch noch nicht ganz hergeben.
Die Kartoffeln sind jetzt im Gewächshaus und wenig später draußen gepflanzt. Im Gewächshaus haben wir fast alles mit der Hand gemacht, nur die Reihen wurden vom Traktor vorbereitet, danach mussten alle Kartoffeln in einem bestimmten Abstand in die Reihen gelegt werden, natürlich, ohne die jungen Keime abzubrechen
. Für den Durst ein bisschen Bewässerung und schon werden sie mit Erde zugedeckt und um die Wärme zu halten, wird eine sehr leichte und fast durchsichtige Plane darüber ausgebreitet.
Zwischen den Reihen haben wir Roggen, Karotten, Fenchel und irgendetwas Radieschenartiges ("navet") gesät, um den Platz optimal auszunutzen und der Roggen ist ein guter "engrais vert", d.h. natürlicher Dünger, der mit dem Wachstum dem Boden keine wertvollen Nährstoffe entzieht sondern eher hinzufügt.
Wir waren und sind also ziemlich damit beschäftigt, uns um die Pflanzen zu kümmern, Salate haben wir auch im Gewächshaus gepflanzt zwischen den Algenhaufen, die immer noch vor sich hin kompostieren. Ich habe Gewürzkräuter gesät (sie kommen sehr zart), Zwiebeln und Lauch sind vom table de semis in das andere Gewächshäuser umgezogen, wo sie jetzt in der richtigen Erde weiterwachsen, bis sie endgültigt nach draußen umgepflanzt werden.
Leider hatten wir ein kleines Problem mit dem Traktor...die Elektrik ist komplett durchgebrannt und er springt nicht mehr von alleine an (womit er ja davor schon Probleme hatte, der alte)
. Gott sei Dank hat ein Nachbar uns den seinen, zwar ebenso alten, aber immerhin noch funktionierenden geliehen.
Mit diesem haben wir dann unser großes Projekt vorangebracht: Le jardin du Phare ( der Garten des Leuchtturms (Rosédo)). Dort haben wir ein neues Feld angelegt. Es war für etwa 15 Jahre völlig vernachlässigt und vollkommen mit Brombeersträuchern und Farnen überwuchert, man konnte nicht mal die Konturen des Felds erkennen. Nach zahlreichen Passagen mit dem Traktor, der Kettensäge und den Händen haben wir nun ein Feld fü zahlreiche Obstbäume geschaffen: Die ersten Abrikosen- und Pfirsichbäume sind schon an ihrem Platz, vielleicht werden wir sogar Zitronen pflanzen...soll schon auf der Insel wachsen und außerdem ist das Feld gut durch Hecken vor dem kalten Wind geschützt. Mit all dem Holz und Gestrüpp, dass wir geschnitten haben, haben wir etwas sehr nützliches hergestellt: BRF. B steht für bois, also Holz, R für raméal, von Zweigen stammend und F wie fragmenté, zerbrochen. Alle Äste werden in eine höllisch laute Maschine geschoben, die das Holz zermalmt und als Stückchen wieder ausgespuckt
. Dieses Material ist sehr praktisch, da es gegen Unkraut schützt, die Feuchtigkeit in der Erde bewahrt und das mikrobiologische Leben bereichert, weil in dieser feuchten Schicht beste Bedingungen für die kleinen freundlichen Bakterien herrschen, die alles wachsen lassen. Auf jeden Fall besser, als alles zu verbrennen, wie es so viel Leute auf der Insel tun. Die "Holzspäne" haben wir zwischen den Artischocken und dem Rhabarber verteilt, leider kommt aus dem Riesenvolumen an Holz nur eine kleine Menge Späne heraus.
Seit 2 Wochen hat sich die Besetzung hier auf Kervilon noch weiter reduziert, Tibur ist nach paris zurückgekehrt, da es einige Spannungen mit Francois und Marion gab und es ihnen Schwierigkeiten brachte, die Arbeit für uns 3 zu organisieren. Seitdem scheinen sie tatsächlich entspannter und wir verstehen uns besser, auch wenn es schade für Tibur ist.
Wir haben also einen gemütlichen Winter hier und trotzdem viel zu tun, aber die Wochenenden sind jetzt immer komplett frei, sodass wir dennoch Zeit zum Entspannen und Energie tanken haben:)
Der Frühling ist ausgebrochen !
Saturday, January 29, 2011
Ile De Bréhat, Brittany, France
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