So,da sind wir nun also wieder. Fast 40 Ökos, deutsch-französisch, und völlig abgespannt von der Reise, aber auch glücklich, die anderen wieder zu sehen.
Aber fangen wir langsam an: Einen Tag vor meiner Reise fing ich mir leider einen Magen-Darm-Virus ein, sodass ich die ganze Zeit im Bett lag und nicht viel tat außer Schlafen und mir Sorgen um den Antritt meiner Reise zu machen
. Abends beschloss ich, es darauf anzulegen und packte unter großen Mühen meinen Rucksack, ich hatte fast nichts gegessen und fühlte mich dementsprechend etwas schwächlich.
Am nächsten Morgen nahmen Francois und Marion mich glücklicherweise bis Saint Brieuc mit dem Auto mit, denn sie fuhren auch für das Wochenende mit, sodass ich mir den Bus und die Bimmelbahn bis Guingamp sparen konnte. Außerdem nahm ich den großen Luxus des Inseltaxis in Anspruch, das mich zur Fähre brachte. Nach einer Stunde Autofahrt brauchte ich mir dann nur noch ein bisschen die Zeit vertreiben bis ich in meinen TGV steigen konnte, der mich zu Toni nach Paris brachte.
Nach kleinen Schwierigkeiten fanden wir uns dann auch, fuhren zu der Wohnung ihrer Gastfamilie und liefen später noch ein bisschen durch ihr quartier (bei Gambetta).
Am nächsten Morgen unternahmen wir einen kurzen Shoppingversch, der aber nicht lange andauerte, wir aßen lieber Falafel. Nachmittags sind wir noch in einen merkwürdigen Film gegangen und dort merkte ich, dass ich wohl doch noch nicht ganz auskuriert war...wieder also bangen, ob ich nach Berlin fahren könnte. Ich ging zum Apotheker (was ich vorher eher vermieden hatte) der mir ein "radikales", wie er es nannte, Mittelchen gab, sodass wir dann zum Bahnhof fuhren konnten, wo sich auch schon die anderen FÖJ-ler versammelt hatten. Hier möchte ich nochmal Toni danken, die mich für eine Nacht aufgenommen und gepflegt hat, merci beaucoup ma chérie!
Um 8 Uhr abends fuhr dann der Nachtzug ab und nach ein bisschen Schlaf im Fahrradabteil kamen wir um 9 in Berlin an - das erste, was wir alle dachten: "Mann, ist das kalt!!!" Tatsächlich begleiteten die Minustemperaturen uns die ganze Woche, allerdings mit Sonnenschein
.
Bis das Seminar anfing, hatten wir noch den ganzen Tag Zeit, da die anderen erst gegen abend ankommen sollten. Und so gingen wir auf einen schnuckeligen Trödelmarkt, den eine ehemalige FÖJ-ler aus Berlin uns empfohlen hatte. Später hatten wir noch den Plan, ins Kino zu gehen, es war ja gerade Berlinale aber die Entscheidungsfindung gestaltete sich so schwierig, dass wir es dann bleiben ließen und uns einfach im Tagungshaus ausruhten.
Während der folgenden Woche hatten wir viel Spaß, ernste Diskussionen, Zeit zum Austausch und Entdecken von Berlin. Wir sahen viele interessante Projekte, zum Beispiel einen mobilen Garten, der allen geöffnet ist (Prinzessinnengärten, http://prinzessinnengarten.net/), ein soziales und ökologisches Wohnprojekt namens "Lichte Weiten" mit einem sehr interessanten Wasserkreislauf (http://www.lichte-weiten.de/) und den Schenkladen "Systemfehler": Jeder kann Kleidung, Bücher oder sonstiges bringen und/oder etwas wieder mitnehmen, alles geldfrei (http://www.systemfehler-berlin.de.vu/).
Die offizielle Seite, zur Werbung und Repräsentation (immerhin waren wir in der Hauptstadt), fand beim Deutsch-französischen Jugendwerk statt, wo wir vor kleinem Publikum unseren FÖJ-Song (lasst leuchten die Sterne des FÖJ!) vortrugen und wo Julie und Yannick ihre Arbeit vorstellten
. Außerdem sahen wir im Bundestag nicht nur die vorbeirauschende Angie, sondern auch Tabea Rößner, eine Abgeordnete der Grünen, die uns ein bisschen herumführte. Ein majestätisches Mittagessen nahmen wir bei der Landesvertretung Rheinland-Pfalz ein - vielen Dank liebe Rheinland-Pfälzer für Ihre finanzielle Unterstützung!
Die BUND-Jugend veranstaltete mit uns eine alternative und konsumkritische Stadtführung, nach der wir uns bei einem Lagerfeuer im NABU-Garten (wir klapperten alle Organisationen ab, die irgendwas mit uns zu tun haben) aufwärmten.
Wir haben viel erlebt, hatten aber auch viel freie Zeit, um abends etwas zu unternehmen oder uns einfach nur der Musik zu widmen. Unvergessen wird auch unser Massagekreis bleiben, der bestimmt die ganze Nacht gedauert hätte, wenn nicht irgendwann die Rückenschmerzen aufgrund der unangenehmen Haltung der Entspannung vorgewiegt hätten.
Leider gab es noch einen unglücklichen Zwischenfall ganz zum Schluss unseres Seminars, denn während unseres Abschiedskreises haben Einbrecher mehrere Laptops, Kameras und Handys aus unseren offenen Räumen mitgehen lassen...ziemlich ärgerlich, in so einer Atmosphäre dann Abschied nehmen zu müssen.
Trotzdem fuhr ich dann zu der Jugendherberge, wo meine Eltern mich schon erwarteten, die Freude war natürlich groß, wir hatten uns schließlich über 6 Monate nicht gesehen.
Mit ihnen sah ich nochmal ein anderes Berlin; wir waren im Mauermuseum, in der Gedenkstätte deutscher Widerstand, auf dem Fernsehturm und haben eine Bundestagsführung gemacht. Das alles war auch sehr interessant und die 3 Tage gingen schnell vorüber, am letzten Tag hatte meine liebe Mutter ja auch noch Geburtstag und wir trafen eine Verwandte zum Essen.
Sie fuhren am Dienstag Nachmittag wieder nach Hause und ich hatte Zeit, um mich mit Steffi, einer Wooferin vom Sommer, zu treffen. Sie hat mich auch zum Bahnhof gebracht, sehr nett:)
Wieder fuhr ich über Nacht, leider ganz alleine, denn Johannes, mit dem ich eigentlich fahren wollte, ist krank geworden, wie so viele andere FÖJ-ler (das muss die Stadt sein). Es ging also wieder über Köln, Paris, Guingamp, Paimpol zurück zur Insel...der Deutschlandbesuch war vorbei und nun musste ich wieder auf Französisch umschalten. Französische Sprache, französische Essgewohnheiten, französische Sonne...:)
Paris, Seminar Nr.3 in BERLIN & die guten Eltern
Tuesday, March 01, 2011
Berlin, Germany
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Comments

2025-05-22
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Toni
2011-03-06
Hey Kerstin!
Schön, dass Du wieder gesund bist! War ja auch Zeit!
Das klingt ja supercool, was Du alles in Berlin gemacht hast. Vorallem der Schenkladen! :)
Es war so schön, dass Du da warst, trotz Krankheit!!!
Alles Gute für alles, Tony Mahony, Wuv ya:)